Problemzone UFO-Forschung

Methoden der UFO-Fall-Bewertung:

"Der erste Schritt zur Bewertung der Sichtung eines vornehmlich
rätselhaften Luftraum-Phänomens ist, die erreichbaren Daten zusammenzufassen
und wieder auf bekannte Luftraum-Phänomene wie Ballone, Flugzeuge, Meteore
und dergleichen hin zu überprüfen."
Department of Defense, Washington, DC im April 1953

Identifizierte Flug-Objekte

"Keiner leugnet, das unidentifizierte Flug-Objekte existieren. Die reine
Tatsache, das ein individueller Bericht über irgendetwas, was am Himmel
gesehen wurde was man nicht identifizieren konnte, vorliegt, ruft ein UFO
hervor. Aber es verbleibt nur solange ein UFO, solange es eben nicht
erklärt worden ist. Die meisten unidentifizierten Flug-Objekte werden
schließlich zu identifizierten Flug-Objekten. In vielen Fällen würde man
keinen UFO-Bericht abgeben und über ein UFO sprechen, wenn der Beobachter
mehr Kenntnisse über die Charakteristiken von Flugzeugen, hellen Planeten
oder was auch immer es eigentlich war, was zur Meldung führte, gehabt
hätte."
Gene und Clare Gurney in Unidentified Flying Objects.

Die Untersuchung des UFO-Phänomens ist nicht immer einfach. Vielerlei
Probleme begleiten uns auf diesem Weg. Für mich ist es ein Kernproblem, daß
die allermeisten UFO-Enthusiasten (oder die, die sich als solche verstehen
und sich vielleicht sogar noch als "UFOlogen" identifizieren) eigentlich
keine Ahnung von sauberen Recherchen, Ermittlungen und Crosschecks haben -
jetzt geht so mancher von ihnen auf die imaginären Barrikaden. Die Mehrzahl
der UFO-Suchenden, der UFO-Fans und UFO-Enthusiasten haben gar keine Ahnung
von Forschung und verstecken sich hinter dem problemhaften Wunsch namens
"Wille-zum-Glauben". Auseinandersetzung, engagierte Kritik (und
Selbstkritik) bzw der Wunsch "hinter die Kulissen" zu schauen ist im
UFO-Feldlager zu suchen und nur bei einer (denkenden?) Minderheit zu
finden. Naivität und Leichtgläubigkeit ist förderlich für den
UFO-Aberglauben. Bereits Jacques Vallée stellte fest: "Auffallend bei der
Erforschung paranormaler Phänomene ist der damit einhergehende, schädliche
Einfluß bewußter Irreführungen. Es geht dabei nicht nur um unauthentische
Berichte, wie sie in jedem Forschungsbereich vorkommen, sondern darum, daß
diese Berichte mit Übereifer sofort - ohne viele Bemühungen um
Verifizierung - zum Gegenstand von Betrachtungen gemacht werden, auch von
ausgewiesenen Forschern... Wer die vorliegenden 'Beweise' weiterhin in
Frage stellt, wird dann zumeist als Skeptiker abgestempelt und seine
Einwände werden nicht selten als falsch dargestellt. Die Medien tragen dazu
bei, dieser Art von Berichten den Anschein von Seriösität zu verleihen, so
daß aufgebauschte Darstellungen im Endeffekt zum einzigen 'Wissen' über
paranormale Phänomene wird, das in der Öffentlichkeit diskutiert wird...
Wenn Irreführungen erfolgreich sein sollen, müssen sie glaubwürdig und
relevant sein... Zu den Opfern gehören Menschen mit höherer Bildung, sogar
mit wissenschaftlicher Ausbildung, ebenso wie die breite Masse..." Die
fortgesetzten Beispiele der UFOlogie sollten Anlaß genug sein, "in unserem
eigenen Forschungsbereich große Anstrengungen zu unternehmen, derartige
Machenschaften auf den Grund zu gehen und sie zu entlarven". Dann dankt
Vallée noch jenen Leuten, die zwar anfänglich von den UFO-Geschichten
fasziniert waren, dann aber aufgrund unermüdlicher Nachforschungen zu den
außergewöhnlichen Behauptungen andere Erkenntnisse gewannen, als sie dem
Mainstream der UFOlogie vorgesetzt wurden und deswegen zu Skeptikern
wurden! Diese ungewöhnlichen Feststellungen können Sie im DEGUFORUM Nr.8
vom Dezember 1995 nachlesen. Sicher ist, daß das Maximum der UFO-Advokaten
der "stummen Mehrheit" angehört, sie sind Konsumenten der kommerziellen
UFO-Literatur, basta. Aber aufgrund der Auflagenerfolge der
UFO-Schriftsteller sind die "unschuldigen" Leser dieser Produkte eben nicht
ganz so unschuldig am UFO-Boom, welcher sich hauptsächlich an
marktgerechten Kommerzartikeln niederschlägt. An dieser Stelle muß auch
festgestellt werden, daß die Traumbefriedigung vom Alien-UFO eben doch die
Erfolgsstory der UFO-Schriftsteller ausmacht und daß es diese Angehensweise
ist, was sie zu "Auflagen-Millionären" werden ließ.

