Der Vortrag wird sich der Frage widmen, inwiefern eine fast vergessene Vorgeschichte der computergenerierten virtuellen Räume im wissenschaftlichen Film der Jahrhundertwende und im Experimentalfilm der 1920er Jahre zu finden ist. 'Leben' als Film und Film als 'Leben' verschränken sich exemplarisch am Format der Serienschnittanimation mit Computervisualisierungen als 'lebenden Bildern'. Früher medizinischer FIlm, der Serienschnitte durch kleine eingebettete und mit dem Mikrotom geschnittene Präparate in Filmvorführungen umsetzte - oftmals Embryos oder Teile des Gehirns - präfigurierte diskursive und medienästhetische Muster, wie sie exemplarisch am Visible Human Project der US amerikanischen National Library of Medicine um die Jahrtausendwende wieder auftauchen. Dies Projekt des 'ersten digitalen Menschen' widmete sich der Erfassung und räumlichen Visualisierung von Daten fotografischer Querschnittsanatomie. Eine digitale Weiterentwicklung der filmischen Serienschnittanimation durch Techniken der Simulation kann dabei als maßgeblich gelten. Beide wissenschaftlichen Anwendungen um 1900 und um 2000 sollen mit Hilfe der künstlerischen Experimente der Serienschnittanimation im' Absoluten Film' durch Oskar Fischinger neu angeschaut und gedacht werden. (Wachs Experimetne 1923-27)
Wir verwenden Cookies, um die einwandfreie Funktion unserer Website zu gewährleisten und unseren Datenverkehr zu analysieren.
Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung