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Stefano Harney und Jan Wagner –  neue Professoren an der KHM

KHM
Prof. Dr. Stefano Harney und Jan Wagner (courtesy of Harney/Wagner)

Sie lehren Transversale Ästhetik und Literarisches Schreiben.

14. Oktober 2021

Zwei neue Professoren unterstützen die Lehre in den Künsten und Wissenschaften an der KHM:

Auf den neuen Lehrstuhl für Transversale Ästhetik wurde Prof. Dr. Stefano Harney (*1962) berufen. Harney ist als Wissenschaftler spezialisiert auf Black Studies und hat in den Bereichen Anthropologie, Soziologie, Kunstkritik, Amerikanistik sowie Wirtschaft und Management gelehrt. Er war an der Pace University und am CUNY in den USA, an der University of Leicester und der Queen Mary University of London im Vereinigten Königreich, an der Gadjah Mada University in Indonesien, an der Ton Duc Thang University in Vietnam und an der Singapore Management University in Singapur tätig. In den Jahren 2020-2021 war er Hayden Fellow und Gastkritiker an der School of Art der Yale University und Honorarprofessor am Institute of Gender, Race, Sexuality, and Social Justice an der University of British Columbia.

Harney ist Co-Autor mit Fred Moten von The Undercommons: fugitive planning and black study (2013) und von All Incomplete (2021), beide bei Minor Compositions/Autonomedia Press erschienen. Er ist außerdem Co-Autor von The Liberal Arts and Management Education (2020), zusammen mit Howard Thomas, erschienen bei Cambridge University Press.

Stefano Harney studierte an der Harvard University (BA), der New York University (MA) und promovierte an der University of Cambridge (PhD).

Stefano Harney bietet im Wintersemster die Theorieseminare "The Aesthetics of Collectives" und "Black Arts Movements" an.


Die Transversaler Ästhetik beschäftigt sich mit Formen der Kunst und des Studierens, die sich etablierten gesellschaftlichen Strukturen entziehen und dabei Individuum und Institution kritisch hinterfragen. Einen wichtigen Grundstein für ein Konzept von transversaler Ästhetik avant la lettre legte der amerikanische Gelehrte und Wissenschaftler Cedric Robinson (1940-2016) mit dem, was er als schwarze radikale Tradition, als „the black radical tradition“ bezeichnete. Es handelt sich dabei um eine vierhundert Jahre alte Tradition, die Ästhetik als Grundlage für ein widerständiges Leben begreift. Permanent mit den Grausamkeiten eines rassistischen Kapitalismus konfrontiert, entwickelt sie Formen von Kunst, die diesem System transversal begegnet, also quer zu seinen Machtstrukturen verläuft. Im Mittelpunkt stehen dabei Unterschiede und Differenzen, die in gemeinschaftlichem und kollaborativem Handeln gelebt werden. Die Transversale Ästhetik greift diese Qualitäten auf und macht sie für eine kritische Studienpraxis fruchtbar.


Jan Wagner (*1971) wurde als Gastprofessor für Literarisches Schreiben mit Schwerpunkt Lyrik berufen. Er arbeitet als Lyriker und Übersetzer englischsprachiger Lyrik, als freier Literaturkritiker.

Er veröffentliche bisher sieben Gedichtbände – Probebohrung im Himmel (2001), Guerickes Sperling (2004), Achtzehn Pasteten (2007), Australien (2010, alle Berlin Verlag), Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene (2012), Regentonnenvariationen (2014), Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001-2015 (2016) und Die Live Butterfly Show (2018, alle Hanser Berlin). Ebenso erschienen die Essaysammlungen Die Sandale des Propheten. Beiläufige Prosa (Berlin Verlag 2011), Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa (Hanser Berlin 2017) und Der glückliche Augenblick. Beiläufige Prosa (Hanser Berlin 2021). Gemeinsam mit Federico Italiano publizierte er die umfassende Anthologie europäischer Gegenwartspoesie Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas (Hanser 2019).

Jan Wagner erhielt u.a. den Anna-Seghers-Preis (2004), den Ernst-Meister-Preis (2005), ein Villa-Massimo-Stipendium in Rom (2011), den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen (2011), den Mörike-Preis (2015), den Preis der Leipziger Buchmesse (2015), den Samuel-Bogumil-Linde-Preis (2016), den Zhongkun International Poetry Prize der Universität Peking (2017), den Georg-Büchner-Preis (2017), den Prix Max Jacob (2020) sowie den PONT international literary prize for intercultural cooperation (Slovenia, 2021).

Jan Wagner  bietet im Wintersemester die Fachseminare
"Club der imaginären Dichter – Über Rollengedichte, Lügengeschichten und das dramatische Ich im Gedicht" und  "Peggy Sues Pegasus – Über das Populäre in der Lyrik und die Grenze zum Geschmacklosen" an.
Redaktion — Juliane Kuhn
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