Garner Soule brachte im New Yorker Verlag Putnam 1967 das Büchlein UFOs &
IFOs - A Factual Report On Flying Saucers heraus (ISBN GB 399-60647-5). Als
Nicht-UFOloge verfaßte er ein wichtiges Werk, welches heute leider immer
noch so gut wie unbekannt in der Szene geblieben ist. Soule stellte in
seinem Vorwort klar: "Sie sind UFOs, aber sind sie Fliegende Untertassen?
Die meisten unidentifizierten Flug-Objekte sind schließlich doch
identifizierbare fliegende Objekte, aber einige bleiben UFOs. Viele
informierte und bekannte Leute glauben, sie sind Besucher von anderen
Planeten. Andere ebenso informierte und logisch denkende Menschen weisen
darauf hin, daß trotz konstanter Bewachung von Raum-Überwachungs-Anlagen
und astronomischer Observatorien, diese noch keine authentischen Sichtungen
fremder Raumschiffe registrierten. Und bei den UFOs bleibt immer der
Zweifel, das sie doch IFOs sein könnten."

Was macht UFO-Forschung aus? Die Aneinanderreihung von Meldungen aus aller
Welt? Kindergarten-UFOlogie, in welcher man bunte Bildchen nach
oberflächlichen Mustern wie beim Motiv-Sammeln von Briefmarken
zusammenstellt, um daraus eine "Wissenschaft" zu machen? Und auch die
"Wissenschaftler" im Feld sind die Ausnahme. Vorweg muß freilich
festgestellt werden, daß selbst der tollste Doktor- oder Professoren-Titel
noch lange kein Hinweis auf die Ernsthaftigkeit von seriöser UFO-Ermittlung
ist. Man muß natürlich erwähnen, daß die erworbenen akademischen Titel
nicht bei einem UFO-Lehrstuhl an einer anerkannten Bildungs- und
Lehr-Anstalt gewonnen wurden, sondern auf sachfremden Gebieten der Human-
oder Natur-Wissenschaften, die nichts mit den UFOs zu tun haben. Aber es
kann nicht übersehen werden, daß die Galionsfiguren im UFO-Sektor gerne
ihre Titel heraushängen und deswegen Respekt erfahren. Dies schindet
oftmals Eindruck, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Wie soll ich es Ihnen
verständlich machen? Am besten wieder einmal mit einem der "plakativen
Beispiele", für die ich ja berüchtigt bin, aber dadurch einfach die oftmals
verkomplizierte Affäre UFO auf den Punkt gebracht wird. Würde sich ein
Professor für Radio-Astronomie es sich erlauben, sich kompetent über
Meeresbiologie oder zum Mietrecht zu äußern? NEIN, aber wenn sie sich
privat auf einem der genannten Gebiete engagieren, könnte man sie
diesbezüglich durchaus nennen. Sie würden also als Hobbyisten ihre Meinung
als engagierte Vertreter des jeweiligen Sachgebiets auftreten und
verteidigen - genauso ist es selbstverständlich mit den
"UFO-Wissenschaftlern": sie sind alle genauso Hobbyisten wie z.B.
Post-Bedienstete, Möbel-Händler oder Bio-Bauern, die sich nebenher
ernsthaft mit dem UFO-Problem beschäftigen. Aber: "Ein Wissenschaftler ist
nichts Besonderes. Er verfügt nur über mehr Wissen in einem speziellen
Bereich und damit steht er einem gut ausgebildeten Handwerker in nichts
nach, denn auch dieser hat spezielle Fähigkeiten, eine teilweise
unverständliche Fachsprache und Fachliteratur." (So Joachim Koch, ehemals
MUFON-CES Berlin, am 10.September 1995 im Fidonet über Newsgroup
maus.talk.ufos.)

Die gesellschaftliche Position und der akademische Grad einer Person sagt
zumindest noch nichts über die Ernsthaftigkeit einer privaten Bemühung auf
einem problembehafteten grenzwissenschaftlichen Gebiet aus. So wird so
mancher Rechtsanwalt z.B. der Neo-Nazi-Szene angehören, aber er wird damit
noch nicht die deutsche Rechtssprechung repräsentieren, wenn er sich auch
ziemlich RECHTS bewegt. Sogar Nuklear-Physiker wird man in den Reihen von
Greenpeace finden und sicherlich wird es so manchen Abtreibungsarzt geben,
der sich Katholik nennt. Andererseits gibt es so manche früher
hochgeachtete Persönlichkeit der "Hochfinanz", die sich später als
Abkassierer herausstellte und es soll sogar Regierungspräsidenten in Europa
geben, die sich als MAFIA-Ergebene herausstellten. Alles vorher
hochangesehene Persönlichkeiten mit hoher Reputation und Kreditwürdigkeit.
Aber dennoch kein Beweis für Seriosität! Der Punkt bei einer akademischen
Ausbildung ist die nachgewiesene Fähigkeit, Analysen durchzuführen und
wissenschaftliches Denken. Leider weist sich diese Voraussetzung im
para/meta-logischen und UFO-Gebiet im konkreten Fall bei genau jenen
Titelträgern kaum nach - wodurch sich die ganze Nummer meistens als
Parawissenschaft erweist, was selbstredend die Betroffenen streng von sich
weisen (als Maßstab dagegen sollen sich ihre FLOPS erweisen).
["Parawissenschaft umfaßt jene Forschungsprojekte, von denen sich die
wissenschaftliche Gemeinde im großen und ganzen abgrenzt. Der Begriff
Parawissenschaft enthält keine Wertung, sondern beschreibt nur eben diese
Randexistenz; woran Sie vielleicht gerade dachten, ist die
Pseudowissenschaft, und das ist ein wertender Begriff", Gero von Randow in
Der Fremdling im Glas..., S.8/9., und weiter: "Nicht jeder Glaube oder
Aberglaube zählt zur Parawissenschaft. Der Hexenglaube zum Beispiel nicht.
Glaube mutiert erst zur Parawissenschaft, wenn er vorgibt, sicht auf
wissenschaftliche Beweise zu stützen."]

