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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Panel zur Diversität in der Filmbranche – Erfolgsbilanz und Zukunft der Hochschulkooperation beim FILMFEST MÜNCHEN 2025

Foto: Solveig Klaßen

Welche Veränderungen sind notwendig, um Diversität für die Fachkräfte von morgen zum Branchenstandard zu machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Panels „Boosting the Next Generation“, das heute im Rahmen des 42. FILMFEST MÜNCHEN stattfand.

Montag, 30. Juni 2025

Initiiert von der MaLisa Stiftung, dem Streaminganbieter Netflix und sechs deutschen Filmhochschulen – Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF), Filmakademie Baden-Württemberg (FABW), Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), ifs Internationale Filmschule Köln und Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) – zielt das Projekt darauf ab, diskriminierungssensible Strukturen in der Ausbildung zu stärken und so Impulse für neue Standards zu setzen, die in die Branche ausstrahlen können. Das Panel bot die Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen, Fortschritte und Herausforderungen zu reflektieren und neue Ideen aufzunehmen.

In ihrem Impulsvortrag hoben Sasha Bühler, Director Film DACH, Netflix und Maria Furtwängler, Schauspielerin, Produzentin und Mitgründerin der MaLisa Stiftung, die Bedeutung von Diversität vor und hinter der Kamera für moderne Filmproduktion hervor und betonten die Dringlichkeit, sie aktiv zu fördern. Unter der Moderation von Yugen Yah (Filmschaffender und Podcaster „Indiefilmtalk“) diskutierten Hochschulmitglieder, Filmschaffende und Studierende über Strategien, wie vielfältige Perspektiven in der Ausbildung und der Filmproduktion besser verankert werden können. 

Auf dem Podium saßen:
Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Merle Grimme, Regisseurin und Autorin
Yelyzaveta (Lisa) Davydenko, Studentin Animation/Effects Producing am Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg
Sinem Gökser, Referentin für Diversität und Inklusion Kunsthochschulen SüdBayern

Der Zusammenschluss der Hochschulen und die Unterstützung durch Netflix haben die Diversitätsarbeit in wichtigen Punkten vorangebracht und eine Professionalisierung ermöglicht. Ein Beispiel ist die Entwicklung und Umsetzung einer hochschulübergreifenden Weiterbildung zu Diversität, die speziell auf die Schnittstelle von Film und Lehre zugeschnitten ist. Werden bereits in der Ausbildung diversitätsorientierte Perspektiven und Arbeitsweisen selbstverständlich gelehrt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Studierende diese als Standards in die Branche mitnehmen. Es nehmen engagierte Lehrende aller sechs Hochschulen teil, das Feedback ist positiv. Die Diskussion machte deutlich: Diversität ist kein optionales Extra, sondern ein essenzieller Bestandteil der Filmausbildung und -produktion. Die Teilnehmenden unterstrichen die Notwendigkeit, nachhaltige Standards und Strukturen zu schaffen, damit die Verantwortung für Diversität nicht allein auf Einzelpersonen lastet. 

Das Projekt „Boosting the Next Generation“ zeigt exemplarisch, dass Diversitäts- und Antidiskriminierungsarbeit wirksam ist, wenn sie strukturell gedacht und gemeinsam angegangen wird. Die Diskussion endete mit dem Appell, dass Branche, Förderinstitutionen und politische Entscheidungsträger*innen gezielt handeln müssen, um Diversität und Antidiskriminierung als verbindliche Standards zu verankern. Außerdem gab es eine positive Nachricht: Die teilnehmenden Filmhochschulen setzen ihre Zusammenarbeit fort, um Vielfalt weiterhin gezielt zu fördern.


Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
, fasste die Kernidee des Projekts prägnant zusammen: „Gemeinsam ist man stärker – das gilt für den Schulterschluss der deutschen Filmhochschulen in Sachen Gender und Diversität, das gilt für die tolle Unterstützung unserer Aktivitäten durch Netflix und die MaLisa Stiftung – und das gilt jeden Tag in den Hochschulen zu Anliegen der Gendergerechtigkeit, Diversität und Toleranz. Auch in diesem Feld leisten die Filmhochschulen wichtige Arbeit für die Zukunft der Branche und der Gesellschaft.“


Maria Furtwängler, Schauspielerin, Produzentin und Mitgründerin der MaLisa Stiftung
, erklärte: „Es ist wichtiger denn je, sich für Geschlechtergerechtigkeit in den audiovisuellen Medien einzusetzen. Ich freue mich, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit der Filmhochschulen weitergeführt wird.“

Fazit und Ausblick: Das Publikum erhielt in der Veranstaltung einen Einblick in die wichtigen Schritte, die Branche und Filmhochschulen bereits zur Stärkung von Diversität unternommen haben – und die Schritte, die noch zu gehen sind. Das Projekt „Boosting the Next Generation“ hat gezeigt, dass Veränderungen möglich sind, wenn Hochschulen und Branche an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund haben sich die teilnehmenden Hochschulen, inklusive der Hamburg Media School (HMS) darauf verständigt, ihre gemeinsame Arbeit fortzusetzen, um die angestoßenen Impulse weiter zu stärken und langfristige Veränderungen zu ermöglichen. Damit setzen sie nicht nur ein wichtiges Signal, sondern leisten auch einen effektiven Beitrag, damit ersten Impulsen nachhaltige Veränderungen folgen können.

Eine gemeinsame Pressemitteilung von Netflix, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF), Filmakademie Baden-Württemberg (FABW), Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), ifs Internationale Filmschule Köln und Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) vom 30. Juni 2025.

Redaktion — Ute Dilger
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