Künstlerische Arbeiten Studierende

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Betreuung:
Prof. Matthias Müller
Projektart: 1. Projekt
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de

Staubpfade. Eine Topographie aus Scherben.

Autor/innen:
  • Marianna Christofides
Englischer Titel: Pathways in the dust. A topography out of fragments.
Entstehungsjahr: 2009
Länge: 00:30:00
Kategorien: Film / TV / Video, Experimentalfilm
Projektart: 1. Projekt
In Erinnerung an meinen Vater. Übergangsorte, Schauplätze, die sich vor einem stets verlagern; Manifestationen flüchtiger Gedächtnisparaphrasen. Reminiszenzen gesammelt wie die Scherben vergangener Zeiten auf unseren gemeinsamen Erkundungsgängen. Mementos vergraben in der Erde im Verlauf der Zeit. Spuren, Belege eines reichen Lebens, werden in fließenden Bildkonstellationen angeordnet. Durch den Prozess des autobiografischen Schreibens tastet man sich an eine mögliche Identität heran, ausgehend davon, dass diese nie vollständig sein kann und sich immer wieder neu bildet. Dabei werden Übergänge zwischen bruchstückhaften, fragilen, inkohärenten Teilen eines Puzzles aufgestöbert und dargestellt. Orte, Menschen, Gegenstände dienen als Spuren einer abwesenden Präsenz, tragen allerdings in sich ihre eigene Geschichte und durchlaufen ihre eigene Gegenwart. Die Verflechtung solcher Ebenen und deren Kontext bilden auch den übergeordneten Zusammenhang der ansonsten unverbundenen Fragmente, die aus diesem Schmelztiegel selektiv hervorgehoben werden. Der Vorgang des Zurückblickens führt ja zwangsläufig zu Verzerrungen der Realität, da Fakten und Fiktionen unauflöslich miteinander verwoben sind. Das Stolpern der Erinnerung über die konkrete Existenz eines jeden Ortes empfinde ich als eine Zwischenzone mit überlappenden Grenzen. Ein Ort ist kein absolut markiertes, definierbares und absteckbares Gebiet, sondern ein Terrain mit verschwommenen Grenzen, ein Geschöpf in einem ständigen Entstehungsprozess. Mit seiner Präsenz an jenem Ort nimmt der Anwesende an diesem Entstehungsverfahren teil, also schafft er seinen eigenen Raum bzw. seine Wahrnehmung vom Raum. Der Ort ist von dem Verlauf der Zeit getränkt und geprägt worden. Er ist die greifbare Spur eines flüchtigen, von den Sinnen nicht wahrnehmbaren Prozesses, nämlich des Vergehens der Zeit. Auf diesem veränderlichen Terrain verschieben, entstellen, verformen sich vertraute Grenzsteine und Bezugspunkte, die auch ganz verschwinden können, nur um in einer anderen Form eventuell später wieder aufzutauchen. Die Grenzen verwandeln sich von absteckbaren Punkten in unzählige Übergänge, also in Zwischenräume. Die Schwierigkeit des Lokalisierens eines Ortes ist spürbar. Es geht um Bewegungen in Grauzonen - physische, ähnlich wie diejenigen, die Zypern teilen, und mentale, den Staubpfaden des Erinnerungsvermögens sich annähernd.
Mitarbeit:
Regie, Buch, Kamera und Schnitt: Marianna Christofides
Musik, Sounddesign: Georgiou Vasileiades
Texte: Marianna Christofides, Bernd Bräunlich
Erzähler: Bernd Bräunlich
Ton: Marianna Christofides, Bernd Bräunlich, Savvas Mylonas
Tonschnitt: Marianna Christofides
Tonmischung: Ralf Schipke
Sprachaufnahmen: Ben Hertel, Judith Nordbrock
Betreuung:
Prof. Matthias Müller
Autor/innen:
  • Marianna Christofides
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de
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