Am Himmel der Azoren: Was für Einzelpersonen in der UFO-Forschung gilt, ist
natürlich auch für ganze Gruppen gültig. Sicherlich war APRO in Amerika
eine der seriöseren UFO-Organisationen, die in ihrem üppigen Beraterstab
vielerlei Consultants auswiesen mit denen man einen guten Eindruck schinden
kann. In heutiger Zeit macht die Nachfolge-Organisation MUFON ebenso mit
tollen Titeln der Berater das "Blinde-Kuh"-Spiel mit. Sicherlich harte
Worte, aber ich griff mir jetzt einmal die Januar 1978-Ausgabe des the apro
bulletin (immerhin schon im 28.Jahrgang!). Hier finden wir von Jose
Figueiredo den Artikel "Air Controllers Observe UFOs in the Azores". Dies
sind freilich die Hammerfälle zum harten Kern des UFO-Phänomens, wenn auch
Profi-Personal aus Elite-Berufsgruppen solche Phantome der Nacht meldet.
APRO übernahm den Beitrag aus der monatlichen Publikation Insólito der
Forschungsgruppe CEAFI (Centro de Estudos Astrónomicos e de Fenómenos
Insólitos) aus dem porugiesischen Porto. Es geht um einen UFO-Flap auf dem
Azoren-Archipel in der Woche vom 7.bis 15.Oktober 1976, der in der
nationalen Presse groß herausgestellt worden war. Den Gerüchten nach soll
das Radar des Flughafens Lages sogar in jener Zeit um die 10 UFOs
registriert haben, doch alle Informationen ruhen in Frieden in den
"Vertraulich"-Akten des Airports. Beispielsfälle aus diesem Flap:

Um 21 h Ortszeit des 10.Oktober 1976 sahen vier Zeugen (darunter ein TWA-
und ein SATA-Mitarbeiter) aus Vila do Porto, Santa Maria Island, über dem
östlich gelegenen Facho Peak zwei leuchtende Massen von sehr intensivem
weißen Licht erscheinen (siehe Skizze nebenan). Das höherliegende Objekt
hatte eine eher erdnußartige Gestalt. Die beiden Erscheinungen standen hier
und bewegten sich langsam hinweg, wobei sie gelegentlich ruckartige
Bewegungen nach rechts und links schlugen und dann langsam vergingen. Am
13.Oktober 1976 war ab 20:30 h Ortszeit wieder UFO-Alarm in Ponta Delgada
auf São Migual Island. Unter den Zeugen: Oscar de Jesus Pacheco Medina
(Luftverkehrs-Kontrolleur), Dr.Duarte Freitas (Arzt), Gil Torres
(Geschäftsmann) sowie ein Marine-Offizier. Über dem Barroca Peak erschien
ein intensiv-weißes Licht im Osten der Insel. "Die Leuchtktraft wechselte
von sehr stark bis dumpf. Mit der Hilfe eines Fernglas konnten wir sogar
zwei helle Satelliten neben dem Objekt ausmachen. Das Objekt selbst schien
dunkle Flecken zu haben. Wir machten keinerlei besondere Bewegung des
Körpers aus, nur das es mit der Zeit sich scheinbar horizontal bewegte. Wir
denken, daß dies ein ungewöhnliches Phänomen war", erklärte der
Luftverkehrs-Kontrolleur. Zur selben Zeit war José Domingos Caetana Martins
auf dem Airport von Ponta Delgada im Dienst. Etwa 45 Grad über dem Barroca
Peak (wieder) machte er ein rundes Objekt, scheinbar von halber Mondgröße
aus. Zwischen 22:30 h und 23 h betrachtete er es mit einem Feldstecher und
machte darum zwei helle Punkte aus, alsbald verschwand das Phänomen: "Die
ganze Beobachtung wurde sowohl mit dem Auge als auch mit dem Feldstecher
vom Airport-Kontroll-Turm aus gemacht." Am 15.Oktober sahen Kinogänger in
Ponta Delgada von 22:15 bis 22:50 h ein leuchtendes Objekt von hell-weißer
Färbung, was sie an das Licht eines Kamera-Blitzes erinnerte. Irgendwie
schien rote und blaue Farbstreifen darin aufzutreten. Joáo Francisco Gago
wollte dann mehr wissen und fuhr ihm in die Berge entgegen. Auf einer
Bergspitze sah er das Objekt "besser" und erkannte wie es drei fußartige
Lichtstrahlen nach unten hin ausgefahren hatte, da sich nichts weiter tat,
wurde diese Beobachtung eingestellt. Doch zwei Tage später sah der Zeuge
bei einem Besuch des Ponta Delgada-Airport die selbe Erscheinung wieder. An
Ort stellte man sich die Frage, ob es sich bei diesen Erscheinungen um UFOs
oder um Formationen von "Plasma" handelt. [Erstaunlich, Mitte März 1996
bekam ich über die UFO-Hotline die Meldung einer Dame aus Heidelberg,
welche gerade vom Mannheimer Planetarium von CENAP erfahren hatte, da sie
"ein Lichtphänomen" etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang am
westlichen Himmel beobachten konnte, "noch bevor die Sterne rauskamen". Da
stand nun in nicht ganz halber Höhe ein "Stern, so groß und grell wie noch
nie". Sie beobachtete die Erscheinung etwa 45 Minuten lang von
Heidelberg-Mitte bis nach Leimen, hierbei allein schon etwa 30 Minuten vom
Bus aus, den sie inzwischen genommen hatte. "Stellen Sie sich vor, da
hingen drei Füßchen aus dem Objekt nach unten ab, die ich bei scharfen
hinsehen ausmachen konnte", erklärte die Zeugin aufgebracht. Das "Objekt
mit den drei Füßchen" war nichts weiter als...die VENUS!]

