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In Osnabrück: KHM-Section und Filmpräsentation

Nieves de la Fuente Gutiérrez : No habrá servicio los domingos ni en el cumpleaños de la Reina Victoria, VR, Installation
26. bis 30. April 2017, European Media Art Festival
Kunsthalle
Osnabrück

Benjamin Adams, Stephanie Glauber, Nieves de la Fuente Gutiérrez, Sara Hoffmann und Finn Wagner präsentieren Arbeiten in der Kunsthalle Osnabrück, Shabnam Azar zeigt ihren Experimentalfilm "Deep insomnia" in der Lagerhalle.


White Cube

Benjamin Adams

Germany 2016

Installation, glass, fluid crystal foil, wood, camera, monitor  

In White Cube geht es neben der selbstreflexiven Wahrnehmung und Verortung der eigenen Umwelt um die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Elektronik. Funktioniert Elektronik durch den Menschen oder umgekehrt? Gibt es wahrzunehmende Grenzen? In welchem Kontext treten diese Grenzen auf? Eine Person nähert sich einer Glasvitrine auf einem Sockel. Plötzlich ändert sich die Oberflächenbeschaffenheit des Glases und der Einblick in das Innere der Glasvitrine wird nicht mehr zugelassen. Erst bei genügend Abstand zum Objekt gibt das Glas die Durchsicht wieder frei. Aus der Ferne lässt sich das Bild des Monitors im Innern nicht erkennen, durch das Ändern der Glasbeschaffenheit wird auch die Sicht aus der Nähe versperrt. Der Monitor zeigt den Rezipienten. Die rezeptionsästhetische Wahrnehmung wird gestört, bevor sie überhaupt eintreten kann. (B. Adams)  

Benjamin Adams (*1987), lebt und wohnt in Köln.        


Echo (w), digital  /  Echo (f), digital

Stephanie Glauber

Germany 2016

Print 270 x 138cm, 2 Bluetooth speakers, audio file, drawings, wood board  

Die unter anderem in der römischen und griechischen Mythologie verwurzelte Figur der Echo weist Parallelen zu theoretischen Überlegungen im Kontext von Digitalität auf. Körperlos und unfähig, ohne a priori an sie gerichtete Worte zu sprechen, existiert Echo nur durch das Gesprochene anderer. Analogien zu digitalen Wiederholungsbewegungen, "künstlicher Intelligenz", Cyborgtheorien und dem Amazon Echo werden gezogen. Das Amazon Echo fungiert mit ihrer Stimme auch als Gesprächspartnerin und bildet so die Soundebene der Recherche. (S. Glauber)  

Stephanie Glauber (*1991 in Munich), started her studies at the Academy of Media Arts in Cologne in 2012. Using various media, she looks for conceptual approaches to deal with her interests in the internet and in interfering with repetitive systems.        


No habrá servicio los domingos ni en el cumpleaños de la Reina Victoria

Nieves de la Fuente Gutiérrez

Germany 2016

VR game installation, Objects, HTC Vive, computer, custom made software  

Basis meiner Forschung ist die Spurensuche in einem alten Kupferminengebiet in Riotinto in Südspanien. Die Landschaft dieser Region wurde durch den jahrtausendealten invasiven  Bergbau so stark umgeformt, dass sowohl ihre Topographie als auch ihre Beschaffenheit fast marsähnlich geworden ist. Während die globale Gemeinschaft Theorien entwickelt, den  Planeten Mars habital zu machen (Terraforming), zerstört sich gegenläufig ihren Heimatplaneten aufgrund der geoökonomischen Wirtschaft und agiert demnach auf der Erde in einem Akt des „Marsformings“. Davon ausgehend entwickelte ich ein Videospiel, in dem die durch 3D Scans der Region generierte Landschaft vom Spieler erforscht werden kann. Ich setze dies installativ mit Fundstücken aus dem Bergbaugebiet zueinander in Bezug, so dass analoge und digitale Elemente von Rezipientinnen innerhalb und außerhalb der virtuellen Realität einander beeinflussen. (N. de la Fuente Gutiérrez)


Nieves de la Fuente Gutiérrez (*1988 in Madrid), Absolventin der KHM, lebt und arbeitet in Köln.

Auswahl an bisherigen Ausstellungen: 2016 ”Animafest”, Zagreb | “Going Beyond” a.r.t.e.s. Kunstfenster, Cologne | 2015 "+25 Carte Blanche, Künstlerische Arbeiten aus der Kunsthochschule für Medien Köln anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums", Landesvertretungsgebäude NRW, Brüssel, u.a.      

