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Filmabend: Gewalt und Zensur | 6.2.2018

"La mujer del animal (Die Frau des Tiers)" von Victor Gaviria

Mit dem Journalisten Hollman Morris  und dem Filmregisseur Victor Gaviria aus Kolumbien – im Rahmen des Symposiums "Post-Konflikt" am 7. Februar  von UNAL Bogotá und KHM Köln.

Filmabend: Dienstag, 6. Februar, 18 Uhr, Aula
Filzengraben 2
50676 Köln

Zusammen mit der UNAL (Universidad Nacional de Colombia / Bogotá), seit 10 Jahren die KHM-Partneruniversität im kolumbianischen Bogotá, veranstaltet die KHM ein Symposium zur Rolle der Künstler*innen und Filmemacher*innen und deren gesellschaftlicher Verantwortung im kolumbianischen Post-Konflikt. Künstler, Aktivisten und Dokumentaristen aus Kolumbien, Professoren und Künstler der UNAL und der KHM sprechen über die Möglichkeiten von künstlerischen Interventionen, über ihre Erfahrungen in einer Übergangsphase vom bewaffneten Konflikt zu einer postkolonialen Friedenssicherung.

Den Auftakt macht der Filmabend mit zwei Filmen und ihren renommierten Autoren.

Anmeldung für beide Veranstaltungen bitte über: juliane.kuhn@khm.de


1. "Testigo indeseable" (Unerwünschte Zeugen, Dokumentarfilm  2008, 60 Min. ) mit Hollmann Morris, Regie: Juan Lozano

Juan José Lozano begleitet Schritt für Schritt die Arbeit des „unerwünschten Zeugen" Hollmann Morris, der die „Eingeweide des Krieges" zu verstehen sucht, indem er kreuz und quer durchs Land zieht. So sehen wir beispielsweise, wie er im Süden über „Cocaleros", die gegen die Zerstörung ihrer Plantagen protestieren, und die Unterdrückung ihres Aufstands durch reguläre Sicherheitskräfte berichtet. Dier Film zeigt auch den persönlichen Schutz, den Morris benötigt (zwei bewaffnete Leibwächter und ein gepanzerter 4x4). SeineTätigkeit schadet jedoch seinem Familienleben. Seine Frau Patty schwankt zwischen Frustration und Aufopferung. Während der Journalist erneut bedroht wird, schliesst der Film mit der Übergabe zweier angesehener internationaler Auszeichnungen, die ihm die Unterstützung geben sollen, die ihm in Kolumbien verweigert wird (Quelle YouTube).


2. "La mujer del animal" (Die Frau des Tiers, Spielfilm 120 Min.)" von und mit dem Regisseur Victor Gaviria

Die 18-jährige Amparo flieht aus einer Klosterschule und zieht in die Nähe ihrer Schwester, die in einem Außenbezirk von Medellin lebt. Dort stellt ihr der furchterregende Librado - genannt „El Animal“ - nach, entführt sie und zwingt sie zur Heirat mit ihm, während die Umwelt das offensichtliche Unrecht ignoriert und nichts unternimmt. Als sie entdeckt, dass Librado noch eine weitere Frau gegen ihren Willen gefangen hält, beschließt sie, ihr Schicksal nicht länger zu akzeptieren und stattdessen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.


Gaviria und Morris sprechen zudem am

Mittwoch, 7. Februar, ab 17 Uhr in Aula der KHM


Victor Gaviria: Kino-Realität

Victor Gaviria betont die Wichtigkeit der "oralen Erzähler", die Lebenserfahrungen ausbreiten und durch die er seine Drehbücher entwickelt. Sie sind Ausgangspunkt für Erinnerung und Geschichtsschreibung im kolumbianischen Postkonflikt. Gaviria verknüpft seine Arbeit mit dem Konzept einer "Wahrheit", die als Einlassungen seiner "Erzähler" in ihrer eigenen, schlüssigen Logik verstanden wird. Diesen Ansatz versinnbildlicht beispielhaft in seinem letzten Film "Die Frau des Tiers" (La Mujer del Animal, 2016) der Zeuge, der als "Erzähler" niemals vergisst ...

Gaviria (*1955, Medellín) studierte Psychologie in der Universität von Antioquia und ist autodidaktischer Filmemacher. Das Wesen seiner Werke speist sich aus der Arbeit mit Laiendarstellern, die die Filme zu dramatischen Chroniken und Sozialkritiken werden lassen. Sein erster Film "Rodrigo D. – Keine Zukunft" (1990) und der zweite "Die Rosenverkäuferin" (1998) feierten Premieren im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes. Sein letzter Film "Die Frau des Tiers" lief im Wettbewerb des Festivals von Toronto 2016. Gaviria ist einer der wichtigsten kolumbianischen Filmmacher der letzten 30 Jahre.


Hollman Morris: Journalismus in Kriegszeiten und Post-Konflikt. Der Fall Kolumbien

Einführung in die Lage des Journalismus und der Medienlandschaft in Kolumbien. Als Leiter von Kanal Capital und des Wochenmagazins Contravía setzte Morris sich für die Menschenrechte ein; und dafür, den Opfern des kolumbianischen bewaffneten Konflikts eine Stimme zu geben.

Morris (*1968) studierte Journalismus an der Pontificia Universidad Javeriana. Er war u.a. Stipendiat (Nieman-Programm) der Harvard University (2010-2011), der Stiftung Nation Endownment for Democracy (NED, Reagan.Fascell, 2011-2012) sowie Fellow  bei der Stiftung John S. and James L. Knight. Zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. 2011 den Internationalen Nürnberger Menschrechtspreis, 2007 den Menschenrechtsverteidiger von Human Rights Watch, den Cemex FNPI New Journalism Prize for Television.

Redaktion — Juliane Kuhn
Filmstills

La mujer del animal (1-14)

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