Tja, was sich sich beeindruckend anhört und von netten Skizzen der Phantome
begleitet wird, ist vor Ort nicht recherchiert worden. Bei derartigen
Objekt-Charakteristiken sollte es normaler Weise die erste
UFO-Forscher-Pflicht sein, die astronomischen Gegebenheiten abzuklopfen.
Jeder Besitzer eines guten Astronomie-Computer-Programms hat keine Probleme
sich die himmlischen Gegebenheiten für den genannten Beobachtungszeitraum
nochmals zurückzuholen. Der prachtvolle Nachthimmel zeigt nämlich ideale
UFO-Fehldeutungskandidaten - der Mond und links darunter versetzt den
Gigantplaneten JUPITER - genauso angeordnet wie das Erdnuß-UFO (eine
verzerrte Wahrnehmung des Mondes, vielleicht durch Dunst) und sein
Begleiter (mit zwei Satelliten, eben zwei durchaus mit dem Feldstecher
sichtbare Monde!) am Himmel stand! Auch alle anderen Darstellungen paßen
direkt in die erfahrungswissenschaftlich eingebrachten Charakteristiken von
"Objekt-Details" dieser Kategorie. Dennoch, UFO-"Experten" die seit mehr
als 28 Jahren am Ball sind, haben diese schlichte Lösung nicht einzubringen
gewußt. Sie sehen, wir haben echte Probleme mit der UFO-Forschung. Und dies
sind keine isolierten Einzelbeispiele. Die englische FSR berichtete in
ihrem 21.Jahrgang, Nr.6, vom UFO-Flap über New South Wales, Australien, und
stellte sich Frage, ob in Kempsey sich ein sogenanntes UFO-Fenster
befindet, weil ein gutgläubige UFOlogin besten Kalibers (Eileen Buckle)
zwar viele phantastische Träume mit sich herumträgt, aber von
wissenschaftlicher Erkundung keine Ahung hat. Im Juli 1975 war Kempsey das
Zielgebiet eines brilliant-leuchtendes Objektes , welches am Abendhimmel
regelmäßig auftauchte und sich teilweise 20 Minuten lang herabkommend am
nordwestlichen Himmel zeigte, wobei ihm phantastische Leistungen bei
kurzfristigen Beobachtungen zugeschrieben wurden - "es bewegte sich einmal
mehrfach schneller als ein Jagdflugzeug"! Meistens schwebte es jedoch vor
sich gemächlich hin und fiel durch sein buntes Farbenspiel auf. Zwei Mal
soll dieses UFO sogar bei der Landung ausgemacht worden sein! Einer der
Landungs-Zeugen ist Allan James aus Kempsey gewesen, für ihn war es "100 x
größer als eine Boeing 707, umgeben von einer Formation pfeilförmiger
Kleinobjekte". Frau Buckle folgerte ufologisch sofort: Ein Mutterschiff mit
Beibooten. Ohne Zweifel gelang es schließlich Glen Waters das Objekt der
Begierde fotografisch zu dokumentieren, siehe Bild oben. Dumm ist nur, daß
die astronomische Situationsberechnung ergibt, daß der helle Planet VENUS
sich genau dort zeigte, wo sich das angebliche "UFO" auch nach
Fotografen-Skizze befindet.

