Untertitel: ohne Sprache Entstehungsjahr: 2024 Länge: 00:04:49 Kategorien: Film / TV / Video, Experimentalfilm, Dokumentarfilm
Projektart: Seminarprojekt
ERBSCHAFT begibt sich auf Spurensuche von Abwesendem, deren Überreste noch im Wohlstand anwesend sind. Das narrative Potential von Gegenständen abtastend wie an einem Tatort, erforscht der Film Leerstellen: inwiefern verraten Gegenstände und ihre Gebrauchsspuren Herkunftsgeschichte und Zukunftsprophezeiung, lassen vermuten, locken auf falsche Fährten oder verführen zu Wunschvorstellungen? Damit wird einerseits der Verfallsprozess eines Lebensraums dokumentiert, wie die dort versammelten Geschichten auf leisen Sohlen davonschleichen und dennoch weiter- und wiedergegeben werden. Andererseits wird damit der Versuch, sich zu erinnern, als einer reflektiert, der immer von der Gegenwart ausgehend, mit Imagination, Wunsch, Hoffnung, Verblendung und Verdrängung (u.v.m.) verbunden ist. Es stellt sich die Frage, ob Erinnern stets die Erinnerung verfälscht, welche Kräfte am Werk sind und ob beim Erinnern, wie bei analoger Fotografie, eine bereits belegte Stelle überschrieben wird. Über das Erinnern anhand von Gegenständen und allerlei Fundstücken in dem langsam auseinander gepflücktem Haus, versucht ERBSCHAFT Aspekte deutscher Erinnerungskultur zu bebildern, wie auch den Umstand, dass nicht nur Zeitzeug:innen aussterben, sondern auch eine Täter:innengeneration und überlegt, inwiefern das Verschwinden der Täter:innen aus dem Raum eine andere Form des Erinnerns, des Imaginierens, des Vermutens und des Erzählens ermöglicht. Und vor allem: auf wen überträgt sich welches Erbe. Und wer wird es annehmen?
Betreuung:
Solveig Klaßen, Prof. Marcel Kolvenbach
Autor/innen:
Jeanne Eeden van
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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