THE POWER OF DREAMS
EARTH EMPIRE ->die
innere differenziertheit des mannes ist der letzte grund, weshalb er geschichte
haben und geschichte machen kann. Das fundamental einheitlichere wesen der
frau ist notwendig das unhistorischere; das entwicklungsprinzip, aus der reibung
differenzierter wesensteile untereinander folgend, hat nicht in gleichem masse
macht ueber sie; was sich nicht nur in dem frueheren ´reifsein´
des maedchens gegenueber dem knaben ausdrueckt, sondern auch in der
scheinbar bloss aeusserlichen tatsache, dass die funktionen der frau
auch in hochentwickelter kultur sich von denen auf primitiven stufen lange
nicht so weit unterscheiden, wie entsprechend die maennlichen.
->
FEMALE EVOLUTION-> wie das kunstwerk, obgleich ein teil der
welttotalitaet, doch durch seine geschlossenheit wie ein gegenstueck zu ihr
ist und damit auf ein nicht ausspechbares metaphysisches hinweist, das diese
gleichheit der form traegt, so wird es auch diese geschlossenheitsform des
weiblichen wesens sein, die von jeher einen hauch von kosmischer symbolik
ueber die frau gelegt hat als haette sie ueber alle greifbaren einzelheiten
hinweg eine beziehung zu dem grund und dem ganzen der dinge ueberhaupt. Neben
aller verachtunge und misshandlung der frauen bricht doch durch die ganze
kulturreihe, von den primitiven an, das gefuehl hervor, dasssie noch etwas
anderes waeren als bloss frauen, das heisst als blosse korrelativwesen zu
den maennern; indem sie dies freilich sind, haetten sie doch eo ipso beziehungen
zu den geheimen mächten, als sibyllen und hexen, als wesen, durch die
ein segen oder fluch aus dem sonst unberührbaren schoss der dinge kaeme,
und die man mystisch zu verehren, vorsichtig zu vermeiden oder wie daemonen
zu verfluchen haette.
(..)
die besondere art der absolutheit der frau versenkt sie in die einheit des
seins, waehrend die absolutheit des mannes ihn vom sein wegreisst zur idee.
zitiert aus DAS RELATIVE und DAS ABSOLUTE im GESCHLECHTER-PROBLEM von G.Simmel