Zweck und einziges Ziel der UFO-FORSCHUNG sollte es selbstredend sein,
dieses faszinierende Phantom über oder in unseren Köpfen aufzuklären.
Bemerkenswert ist zweifelsfrei, daß die vergangenen 50 Jahre dafür nicht
ausreichten. Festgestellt werden muß aber auch, daß die sich mit dem
Phänomen beschäftigenden "Forscher", ziemlich naiv mit dem Gegenstand
namens U.F.O. umgehen. Was wurde schon alles versucht. Da suchte man in
Flaps nach Mustern und Strukturen für ein "intelligentes Verhalten" der
UFOs (sprich= außerirdische Raumschiffe). Man suchte UFO-Wellen mit
Sonnenflecken-Maxima oder mit Mars-Oppositionen in Einklang zu bringen.
Oder auch aus Kontaktler-Botschaften höhere Informationsstrukturen
herauszuschälen (aber über dem Statium der pseudoreligiösen Verehrung kam
man dabei nicht hinaus). UFO-Untersuchungen bestanden nicht allzuwenig nur
darin, Zeugenaussagen entgegenzunehmen und die daraus resultierenden Fälle
zu systematisieren. Dieser Ansatz von methotischer UFO-"Wissenschaft"
führte zu Überlegungen hinsichtlich der geraden Linien-Forschung oder zu
Earth-Light-Spekulationen. Kein Wunder also, wenn in der "ernsthaften"
UFO-Literatur nicht allzuwenige halbseitige UFO-Beweisfälle verfressen sind
und wilde Konstrukte eine große Anhängerschaft finden. Erstaunlich dabei
ist, daß das schlammige Faulwasser der UFOlogie von so vielen als Tatsache
akzeptiert wird und Verteidigungsreden aus dem Strom der Mitläuferschaft
getragen werden, die bei genauerer Analyse sofort den Mangel an Wissen
offenbaren. Halbwissen und hochgehaltende Ideologie über das, was man als
wissenschaftlich versteht als tragendes Element der UFOlogie? Ja!
Verblüffend dabei ist jedoch die Tatsache, daß die ufologischen Jünger ihre
Gurus zwar verbal bis auf´s letzte Buchkapitel verteidigen, selbst aber
nicht bereit und willens sind wissenschaftlich zu arbeiten, ja sogar
Informations-Verweigerung und Ignoranz sich auf die Fahnen schreiben. Dies
ist aber vielleicht verständlich, wenn noch nicht einmal die Führer der
UFO-Bewegung die Bereitschaft zeigen, sich mit unbequemen Argumenten
auseinanderzusetzen und sogar Briefe von bekannten UFO-Kritikern ungeöffnet
mit dem postalischen Aufdruck "Annahme verweigert" zurückgehen lassen.
Dabei besteht die Untersuchung und Analyse des UFO-Phänomens hauptsächlich
auf der grundlegenden Basis des Informations-Managment.

Nur wer ausreichende und tiefer gehende Informationen besitzt, kann mit der
UFO-Herausforderung richtig umgehen*. Dazu sind die allermeisten
UFO-Verfechter jedoch nicht geeignet. Zumeist haben sie keine Ahnung (davon
aber recht viel) von den komplizierten Problemen des Phänomens. Macht
nichts, dafür treten sie aber recht selbstbewußt auf und berufen sich
allzugerne auf ihre Fahnenträger, diversen "Sachbuch"-Autoren, die selbst
im Irrgarten ihrer Ideologie untergehen (was aber der Auflage nicht
abträglich ist). Ein Brief an das Center for UFO Studies macht vielleicht
das Problem klar: "Sehr geehrte Herren: Ich bin ein zwölfjähriger Junge und
untersuchte die UFOs seit drei Jahren..." Oder wie es Allan Hendry (den
kennt sowieso kaum einer der prominenten UFO-Verteidiger) einmal sagte: "Im
öffentlichen Bewußtsein ist ein UFOloge soetwas wie eien Mischung zwischen
Wahrsager und Medizinmann." UFOlogen sind sonach Vertreter jener Spezies,
welche verzweifelt versucht, das aufregende Alien-Schema auf der Basis von
"Beweisen" zu belegen, von denen die Öffentlichkeit intuitiv feststellt,
das sie in ihrer Subtanz unzureichend sind. Aber nicht nur deswegen,
sondern auch, weil die ewig-währende UFO-Debatte sofort mit der unseligen
Frage nach intelligentem Leben im Kosmos verknüpft wird. Es ist quasi so,
als wenn irgendjemand mal glaubte ein Fabelwesen namens
"Warzenschwein-Taube" gesehen zu haben und sich sofort Hobby-Zoologen daran
machen, weltweit herumzureisen, um nach jenem Vieh zu suchen, da sie
aufgrund einer Anekdote fest überzeugt sind, daß dieses Wesen existieren
muß, während parallel einher die etablierte Zoologie und Biologie die
Existenz des Mischwesens in Frage stellt. UFO-Forschung ist fast immer ein
privates Hobby von begeisterten Menschen, die den Ball ausspielen, da es
den Mangel einer formalen regierungsgetragenen oder wissenschaftlichen
Betrachtung des Phänomens gibt. Damit ist freilich das Tor für allerlei
merkwürdige Vögel geöffnet. Dies gilt sowohl auf der Seite der
"UFO-Zeugen", als auch auf dem Sektor der UFOlogen. Kein Wunder also, wenn
die personenbezogene UFO-Ermittlung im soziologischen Bereich fast
übersehen wird.

