neues territorium entdecken

"War man bis vor kurzem aber im postmodernen Klima der nuklearen Bedrohung und der Grenzen des Wachstums in einem versperrten Horizont mit dem Blick nach rueckwaerts eingefangen, der hoechstens Zeremonien des Abschieds zuliess, die Intellektuellen zur Predigt der Nachgeschichte und Verdammung des Rationalismus brachte, der Esoterik und anderen Heilslehren zur Konjunktur verhalf und ansonsten nicht Neues versprach, so scheint allmaehlich das Technoimaginaere das Bewusstsein der Menschen zu erfassen und neue Utopien zu stiften. Eingesperrt im Wrack des Raumschiffs Erde sehnt man sich nach einem unbelasteten und freien Raum, der die utopischen Energien bindet, weil er noch leer ist und mit allen Erwartungen gefuellt werden kann. Anders als von vielen prophezeit, wird der Raum im Zeitalter der Virtualitaet erneut zur Obsession" (Florian Roetzer in "Digitale Weltentwuerfe" S.201)

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Der Koerper wird zu gunsten eines neuen noch leeren Raumes, der noch Erwartungen und Visionen zulaesst, allmaehlich ins Vergessen geraten. [vgl. Stelarc"Vom Biologischen-Selbst zum Cyber-System] Es wird ein neues noch zu eroberndes Territorium geschaffen. Seltsam ist dennoch, dass immernoch die Kriege zu Eroberung von territorialem Raum zum Zweck der Ausweitung von geografischen Grenzen, gefuehrt werden. Es draengt sich das Gefuehl auf, dass die Globalisierung, was immer auch sie bedeutet, Hand in Hand mit einer Splittung der Weltgemeinschaft im immer feiner unterteilten Sippesgemeinschaften geht.

territoriale zersplittung

Manche Utopien sahen den Zerfall der grossen Gemeinschaften vorraus, dabei wurden die entstehenden Kleinkriegzenarien nicht beruecksichtigt.
Wenig friedvoll erscheint der soziologische Apparat in dem Sience-Fiction "Snow Chrash", dort zerfallen immer mehr die Staedte und Gemeinschaften in suburbane Zonen, Ghettos, bewachte und abgeriegelte Hi-Class Wohngebiete. Die Landes- und Staatsgrenzen zerfallen zugunsten eingeschlossener Kleinstgemeinschaften. [vgl. Saskia Sassen "Metropole des Weltmarkts" Frankfurt 1996, The Global City Prinston,N.Y. 1991]

In den sechziger Jahren entwickelten sich Anschauungen,wo die Medien nicht nur als globale Ausweitung des Gehirns gesehen werden, sondern auch als Menschheitsvereinigung wobei die Menschheit zum Organismus wird, die sich in Marshall McLuhans "The Global Village" manifestieren. Die elektronischen Kommunikationsmittel konstruieren Gemeinschaft als "globales Dorf [vgl.Florian Roetzer in "Digitale Weltentwuerfe" S.205]