Moondogs Candor | 07.11. bis 20.12.2014
KHM
Hommage an den US-amerikanischen Komponisten, Musiker und Performancekünstler Louis Hardin alias Moondog (1916–1999), der vor vierzig Jahren von New York nach Deutschland übersiedelte.
07. November bis 20. Dezember 2014
GLASMOOG
Köln
Moondogs Candor
Donnerstag, 06. November 2014, 19 Uhr:
Ausstellungseröffnung
Freitag, 05. Dezember 2014, 18 Uhr:
"Wie Moondog 1974 nach Recklinghausen kam"
– Gespräch mit Tom "Tornado" Klatt (Recklinghausen)
Freitag, 12. Dezember 2014, 18 Uhr:
"Moondog Sing-along"
– Gespräch und gemeinsames Singen mit dem Musiker Stefan Lakatos (Bochum)
Samstag, 20. Dezember 2014, 14–18 Uhr:
"Unendlich Endlich"
– Aktion von Christian Jendreiko (Düsseldorf) mit anschließendem Künstlergespräch
GLASMOOG
Raum für Kunst und Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
50676 Köln
http://glasmoog.khm.de
Öffnungszeiten:
Do/Fr 16–19 Uhr, Sa 14–18 Uhr
Abb.: Moondog um 1972 in Candor,
Foto: Dale Buckthal, courtesy: Bob Berg.
Glasmoog zeigt vom 7. November bis 20. Dezember 2014 eine Hommage an den
US-amerikanischen Komponisten, Musiker und Performancekünstler Louis
Hardin alias Moondog (1916–1999), der vor vierzig Jahren von New York
nach Deutschland übersiedelte. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit
mit den Künstlern Markus Karstieß und Christian Freudenberger sowie dem
Musiker Volker Zander entsteht, unternimmt eine Neukontextualisierung
der Werke von Moondog zwischen zeitgenössischer Kunst, Literatur und
neo-klassischer Musik. Im Zentrum der Ausstellung steht ein Nachbau von
Moondogs selbstgebauter Blockhütte auf einem Seegrundstück bei Candor,
350 Kilometer nordwestlich von Manhattan, die er von 1956 bis 1974 immer
wieder bewohnte. Seine Residenz in Candor steht als kleinstmöglicher
Resonanz-, Klang- und Bühnenraum repräsentativ für Moondogs nomadische,
reduzierte, selbstbestimmte und radikale Kunst und Philosophie, macht
aber auch die durch seine Blindheit bedingte existenzielle
Raumwahrnehmung spürbar, sowie die Beschränkung auf elementare
Grundbedürfnisse als Spiegelbild für eine ebenfalls elementare,
reduzierte Musik. Diese räumliche Inszenierung mit Notationen,
Zeitdokumenten, Fotografien und einer Soundinstallation wird durch eine
Reihe von Veranstaltungen lebendig.
Den Auftakt macht am 05.12., um
18 Uhr, ein Gespräch mit dem Musiker, Performer, Journalisten Tom
"Tornado" Klatt, der ab Sommer 1974 bis 1976 mit Moondog in
Recklinghausen zusammenlebte und die ersten Konzerte, z.B. am 05.12.1974
im Westfälischen Kunstverein Münster, organisierte.
Die Aktualität
Moondogs wird, wie kürzlich in dem von der reiheM in der Kunst-Station
Sankt Peter Köln veranstalteten Konzert, immer wieder deutlich und auch
heute noch sind junge KünstlerInnen und MusikerInnen von seinen
Kompositionen, aber auch seiner existenziell-minimalistischen
Lebensweise inspiriert. Die KHM-Studierenden Benjamin Adams, Katharina
Silver, Marie Zahir widmen Moondog am Mittwoch, dem 10.12., 18 Uhr, eine
musikalisch-experimentelle Hommage.
Am Freitag, dem 12.12., um 18
Uhr, geht die Reihe weiter mit einem "Moondog Sing-along" mit dem
schwedischen Perkussionisten Stefan Lakatos (Stockholm/Bochum). Lakatos
suchte Anfang der 1980er Jahre den Kontakt zu Moondog, um die Trimba,
ein von Moondog entwickeltes Schlagwerkset, zu erlernen, und ist seither
international als Moondog-Interpret und Trimba-Meister gefragt. In
Glasmoog wird er einige Kanons von Moondog vorstellen und im Gespräch
über seine Begegnungen mit Moondog berichten. Jeder ist willkommen. Wer
Lust hat zu singen, singt mit – wer zuhören will, hört zu.
Zum
Abschluss der Ausstellung folgt am Samstag, dem 20.12., ab 14 Uhr, eine
Aktion des Düsseldorfer Künstlers Christian Jendreiko mit anschließendem
Künstlergespräch. Jendreiko begegnete Moondog wiederholt in seiner
Kindheit, als dieser in Recklinghausen lebte und vor der örtlichen Alten
Apotheke seinen festen Standplatz hatte.
Eine Publikation, die Recherche und Ausstellung ergänzt, ist in
Vorbereitung und erscheint im Anschluss an die Ausstellung. Die
Publikation wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds. Ein Recherche-
und Ausstellungsprojekt von Heike Ander, Christian Freudenberger, Markus
Karstieß und Volker Zander.
Die reiheM veranstaltet am 12. November 2014 in der Kunst-Station Sankt
Peter (Jabachstraße 1, 50676 Köln) ein Konzert mit Werken von Moondog
für Orgel, Piano, Trimba und Gesang.
Moondog's Corner präsentiert
am Samstag, den 23. Mai 2015, ab 18 Uhr, in der Kulturkirche Heilig
Kreuz (Scharnhölzstr. 37, Bottrop) anlässlich von Moondogs 99.
Geburtstag ein Festival mit Stefan Lakatos (Trimba), Mariam Tonoyan
(Piano), Spirit of Moondog (Sax-Ensemble), Fritz Storfinger (Orgel),
Wolfgang Sellner + Bracelli (Streicher-Ensemble), Moondog-Chor etc.