Der UFO-Forscher muß ein Experte von vielfältigen Luftraum-Phänomenen sein,
um die Spreu vom Weizen trennen zu können, kann er dies nicht (und das
zeichnet die meisten UFO-Fans aus!), sollte er schnell einpacken und sich
ein anderes Hobby suchen (hier jedoch wird der unwissende Typ schnell zum
"Experten" hochgeschaukelt). Es ist also kein Wunder, wenn selbst
konservative UFO-Verkäufer einräumen: "90 bis 95 % aller UFO-Meldungen
gehen auf banale Ursachen zurück und 85 % der UFOlogen sind unseriös." Dies
hört sich zunächst gut an und spricht scheinbar für die Glaubwürdigkeit und
Reputation jener Promoter der neuen Glaubensrichtung. In der Praxis (und
darauf kommt es schließlich an!) versagen sie selbst und weisen nach: Ihre
diesbezüglichen Feststellungen sind reine Lippenbekenntnisse und nichts
mehr als Makulatur. Ungern geben bestimmte UFO-Zirkel konkrete
Anteilszahlen aus der praktischen Ermittlungsarbeit in Sachen UFOs/IFOs
heraus. Im Dezember 1970 hatte zum Beispiel NICAP in den USA immer noch
keine gegenüberstellende Statistik dieser Natur angefertigt und bei einer
Anfrage durch D.M.Winter aus Kalifornien (veröffentlicht im UFO
Investigator dieses Datums), gab man unsicher und eher kleinlaut zu, es
werden wohl so zwischen 500-1000 Fälle sein, die NICAP als IFOs
klassifizieren mußte. IFOs sind wohl (nach ufologischer Ansicht) nur dafür
gut, um sich die Finger zu verbrennen, außerdem stellen sie ja kein Objekt
des Interesses da. Sie dienen nur der oberflächlichen Schein-Seriosität und
dadurch fallen die UFOlogen selbst in der Praxis durch, will heißen: Ihre
UFO-authentischen Beispiele sind voller von ihnen nicht erkannter IFOs.
Wohlgemerkt: IFOs die Ihnen, lieber Leser, als UFOs angeboten werden, weil
die "Experten" es nicht anders wissen, sie nicht kennen und es auch gar
nicht wollen. Und da sind wir beim eigentlichen Dilemma der ganzen
Diskussion.

UFO/IFO-Datenmaterial:

Ich greife mir hier die britische Zeitschrift BUFORA-UFO-TIMES vom
Jan./Feb.1996 auf. BUFORA´s Mitarbeiter Rob Bull fragte sich via
Daten-Highway bei 18 UFO-Gruppen in aller Welt um, wie sich deren
Prozentquoten der UFO-IFO-Anteiligkeit in der Statistik machen und welche
UFO-Stimulis in den satteren Prozentbereichen ihrer Anteiligkeit liegen.
Doch via Internet-Umfrage erhielt Bull nur 6 Antworten, also nur ein
Drittel der angesprochenen "Forschungsgruppen" reagierte überhaupt. CUFOS
(!) gab jedoch keinerlei Verteilungszahlen an, weil man dort leider keine
solche Statistiken mehr führe (die guten alten zeiten eines Allen Hendry
sind also wirklich vorbei!). MUFON (in Form von Walt Andrus höchstselbst!)
sagte aus, das die IFO-Anteiligkeit bei 80-90 % läge, aber genaue Zahlen
lägen nicht vor, dafür aber stände für ihn fest, daß die IFO-Zahlen sich
aufgrund eines besseren Kenntnisstandes der Bevölkerung über
Täuschungsmöglichkeiten absenke. Perry Petrakis antwortete aus Frankreich
für SOS OVNI: 98 % aller UFOs gingen dort auf IFOs zurück, wobei in letzter
Zeit Sky Tracker den Hauptanteil ausmachten und Raketenabschüße von
Biscarosse regelmäßig zu UFO-Massen-Sichtungen führten. Auch UFO Research
Australia gab 96-98 % aller UFO-Meldungen als von den Forschern erkannte
und von den Zeugen fehlgedeutete IFOs durch, wobei man aber erst 60 Fälle
seit 1952 wirklich untersucht habe! UFORUM von Chris Rutkowski in Kanada
überraschte mit nur 31,5 % sicherer IFOs für die 1993er-Statistik,
basierend auf 489 Fallberichten in jenem Jahr. Die Besonderheit hier:
dieser IFO-Anteil sei noch besonders hoch gewesen im Vergleich zu anderen
Jahren, weil ein Feuerball vom Oktober verhältnismäßig viele Berichte
einbrachte, aber es gälte zu beachten, daß die Gruppe wirklich alle Fälle
versucht zu untersuchen, hier aber mit der Arbeit nicht nachkommt! Die
Victorian UFO Research Society aus Australien nannte 90 % aller UFOs als
IFOs. Nun die Frage danach, welche IFO-Typen für UFO-Fieber unter Zeugen
bei den einzelnen Gruppen sorgten, da man diese Frage natürlich als
Kalibrierungseinheit nehmen kann, um zu erkennen, ob wirklich alle Stimulis
bekannt sind. Sterne und Planeten sind ihnen alle als IFO Nummer Eins
bekannt, in Australien machen sie übrigens 75 % aller UFO-Sichtungen aus!
Die Cessna-Werbeflugzeuge sind nur in Amerika im Einsatz, während natürlich
Flugzeuge als solche überall die Rangnummer Zwei als UFO-Deutung belegen,
was vielleicht
auch eine wichtige Erkenntnis ist, der man sich bewußt sein muß, wenn man
die weltweite Zunahme von Fliegenden Dreiecken als UFO-Gegenstand
registriert. Scherzballone (also auch Miniatur-Heißluftballone) sind
dagegen den Gruppen so gut wie nicht bekannt, kaum vorstellbar, daß dieses
wichtige Element der IFO-Kaste aus Deutschland urplötzlich nur ein
deutsches Sonderphänomen sein soll, während gleichsam verschiedene Fälle
mit den sogenannten selbstgebastelten Plastik-Tüten-Ballons doch auch aus
den USA in der Literatur belegt sind und selbst Fowler auf solche Objekte
hinwies... Und die seit ein paar Jahren nicht nur hierzulande beliebten Sky
Tracer sollen auch im Ausland (außer in Frankreich) so gut wie keine Rolle
spielen, obwohl SOS OVNI noch extra darauf hinwies? Kaum zu glauben und
nicht akzeptabel. VUFORS alleine erklärte 5 % der UFO-Fälle als Scherze,
gibt es sonst nirgends mehr UFO-Scherzbolde? Kann nicht sein und selbst der
größte UFO-Enthusiast wird hier ein dickes Fragezeichen setzen.

