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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Gerd Ruge Stipendium 2025

Die Jury und Preisträger*innen des Gerd Ruge Stipendiums 2025 mit KHM-Absolvent Walter Solon (unten links) und KHM-Absolventin Hannah Dörr (zweite v. links unten)

Die KHM-Absolvent*innen Hannah Dörr und Walter Solon erhalten je ein mit 20.000 Euro dotiertes Stipendium für die Entwicklung ihrer neuen dokumentarischen Kino-Dokumentarfilme.

Die Verleihung fand am 8.10.2025 in Köln statt.
WDR – Kleiner Sendesaal
Wallrafplatz 5, 50667 Köln

In diesem Jahr vergab die Film- und Medienstiftung NRW bereits zum 23. Mal das Gerd-Ruge-Stipendium für junge Dokumentarfilmemacher*innen. Fünf Stipendiat*innen wurden mit je 20.000 Euro ausgezeichnet. In diesem Jahr können sich zwei Absolvent:innen über die Auszeichnung freuen: Hannah Dörr wurde für ihr Dokumentarfilmvorhaben „Marika“ (AT) und Walter Solon für sein Projekt „The (Not-So) Great Replacement“ ausgewählt. Das traditionsreiche Stipendium bietet ihnen nun die Möglichkeit, ihre Kino-Dokumentarfilmprojekte in einer frühen Entwicklungsphase mit inhaltlicher Tiefe und künstlerischer Freiheit voranzubringen.


Über die insgesamt 59 Einreichungen entschied eine Jury, die sich wie folgt zusammensetzte: Corinna Belz (Regisseurin und Produzentin), Eric Friedler (Regisseur), Walid Nakschbandi (Geschäftsführer der Filmstiftung), Sandra Maischberger (Produzentin und Journalistin), Doris Metz (Regisseurin und Autorin) sowie Düzen Tekkal (Autorin und Filmemacherin).


Im Vorfeld der feierlichen Verleihung thematisierte das Panel „Die Kraft des Dokumentarischen – Zwischen Neutralität und Haltung“ aktuelle Aspekte der filmischen Debatte. Mit dabei waren der Regisseur und KHM-Absolvent Bilal Bahadır, die Journalistin und Bestsellerautorin Mithu Sanyal, Düzen Tekkal, der ARD-Doku-Koordinator Ingmar Cario und der Regisseur Volker Heise.


Das Gerd Ruge Stipendium: Das mit 100.000 Euro dotierte Stipendium erinnert an den renommierten Journalisten und Dokumentarfilmer Gerd Ruge und ist eines der wichtigsten Instrumente für die unabhängige Entwicklung von dokumentarischen Kinofilmen. Es zeichnet sich besonders durch seine Offenheit gegenüber unterschiedlichsten Themen, Handschriften und Erzählformen aus und hat in über zwei Jahrzehnten zahlreiche preisgekrönte Filme auf den Weg gebracht, die entscheidende Impulse für die Vielfalt des Dokumentarfilms, aber auch für die Gesellschaft gesetzt haben.


„Marika“ (AT)
Hannah Dörr, 20.000 Euro
Eine 84-jährige jüdische Holocaustüberlebende liebt einen 48-jährigen shiitischen Libanesen, den sie regelmäßig in Beirut besucht. Eine – alle Rivalitäten auslöschende – Liebesbeziehung oder einfach nur Heiratsschwindelei?

Hannah Dörr diplomierte 2016 an der Kunsthochschule für Medien Köln im Studium der medialen Künste. Im gleichen Jahr erhielt sie den Förderpreis des Landes NRW für Künstler*innen im Bereich Film. Für das von ihr – gemeinsam mit Carina Mergens und Janina Jung – fertiggestellte Debüt Stefan Eisenburgers „Erich und Schmitte“ erhielt sie 2019 eine Grimme-Preis Nominierung.


„The (Not-So) Great Replacement“
Walter Solon, 20.000 Euro
Die europäische Demokratie ist in Gefahr. Eine tragikomische Reise durch Europa nimmt die Theorie vom „Großen Austausch“ auseinander: die Idee, dass weiße Christen durch muslimische Migranten ersetzt werden. Der Film zeigt, wie sich aus dem sogenannten „7-Punkte-Plan zum Volkstausch“ eine der beliebtesten Verschwörungserzählungen Europas entwickelt hat. Ein (leicht) satirischer Dokumentarfilm.

Während seines Studiums der Sozialwissenschaften an der Universität von São Paulo nahm Walter Solon an Austauschprogrammen in Paris und Köln teil. Im Anschluss studierte er an der Kunsthochschule für Medien Köln sowie am Art Center College of Design in Kalifornien. Sein Abschlussfilm an der KHM „Reparation Day“, ein satirischer Politthriller, wurde von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.

Redaktion — Ute Dilger
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