»Dead Glitch« ist ein multimediales Rechercheprojekt, das die Normalisierung algorithmischer Videoüberwachung kritisch untersucht. Der Fokus auf den urbanen Raum entzündete sich an den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris. Als Mega-Event dem Motto »höher, schneller, weiter« verpflichtet, wuchs auch das propagierte Sicherheitsrisiko und bot der französischen Regierung damit die Gelegenheit, KI-gestützte Analysen biometrischer Daten zu legalisieren. Durch investigative Performances macht das Projekt sichtbar, wie algorithmische Entscheidungssysteme ohne menschliche Verantwortung über Verdacht und Risiko urteilen sollen. Situationistische Alltagsbeobachtungen legen die Banalisierung dieser Technologien offen, zeigen aber auch ihre Unzulänglichkeit und die Intransparenz der ausführenden Behörden auf. Durch Dérives in den proklamierten Zonen algorithmischer Videoüberwachung wird der Prozess der Datafizierung des eigenen Körpers performativ sichtbar gemacht. Dabei nutzt das Projekt DSGVO-Anfragen als künstlerische Widerstandsstrategie, um Überwachungsmaterial zurückzufordern und Kontrollmechanismen offenzulegen. »Dead Glitch – Higher, Faster, Stronger« positioniert sich als kritische Auseinandersetzung mit der schleichenden Militarisierung städtischer Räume, in denen Überwachung nicht nur als technische Infrastruktur, sondern als soziale Praxis verstanden werden muss.
Mitarbeit:
Sound Komposition: suzuki space
Betreuung:
Joana Moll
Autor/innen:
Maja Funke
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Externe Kooperation:
Cité International des Arts Paris, NRW Kulturministerium
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