Wer sich mit dem UFO-Phänomen beschäftigt, sollte sich erst einmal klar
werden, in welcher Bandbreite die identifizierbaren fliegenden Objekte
(IFOs) ihren Großteil zum UFO-Spektrum beitragen! Die Praxis zeigt, daß die
großmäuligsten UFO-Theoretiker immer wieder IFOs als UFOs ausgeben und
deswegen gänzlich verwegene Theorien in Umlauf setzen. [Eingeschoben sei
hier auch ein weiteres Grundproblem: Für die meisten UFO-Enthusiasten gibt
es trotz der Vielfalt von Einzelphänomenen nur einen gesamtverantwortlichen
Auslöser wie z.B. Fliegende Untertassen für all das Geschehen.] Darunter
krankt natürlich deren Reputation, doch wer merkt dies schon? Die
Betroffenen tun jedenfalls so, als merkten sie es nicht. Sie, lieber
CR-Leser, sind damit ziemlich alleingelassen auf weitem Feld! Die
IFO-Identifikation ist leider nicht immer Sache der UFO-Enthusiasten,
Unwissen der "Wissenden" könnte man es nennen - schlimm genug. Darüber
hinaus ist jedoch bedeutsam anzumerken, daß die als UFOs durchgegangenen
IFOs zu emotionalen Höhepunkten aufgrund der verzerrten Darstellungen als
"authentische Phänomene" führen. Dabei wäre es im Idealfall der gute Job
des UFO-Forschers erstmals IFOs auszuschließen, indem er sich der
IFO-Spannbreite bewußt ist und deswegen erfahren damit umgehen kann -
bisher versagten darin aber alle UFO-Promoter mehrfach. Im realen
Wissenschaftsbetrieb wären sie damit erledigt und disqualifiziert - im
unrealen ufologischen Glaubenssektor der anderen Wirklichkeit dagegen sind
sie paradoxer Weise hochgefeiert und vielgekauft! Dies wirft ein
identifizierendes Licht auf "Forscher" wie Gefolgschaft - die Schatten sind
düster gezeichnet.

Viele UFOlogen bewegen sich im Feld nur deswegen, weil sie sich vom Thema
einen persönlichen Thrill versprechen. Diese emotionelle Prädisposition
führt natürlich zu einer schlechten Arbeit in Bezug auf das objektive
Handling des Fall-Materials. Im Idealfall ist der UFO-Forscher ein amateur
investigative journalist, wie es Hendry nannte. Auch ich zucke zusammen,
wenn ich Worte wie "Wissenschaft" oder "Forschung" lesen muß, wenn sich mal
wieder ein "Kollege" hervortut und seine Untersuchungs-Bemühungen im
anekdotenreichen "Zeugen-orientierten" UFO-Forschungsfeld damit auszeichnen
will. Die Wissenschaft wird gerne herbeizitiert, aber in Wirklichkeit hat
sie es immer mit schwerem Gegenwind zu tun, der durch die Prädisposition
und dem "Willen-zum-Glauben" der sogenannten UFOlogen selbst aufkommt.
Einzig die reine soziologische Annäherungsweise ist sicherlich jener
Wissenschafts-Bereich, der noch am ehesten als seriös vertretbar in dem
Konstrukt UFO-"Wissenschaft" akzeptierbar ist - aber genau davor schrecken
die allermeisten UFOlogen wie der Teufel vorm Weihwasser zurück.

