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Shoot – Nachwuchspreis für Künstlerinnen* geht an Hanna Noh

Preisträgerin Hanna Noh mit Festivalleiterin Maxa Zoller und Jurorin Conny Beisler bei der Preisverleihung m 23.4.2023 (Foto: Kuhn/KHM)

Der vor vier Jahren ins Leben gerufene Nachwuchspreis für Künstlerinnen*, zeichnet die künstlerische Entwicklung einer Absolventin der KHM aus.

Filmpräsentation: Mittwoch, 19. April 2023, 18 Uhr / Preisverleihung: Sonntag, 23. April 2023, 19 Uhr
Schauburg Dortmund, Brückstrasse 66
44135 Dortmund
Mit Eintritt

Der vor vier Jahren von der Gleichstellung der KHM & IFFF Dortmund+Köln ins Leben gerufene "Shoot ", zeichnet die künstlerische Entwicklung einer Absolventin aus, die ihr Diplom gerade an der KHM gemacht hat. Nicht einzelne Filme werden mit diesem Preis geehrt, sondern eine künstlerische Vision – mit einer Filmpräsentation und einer Preisverleihung im Rahmen dieses wunderbaren Internationalen Frauen Film Festes.


Filmpräsentation: Mittwoch, 19. April, 18 Uhr, Schauburg

Preisverleihung: Sonntag, 23. April, 19 Uhr, Schauburg


Die Begründung der Jury: "Der diesjährige Shoot-Preis geht an eine Medien- und Installationskünstlerin, deren Welt eher das Museum als das Kino ist. Die aus Südkorea stammende Hanna Noh hat die Jury mir der thematischen Tiefe und künstlerischen Formenvielfalt ihrer Film- und Papierinstallationen überzeugt. Das Tabuthema der DMZ, der entmilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea, wird in Nohs Arbeiten aufgebrochen und so der (Kunst)welt als Thema zugänglich gemacht. In der in der 3D-Grafikanimation dargestellten verschneiten Bergregion wird ein spirituelles Kranichritual von einer Schamanin zu einer hoffnungsvollen Geste in diesem menschenleeren Niemandsland. Der Titel "An Uncontacted Tribe" beschreibt die DMZ als einen von der Außenwelt weitesgehend abgeschotteten Stamm. Ein philosophischer Text über die semiotische Unmöglichkeit der Darstellung dieses abgesperrten Gebiets erweitert das Gesehene um eine weitere Ebene.

Die versöhnende, harmonisierende Kraft dieser atmosphärischen Videoarbeit zeugt von einer ganz besonders gezielten, mutigen Herangehensweise der Künstlerin an ein Thema, das trotz seiner geopolitischen Bedeutung kaum künstlerischen Ausdruck findet.“

Jury: Conny Beißler, Jessica Manstetten, Maxa Zoller.


Der "Shoot" wird in Kooperation mit der Gleichstellung der KHM vergeben und ist zudem mit 1.000 Euro dotiert.

An Uncontacted Tribe

von Hanna Noh

DE 2022, 20‘


Die Schwingen eines Kranichs, schneebedeckte Bergspitzen, eine Geisterarmee: Hanna Nohs 3D-Grafikanimation über das DMZ Grenzgebiet zwischen Nord- und Südkorea hat einen stark immersiven, meditativen Charakter, dem man sich nur schwer entziehen kann. Der symbolbehaftete Rotkronenkranich, auf dessen Flügeln wir durch das Gebirge getragen werden, wird in einem schamanischen Tanzritual zu einem metaphorischen Sinnbild des Friedens. Die schemenhaften Figuren in dem in blassen Weiß- und Grautönen gehaltenen Bildern geben dem Video etwas geisterhaftes, so als ob sich die Künstlerin einer realistischen Darstellung der DMZ bewußt entziehen möchte. Tatsächlich wirft der poetisch-theoretische Text dieses Videos Fragen über die Darstellbarkeit dieser Region auf und entlässt die Besucher*innen mit der Erkenntnis, dass ein Zeichensystem auch immer ein spiritueller Akt ist. Damit öffnet Hanna Noh eine Herangehensweise an Kunst, die hierzulande zwar nicht verloren, aber doch eher selten in der westlichen Welt ist.

Redaktion — Juliane Kuhn
"An Uncontacted Tribe"

Fotos: Boxberg / KHM

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