Die meisten von uns allen (Gesammelte Briefe)

Sara Hoffmann

Germany 2017

Ten DIN A4 prints framed
Apple bietet seit iOS 8 das Feature QuickType an. Damit soll mittels kontextbasierter Wortvorschläge das Schreiben vereinfacht und beschleunigt werden. QuickType erkennt nicht nur oft genutzte Worte und schlägt diese dem Benutzer vor, sondern berücksichtigt außerdem Schreibstil und Format. Schreibt man einen Text auf seinem Mobiltelefon, so erhält man nach jeder Eingabe bis zu drei Wortvorschläge für ein nächstes Wort. Die ausschließlich mit Wortvorschlägen geschriebenen Texte scheinen inhaltlich nicht sinnhaft zu sein. Das Handy reiht jedoch Worte aneinander, die der Adressant besonders häufig verwendet. (S. Hoffmann)  
Sara Hoffmann (*1985 in Göttingen), studied at KHM (postgradual), Folkwang Universität der Künste, Essen (diploma with honorary mention), Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam (Fine Arts), Several exhibitions in Bonn, Cologne, Düsseldorf, Vienna, Berlin, Amsterdam and other cities.        


I thought it would feel good... and I was right.

Finn Wagner Germany 2017
Video installation, 135 x 165 x 110 cm, 04:14 min,4K looped, Screen, gefärbter weicher Schaumstoff

Video installation, 80 x 38 x 40 cm, 04:03 min, HD looped, Screen, gefärbtes Silikon, Smartphone, Edelstahl

Ein im fleischfarbenen Schaumstoff versinkender Screen zeigt verschiedene Erfahrungen von verschiedenen Materialien. Found-Footage und 3D-Animationen werden vermischt. Es soll ein haptisches Verständnis ohne die Berührung des jeweiligen Materials entstehen. Durch die Berührung der Protagonisten kann der Rezipient die Beschaffenheit des Materials verstehen. Das hier simulierte Material wird erst in der immersiven Erfahrung des Betrachters greifbar und real. Es entsteht eine Idee von Material zwischen den Medien.

Auf dem zweiten Screen sieht man verschiedene Szenen aus Menschenansammlungen, die oft im Bezug mit Gewalt stehen. Durch den Arm entsteht die Illusion, als würde man diese Ereignisse gerade selbst filmen. Der Fokus liegt auf dem Smartphone, das gefilmte ist unscharf im Hintergrund. Zwischen Wahrnehmenden und dem Ereignis steht ein Gerät, dass Empfindungen und Teilhabe reduziert. In der Installation wird das Aufnahmegerät zum Wiedergabegerät.

Die Arbeiten psotionieren sich zwischen überfüllter, digitaler Reizüberflutung und medialer Abstumpfung.


Finn Wagner (*1992 in Krefeld) Studium an der KHM in den Seminaren von Johannes Wohnseifer und Mischa Kuball seit 2013. Arbeitet in den Bereichen Videokunst, Bildhauerei, 3D-Animation.
 

Deep Insomnia

von Shabnam Azar

Experimental film (06:21 Min.)
Single Channel Video-Stereo-Color
Germany 2016

Donnerstag, 27. April, 18 Uhr, Lagerhalle

Auf dem Rückweg sagte die Polizei am Kölner Flughafen zu dem Fahrer „Sie dürfen hier nicht anhalten. Entfernen Sie sich sofort.“ Er zeigte uns einen großen, umklebten Karton. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Bombe in diesem Karton befindet, sagte die Polizei. Laute Polizeisirenen … Allgemeine Panik …


Shabnam Azar (*1977) ist eine iranische Dichterin, Journalistin und Künstlerin. Sie absolvierte Journalismus an der "Center of Media studies and Researches" in Teheran (2003). Seit 2011 lebt und arbeitet sie in Köln und studiert seit 2015 Mediale Künste an der KHM. Bisher wurden vier Gedichtbände von ihre veröffentlicht. Ihre Gedichte und künstlerische Arbeit thematisieren kritische und poetische Aspekte des zeitgenössischen Menschen.
 Ausstattung, Lesung und Performance in Teheran, Berlin, Gothenborg, Paris, Malmö, Bonn, Cologne, solimanie, Halabche, Frankfurt, Hamburg, u.a.

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