James Stewart

Er wurde am 20.05.1908 in Indiana (Pennsylvania) geboren. Während seines Architekturstudiums in Princeton schloß er sich 1928 der lokalen Theatergruppe an, und versuchte sich bis 1935 mit mäßigem Erfolg an verschiedenen amerikanischen Theatern.

1935 holten ihn die MGM-Studios nach Hollywood, wo er mit einer kleinen Rolle als Reporter in "Der Mann für Mord" (Murder Man, 1935) debütierte. In den darauffolgenden Jahren gehörte er mit zahlreichen Nebenrollen zu einem der meistbeschäftigten Schauspieler Hollywoods, und allmählich brachte er es zu Hauptrollen in Filmen wie "Lebenskünstler" (You Can't Take It With You, 1938) von Frank Capra und "Der große Bluff" (Destry Rides Again, 1939 - als sanftmütiger Sheriff an der Seite von Marlene Dietrich).

Seine Darstellung als idealistischer junger Senator Jefferson Smith in "Mister Smith geht nach Washington" (Mr. Smith Goes To Washington, 1939) von Frank Capra brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein, den Preis erhielt er jedoch erst ein Jahr später für seinen Auftritt an der Seite von Katharine Hepburn in der High-Society Komödie "Die Nacht vor der Hochzeit" (The Philadelphia Story, 1940) von George Cukor.

In den Jahren 1941 bis 1946 diente er in der US-Army als Fliegeroberst, und flog während des zweiten Weltkriegs mit seiner Staffel mehrere Einsätze über deutschem Territorium. Sein Comeback im Filmgeschäft feierte er mit der Rolle, die ihn für immer in den Herzen der Filmfans leben läßt: In "Ist das Leben nicht schön?" (It's A Wonderful Life, 1946) von Frank Capra spielt er George Bailey, den Idealisten, der plötzlich vor dem Ruin steht, sich am Weihnachtsabend das Leben nehmen will, daran jedoch von seinem Schutzengel gehindert wird.

In seiner Karriere nach dem Krieg zeigte sich Jimmy als gereifter, aber nach wie vor vielseitiger Darsteller, dem man den toughen Westernheld genauso abnimmt wie einen besessenen Zeitungsreporter oder den exzentrischen Träumer Elwood P. Dowd, der in "Mein Freund Harvey" (Harvey, 1950) seine Umwelt mit seiner Freundschaft zu einem zwei Meter großen weißen Hasen irritiert, den außer ihm niemand sehen kann.

Weiterhin wirkte er in den Fünfziger Jahren in mehreren Hitchcock-Filmen mit, und spielte in der "Glenn Miller Story" (The Glenn Miller Story, 1953) und in "Lindbergh - Mein Flug über den Ozean" (The Spirit Of St. Louis, 1957) zwei amerikanische Helden des 20. Jahrhunderts. Bis weit in die Siebziger Jahre hinein war er regelmäßig auf der Leinwand zu sehen. 1973/74 agierte er als Strafverteidiger Billy Jim Hawkins in der Fernsehserie "Hawkins", die regelmäßig durch die dritten Programme der ARD wandert.

Seine letzte Filmarbeit lieferte er 1991 als Synchronstimme von Sheriff Wylie Burp in dem Zeichentrickfilm "Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen" ab. Nach seinem Tod am 02.07.1997 in Beverly Hills weinte Amerika um den Verlust einer der letzten großen Legenden Hollywoods - einen Mann, der über Jahrzehnte hinweg als der Inbegriff des "Decent American" verehrt worden war und auf den alle Werte und Traditionen projiziert worden waren, die in der amerikanischen Öffentlichkeit als wichtig und erstrebenswert gelten.

Kim Novak

Sie wurde als Marilyn Pauline Novak am 13.02.1933 in Chicago (Illinois) geboren und arbeitete zunächst als Lichtdouble und Komparsin für Film und Fernsehen sowie als Fotomodell. 1953 erhielt sie einen Filmvertrag bei Columbia Pictures, wo man sie als Nachfolgerin von Rita Hayworth herausbringen wollte.

