Der KHM-Absolvent Mohamad Sabbah wurde mit dem hochrangig dotierten Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt Köln ausgezeichnet. Die begleitende Ausstellung ist nun in GLASMOOG zu sehen.
Far from home, a decomposed room floats in space—
fragments of memories, encounters, and a “dysfunctional” nuclear family.
“The Son” drifts through a neo-fascist world.
“The Mother” takes flight, escaping a war.
“The Father” calls from time to time.
An intimate invitation, an open-ended puzzle, with the possibility of extraterrestrial apparitions.
Die Einzelausstellung "Everything Fell Apart [...] But You Were Never There" von Mohamad Moe Sabbah findet im Rahmen des diesjährigen Chargesheimer-Stipendiums statt, das die Stadt Köln jährlich vergibt. Das mit 12.000 Euro hochrangig dotierte Förderstipendium der Stadt Köln würdigt herausragende Nachwuchskünstler*innen in der Sparte Medienkunst. Wir freuen uns, die mit dem Chargesheimer-Stipendium einhergehende Einzelausstellung 2025 erneut in GLASMOOG präsentieren zu können.
In "Everything Fell Apart [...] But You Were Never There" setzt Mohamad Moe Sabbah seine multidisziplinäre künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Trauer, Migration und Krieg fort. In der Ausstellung begegnen uns verschiedene Elemente aus Sabbahs jüngstem Werkkomplex "Escaping Him", der sich aus verschiedenen aufeinander aufbauenden Impulsen permanent weiter entwickelt. Darin verknüpft der Künstler narrativ das Persönliche mit dem Kollektiven: Erinnerungen an eine zerbrochene Familie, ein Land im Zusammenbruch und der Tanz mit dem Tod. Gemälde, Animationen, Videos bilden die visuellen Elemente des mehrteiligen Projekts, das von der zentralen Figur des Time Teller, eines Erzählers der Zeiten, verkörpert und getragen wird. In der Ausstellung "Everything Fell Apart [...] But You Were Never There" in GLASMOOG manifestiert sich nun temporär eine weitere Phase dieses fortlaufenden Projekts.
Die Jury des Chargesheimer-Stipendiums für Medienkunst der Stadt Köln würdigt Mohamad Sabbahs Werk als "… überzeugende, beständige und tief verwurzelte Auseinandersetzung mit experimentellen Formen zeitgenössischer Kunst, die Film, Fotografie, Installation und Performance umfasst. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine seltene Sensibilität und ein hohes technisches Verständnis aus. Er bewegt sich souverän zwischen Hoch- und Populärkultur und erreicht mit großer Präzision und feinem Gespür ein breites Publikum. Zentrales Thema vieler seiner Projekte ist die Auseinandersetzung mit Identität – oft auf unerwartete und zum Nachdenken anregende Weise. […] Die Originalität, emotionale Intelligenz und konzeptuelle Präzision, die sich durch Sabbahs gesamtes Werk ziehen, machen ihn nicht nur zum überzeugendsten Bewerber, sondern auch zum einstimmigen Preisträger des diesjährigen Förderpreises." (Kerstin Renerig für die Fachjury, sieheWebsite der Stadt Köln)
Mohamad Moe Sabbah (*1990, lebt in Köln) ist ein libanesischer Filmemacher und Künstler. In seiner Arbeit beobachtet er die Welt aus einer queeren Perspektive und hinterfragt familiäre Strukturen, Liebe, Tod, Trauer und Körperdarstellungen. Seinen Master in Filmregie erhielt er 2014 an der Académie Libanaise des Beaux-Arts der University of Balmands, wo er einige Jahre auch lehrte. 2015 nahm er an der International Class der Filmakademie Baden-Württemberg teil, wo er seinen Debütfilm "CHRONIC" entwickelte und produzierte. Er war Co-Regisseur des Films "Embodied Chorus" (IDFA 2023), einem hybriden Dokumentarfilm über Körper und Scham. Von 2021 bis 2025 studierte Mohamad Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. Im Rahmen seines Studiums beschäftigte er sich mit dem Medium Performance. Er erschafft nicht-menschliche Kreaturen und bringt sie in die Welt, um Geschichten zu erzählen und Zaubersprüche zu verbreiten. Seine neuesten Werke sind "Mold Will Eat It All" (RJM – Theater an der Ruhr) und "The Time Teller Has Returned" (Blonde Cobra – Junge Nacht, Kunstpalast). In den vergangenen Jahren hat sich Sabbah intensiv mit Klangkomposition und Musikproduktion beschäftigt; sein Track "GHADAB" gewann den zweiten Platz in der Kategorie "Composed with Sound" der Sound Awards 2025 des Radiophonic Institute.
Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für zeitgenössische Musik sowie das Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz und improvisierte Musik), um herausragende Nachwuchskünstler*innen zu fördern. Eine Jury, bestehend aus Sachverständigen, Vertreter*innen der Politik und dem Kölner Kulturdezernenten Stefan Charles, hat aus 160 Bewerbungen drei Preisträgerinnen und zwei Preisträger für das Jahr 2025 ausgewählt: Jorik Bergman, Katrin Krause, Aline Sarah Müller, Moritz Riesenbeck und Mohamad Sabbah.
Everything Fell Apart [...] But You Were Never There
Mohamad Moe Sabbah
Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt Köln 2025
17.10. – 09.11.2025
Eröffnung:
Donnerstag, 16.10.2025, 20 Uhr
Mit einem Grußwort von Dr. Ralph Elster, Bürgermeister der Stadt Köln
Öffnungszeiten:
Mi–Sa, 14–19 Uhr und nach Vereinbarung. Feiertags geschlossen.