Diplomfeier 2010 an der KHM
Bis zum Beginn des Sommersemesters haben 47 Studierende ihr Diplom gemacht und wurden am 29. April feierlich verabschiedet.
Mit einem kleinen Programm, einer lustigen Moderation durch Kosta Rapadopoulos und einer Ansprache durch Rektor Klaus Jung wurden die neuen Absolventinnen und Absolventen beglückwünscht und verabschiedet.
Hier ein Auszug aus der Ansprach von Klaus Jung: "Ich bin stolz, dass Sie die Kunsthochschule für Medien in Köln für Ihr Studium gewählt haben. Ich bin stolz darauf, mit welchem Elan Sie Ihre Studien betrieben haben. Und ich bin stolz auf die Resultate ihres Studiums, die Sie nun mit Ihrer Diplomarbeit vorgelegt haben. Gratulation. Ich bin aber auch glücklich darüber, dass Sie überhaupt darauf bestanden haben, ein künstlerisches Studium durchzuführen, ein Studium, das darauf abzielt, den Umgang mit gestalterischem Willen, mit künstlerischem Erzählen, mit Bildern, Sound und Zeit, künstlerischer Standhaftigkeit und filmerischer Professionalität zu üben.
Ich glaube unsere Gesellschaften brauchen Sie, und noch viel mehr von Ihnen. Bilder - wie Statistiken - sind leicht zu manipulieren, und können leicht manipulativ missbraucht werden. Das wissen wir. Wir alle haben gelernt, Bildern erst mal gründlich zu mistrauen. Trotzdem haben Bilder eine ungeheure Kraft, gerade dann, wenn Sie nicht vorhersehbar sind. Sie können uns helfen, gleichzeitig kritische Distanz und emotionale Nähe zu dem aufzubauen, was abgebildet ist. Dann können wir durch Bilder denken, und Bilder können durch uns, durch Sie atmen.
Der Umgang mit Bildern, ist der Kern der Kunst, des Films, des filmischen Erzählens. Das gilt auch für künstlerische Resultate, die sich dreidimensional gebären, die eine zeitliche Abfolge haben, die in den sozialen Raum eingreifen, die nur Klang sind, oder die sich jedweder Methode bedienen.
Kunst und der aus der Nachbarschaft zur Kunst gewachsene Film, können uns das Vertrauen zu Bildern zurück geben, weil Kunstgenuss dazu befähigen kann, mit und durch Bilder wieder selber zu denken, und sich nicht blindlings der vermittelten Realität hinzugeben.
„Schließ die Augen und wach auf“, hat Yvonne Wellie ihren Film, ihre Diplomarbeit genannt. Andreas Altenhoff hat das zum Motto des heutigen Abends erhoben. Wie ich meine zu Recht und mit Bedacht."