Ihre erste interessante Rolle spielte sie 1955 an der Seite von Frank Sinatra in dem Drama "Der Mann mit dem goldenen Arm" (The Man With The Golden Arm) von Otto Preminger. In den darauffolgenden Jahren kam Kim Novak sowohl durch Auftritte in Filmen wie "Picknick" (Picnic, 1956) von Joshua Logan oder "Pal Joey" (Pal Joey, 1957) von George Sidney als auch durch ihre Romanzen mit Sammy Davis Jr., Frank Sinatra und Ali Khan in die Schlagzeilen.

Im Jahr 1958 sollte sie zwei Filme mit James Stewart machen, die bis heute zu ihren bekanntesten gehören: neben "Vertigo" sah man die beiden auch in der Komödie "Meine Braut ist übersinnlich" (Bell, Book And Candle) von Richard Quine.

Zu Beginn der Sechziger Jahre nahm sie mehrere Rollen in Komödien an, unter anderem auch in "Küß mich, Dummkopf" (Kiss Me, Stupid, 1964) von Billy Wilder. Danach zog sie sich jedoch weitgehend aus dem Business zurück und ist seither nur noch sporadisch in Produktionen für Film und TV zu sehen. Durch die Wiederaufführung von "Vertigo" im Jahre 1996 kam ihr Name nochmals ins Gespräch.

... und der Regisseur

Alfred Hitchcock wurde am 13.08.1899 in London (England) geboren. Der "Master of Suspense" ist der bekannteste Filmregisseur der Geschichte, der für seine meisterhafte Verbindung von großer Filmkunst mit Unterhaltung, Starauftritten und haarsträubender Spannung berühmt ist.

Als 20jähriger stieg er als Titelzeichner für Stummfilme in die Filmbranche ein; 1925 inszenierte er den ersten seiner insgesamt 53 Kinofilme. In frühen Klassikern wie "39 Stufen" (The 39 Steps, 1935) und "Eine Dame verschwindet" (The Lady Vanishes, 1938), die er in England inszenierte, trat bereits eines seiner Standardmotive zutage: Leute wie du und ich finden sich plötzlich in einer Situation auf Leben und Tod wieder - gehetzt von Behörden und Bösewichten.

1939 ging Hitchcock nach Hollywood, wo sein erster Film "Rebecca" (Rebecca, 1940) den Oscar als bester Film des Jahres gewann. Die meisten seiner amerikanischen Filme sind zu Klassikern geworden:

Berüchtigt (Notorious, 1946) mit Ingrid Bergman und Cary Grant
Bei Anruf Mord (Dial M For Murder, 1954) mit Grace Kelly und Ray Milland
Das Fenster zum Hof (Rear Window, 1954) mit Grace Kelly und James Stewart
Über den Dächern von Nizza (To Catch A Thief, 1955) mit Grace Kelly und Cary Grant
Vertigo - Aus dem Reich der Toten (Vertigo, 1958) mit James Stewart und Kim Novak
Der unsichtbare Dritte (North By Northwest, 1959) mit Cary Grant und Eva-Marie Saint
Psycho (Psycho, 1960) mit Anthony Perkins und Janet Leigh
Die Vögel (The Birds, 1963) mit Rod Taylor und Tippi Hedren.

Ein Markenzeichen Hitchcocks war, daß er in den meisten seiner Filme einen Kurzauftritt vor der Kamera absolvierte. Er verstand es stets, aus seinen Stars das beste herauszuholen (darunter James Stewart und Cary Grant mit je vier Rollen und Grace Kelly mit drei Auftritten) und inspirierte den Filmkomponisten Bernard Herrmann zu sensationellen Filmmusiken (Vertigo, Der unsichtbare Dritte, Psycho).

Zwischen 1955 und 1965 sah man Hitchcock als Präsentator (und gelegentlich auch als Regisseur) der populären wöchentlichen TV-Serie "Alfred Hitchcock Presents". 1979 wurde Alfred Hitchcock vom American Film Institute mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er starb ein Jahr später am 29.04.1980 in Bel Air (Kalifornien).