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Um das Jahr 1650 brachte ein wohlhabender Maseiller Kaufmann, Jean de la Rocque, Kaffee von seiner Gesandtschaftsreise in seine Heimatstadt. 1671 entstand durch ein Konsortium von Kaffeeeliebhabern das erste öffentliche Kaffeehaus in der Nähe der Marseiller Börse. Der Kaffeehandel blühte auch durch die Verhandlungen die Ludwig XIV im Jahre 1669 mit dem türkischen Gesandten als Bevollmächtigten des Sultans Mohammed IV machte. In dem folgendem Jahrhundert verbreitete sich die Kaffeehauskultur im ganzen Land.

 

  1788 stand Frankreich vor dem drohenden Bankrott, und Ludwig XVI musste die Reichsstände einberufen. Man beurteilte die Einberufungsbefehle als die Gewähr für eine bessere Zukunft. Die darauffolgenden Wahlen, stimmten die Bevölkerung jedoch missmutig, da sie die Abgeordneten nicht direkt wählen konnte, sondern nur durch einen Urwähler. Zur Urwahl war aber nur ein bestimmter Personenkreis zugelassen. Die minderbemittelten Schichten hatten keine Chance Urwähler aufzustellen.
Durch Missernten wurde die Situation in Frankreich immer schlimmer. In Paris wohnten 1789 etwa 600 000 Menschen, von denen viele stellungslose Advokaten, Ärzte, Künstler, Literaten und Studenten waren. Der ungemütlichen Strasse überdrüssig, trafen sich viele proletarisierte Intellektuelle auf freinen Plätzen und meistens auf dem Palais Poyal mit seinen zahlreichen Kaffeegärten, um dort regelrechte Redeschlachten zu führen. Der Begriff Aufklärungsdebatten stand für solche Treffen und auch für die Leseaktionen, bei dem einer auf den Tisch stieg, und die wesentlichsten Neuigkeiten aus den Zeitungen vorlas.  
  Am Palais Royal entwickelte sich der Flanierplatz der Pariser, mit dreisig Spielhöllen, zahlreichen Bordells und sechs schöne grosse Kaffeehäuser. Dort las auch Camille Desmoulins aus seiner Wochenzeitschrift "Revolution de Paris" die von ihm selbst verfassten Artikel vor. Wenn er sprach wurde politisch diskutiert und polmisch debattiert. Alle Welt und sich selbst betrachtete er als Opfer eines rücksichtslosen und brutalen Systems. "Was mich angeht, so fühle ich den Mut in mir, für die Freiheit des Landes zu sterben, und ein mächtigerer Beweggrund wird die nachtreiben, die sich von der Güte dieser Sache nicht fortreissen lassen. Nie hat dem Sieger eine reicher Beute gewinkt. Vierzigtausend Paläste, Hotels, Schlösser, zwei Fünftel der Güter Frankreich zur Verteilung! Das wird der Preis der Tapferkeit sein. Diejenigen, die sich unsere Eroberer nennen, werden selbst erobert werden. Die Nation wird gesäubert, und die Fremden, die schlechten Bürger, alle die, denen ihr eigenes Wohl höher steht als das allgemeine, werden ausgerottet sein." (Herr Ober,- ein Kaffee!, Wolfgang Jünger; Goldmann, München 1955, S.89 ff)
An dem Sonntag den 12.Juli 1789 rief Desmoulins nach dem Bekanntwerden der Entlassung des Finanzministers Necker die Pariser vor dem "Caf de Foy" auf dem Palais Royal zur Waffenergreifung auf.
Später wird der junge Advokat Desmoulins mit Danton hingerichtet.
 
  ...die Eroberung Wien´s...
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impressum, bild + literaturnachweis