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IN SITU – Dokumentarfilmprojekt zu den sozialen Determinanten von Gesundheit

Gemeinsame Publikation und ein Dokumentarfilm von Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) – mit den Universitäten von Buenos Aires und der Universität von Entre Ríos, Argentinien.

Im Juni 2021, Publikation und Dokumentarfilm

Buenos Aires, 18. März 2021:

In einer gemeinsamen Präsentation stellten Dr. Natalia Luxardo (Forscherin bei CONICET und UBA), und Bioingenieur Fernando Sassetti (Fakultät für Ingenieurwissenschaften der UNER) mit Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) das Buch: „IN SITU. El cáncer como injusticia social - Krebs als soziale Ungerechtigkeit” (Luxardo/Sassetti - Editorial Biblos) und den Dokumentarfilm “IN SITU. Observaciones de una investigación colaborativa sobre desigualdades sociales de la salud - Beobachtungen einer Verbundforschung zu sozialen Ungleichheiten im Gesundheitswesen“ in einem Live-Stream der Öffentlichkeit vor.

Buch und Dokumentarfilm sind das Ergebnis einer 4-jährigen kollaborativen Arbeit zu den sozialen Determinanten der Gesundheit, entwickelt von Mitarbeitern der Gesundheitsorganisationen, des Gesundheitsministeriums der Provinz und der Gemeinden  von Entre Ríos, IT-Experten und Bioingenieuren der Universität von Entre Rios (UNER) sowie Sozialwissenschaftlern der Universität von Buenos Aires (UBA), dem argentinischen Künstler Nicolás Rodriguez und Marcel Kolvenbach, dem Professor für Dokumentarfilm an der KHM.


Im Jahr 2018 wurde unter der Leitung von Luxardo das Projekt „Herausforderungen und Umfang der Krebsbekämpfung ab der ersten Versorgungsebene in stadtnahen und ländlichen Zentren: territoriale Logiken, lokale Kulturen, institutionelle Dynamik und Artikulation zwischen den Ebenen“ ins Leben gerufen. Schwerpunkt der dokumentarischen Beobachtungen war es, deutlich zu machen, „wie die Lebensbedingungen und die Struktur der Gesellschaft die Gesundheits- und Krankheitsprozesse in der Bevölkerung bestimmen, wenn man die Hindernisse kennt, die zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und Gesundheitsorganisationen bestehen und die Faktoren, die es unmöglich machen, Krankheiten zu verhindern, die, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, zum Tod führen “.

Die gemeinsame Arbeit ermöglichte, so Sasetti, „das Studium der Organisationen, der geltenden Vorschriften und der Prozesse, die notwendig sind, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und geeignete Technologien vorzuschlagen, die die Verbindung zwischen Gesundheitsteams und Bevölkerung im Gebiet, der Verwaltung erleichtern von Daten und die Produktion von Handlungsinformationen“.


Neben dem Dokumentarfilm veröffentlichte Kolvenbach innerhalb der Buchpublikation „In Situ“ gemeinsam mit seiner argentinischen Kollegin Soledad Fernández Bouzo den Fachartikel: „El papel del cine documental en proyectos de investigación social: desafíos y propuestas para el ejercicio de reflexividad“. (Die Rolle des Dokumentarfilms in Sozialforschungsprojekten) – der demnächst auch in Englischer Sprache international veröffentlicht wird.


Die Ergebnisse des Projektes „IN SITU“ sind in die gleichnahmige Lehrveranstaltung zum Thema „Research Ethics“ – Ethische Fragen der dokumentarischen Praxis - im Sommersemester 2021 eingeflossen – mit einem Gastbeitrag der Initiatorin, Dr. Luxardo von der Universidad de Buenos Aires, der für die Hochschulöffentlichkeit am 21. Juni 2021 zwischen 14 und 16 Uhr via Zoom vorgestellt wurde.

Bildunterschriften:

2/12 Kooperationspartner "In Situ"


3/12 vLnR: Der argentinische Künstler Nicolas Rodriguez (Link: https://nicorodriguez.com.ar/), Bioingenieur Prof. Fernando Sassetti (UNER), Julio César Bello, Anwohner und Aktivist, Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) - bei den Dreharbeiten auf der Mülldeponie "El Volca".


4/12 Julio César Bello gemeinsam mit Filmemacher Marcel Kolvenbach auf der Deponie "El Volca"


5/12 - Vorbereitungen zum "El Vaso de Leche" - einmal täglich werden die Kinder des Viertels um die Müllhalde mit einem Glas Milch versorgt, für viele die einzige regelmässige Mahlzeit.


6/12 Die Soziologin Prof. Natalia Luxardo - Leiterin des Forschungsprojektes (CONICET) und Bioingenieur Prof. Fernando Sassetti (UNER) vor der Universität Nacional de Entre Ríos


7/12 Julio César Bello hat die hälfte seines Lebens auf der Müllhalde verbracht. Julio hat als bildender Künstler gearbeitet, seine Biographie ist gezeichnet von Gewalt und Drogen. Heute kämpft er dafür, dass die Kinder, die in dem Viertel um den "Volca" aufwachsen, eine besser Zukunft haben. Er ist einer der Co-Autoren des Projektes.


8/12 das CAAC - ist soziale Anlaufstelle, die von Ehrenamtlichen im Viertel um die Müllhalde betrieben wird. Die Organisation war Projektpartner. Das Motto des CAAC: "Ni und Pibe Menos por la Droga" spielt auf die hohe Zahl an Drogentoten, Opfern von Gewalt und Selbstmorden unter den Kindern und Jugendlichen an: "Kein Kind mehr an die Drogen verlieren" könnte man frei übersetzen.


9/12 Nicolas Rodriguez ist einer der erfolgreichsten jungen Künstler Argentiniens, hat zahlreiche Stipendien und Preise erhalten. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Bildhauerei (Keramik), Malerei und performativen politischen Arbeiten. http://nicorodriguez.com.ar - ein weiterer Co-Autor dieses Projektes.


10/12 Artikel von Soledad Fernández Bouzo und Marcel Kolvenbach über die Rolle des Dokumentarfilms in sozialen Forschungsprojekten: Ethische Herausforderungen und Vorschläge für eine reflektierende Praxis - dieser wissenschaftliche Artikel als Teil der Publikation IN SITU - ist Grundlage des Fachseminars im SoSe 2021


11/12 Collaborative Autor*innenschaft. Projektleiterin Natalia Luxardo mit den Co-Autorinnen aus dem Sozialzentrum CAAC in Vorbereitung der Texte der Betroffenen.


12/12 Blick aus dem CAAC über den Sportplatz mit den Rauchschwaden über der Müllhalde. Die Müllberge verbrennen ständig und verteilden die giftigen Gase über das ganze Viertel, mit dramatischen Folgen für die Gesundheit. "Krebs als soziale Ungerechtigkeit" - das Thema des kollaborativen Forschungsprojektes "IN SITU".

Redaktion — Juliane Kuhn

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