Hendry berichtete in seinem The UFO Handbook, wie er einmal in einer
TV-Talkshow in Chicago zu Gast war und vom Moderator erfuhr, wie dieser
enttäuscht feststellen mußte, daß selbst ausgewiesene Wissenschaftler die
sich für das UFO-Thema interessieren, kaum anders handeln als der
durchschnittliche UFOloge. Was diesem Moderator aufgefallen war ist einfach
und banal: Selbst die sich als Wissenschafts-UFOlogen ausgebenden Menschen
werden von ihren persönlich ausgerichteten Interessen getrieben, um nach
einer außergewöhnlichen Basis für UFO-Berichte zu suchen. Bemerkenswert ist
jedoch eine andere Feststellung: Obwohl schon seit vielen Jahren neben den
vielen laienhaften UFO-Enthusiasten auch Wissenschaftler im UFO-Feld tätig
sind, erbrachte auch deren Angehensweise an das UFO-Phänomen keine
tiefergehenden Einsichten und Belege, als die populäre Arbeit der
sogenannten Privaten und wissenschaftlichen Laien.  Die Beweise bleiben
(leider) zweideutig, sind bestens noch Indizien.

Sicherlich, die UFO-Forschung benötigt Experten aus allen denkbaren
Gebieten des Wissens: Astronomen, Soziologen, Psychologen, Meteorologen,
Geologen etc. UFO-Forschung ist eine multidisziplinäre Herausforderung, die
auch von Medienkritikern begleitet werden sollte. Das Kernproblem offenbart
sich, wenn man sieht, daß die UFO-Wissenschaftler im Feld kaum aus den
genannten Gebieten kommen und zumeist der Ingenieurs-Wissenschaft
entstammen (und sich im UFO-Feld dann gelegentlich als
UFO-Wissenschaftstheoretiker, Bastler und komische Erfinder einen
speziellen Namen machen). Sicher, so mancher hat ein Studium in einem
relevanten Fach belegt gehabt, aber im hauptberuflichen Feld ist er ganz
anders eingesetzt und es gibt auch einige, die haben einige Gebiete
"studiert", aber über Abschlüße ist nichts bekannt geworden.
Und selbst A.J.Hynek hat  sich von astronomischen IFOs narren und sie als
UFOs für Blue Book durchgehen lassen! Da haben wir Historiker im Feld, die
sich als Psychiater versuchen; da gibt es Systemanalytiker aus der
Industrie, die sich in einer Art "Einstein"-Funktion verstehen und
Psychiater, die sich ohne Kenntnis des breiten Spektrums des Problemfeldes
namens U.F.O. auf eine bizarre Facette geworfen haben und sich hier
vielleicht unverantwortlich als moderne "Frankensteins" eingeklingt haben.
Ein Geologe versucht als Entführungs-Spezialist in düsteren Kammern
menschlicher Empfindungen zu wirken. Oder ein Kunst-Blaublütler tut sich
als ufologische "Edelfeder" auflagenbrechend hervor und dessen eigener
Vater wünscht sich enttäuscht nichts mehr, als das man seinem Sohn endlich
"mal das Handwerk legt". Kurz und knapp: Niemand im Feld hat eine
UFO-spezielle Ausbildung, einen Lehrstuhl für UFOlogie gibt es nicht - wir
alle haben unsere Kenntnisse und Erfahrungen autoditaktisch angeeignet. Und
vielleicht ist so mancher als "Möbelhändler" immer wieder hervorgestellte
UFO-Kritiker besser informiert und erfahrungsreicher, als so mancher bei
der DASA angestellte Mitarbeiter?

Naturwissenschaftler haben so ihre Probleme mit der Interpretation von
UFO-"Daten", die sie gerne als Fakten entgegennehmen, die von akkurat
arbeitenden Instrumenten ausgeworfen wurden (so wie sie es vielleicht aus
dem UFO-armen Berufleben gewohnt sind). Bei den UFOs und ihren
Forschungs-Unterlagen ist plötzlich die Welt ganz und gar anders, teilweise
auf den Kopf gestellt - dies muß man erst einmal erkennen und dann noch
verdauen**. Nichts ist unzuverlässiger, als das fehlerhafte
Beobachtungsinstrument Mensch und kaum Verlaß ist leider auch auf jene, die
sich enthusiastisch der UFOlogie widmen. Hendry: "Die ufologischen
Naturwissenschaftler zeigen sich recht naiv, was ihre Anerkenntnis der
Tatsache angeht, daß die menschlichen Zeugen mit ernsthaften
emotionell-begründeten Verzerrungen ihre Sichtungen berichten. Ironischer
Weise sind es gerade auch sie, die noch am ehesten auf alle
außergewöhnlichen Folgerungen aufspringen, wenn zum Beispiel ein nicht
erkanntes Werbeflugzeug als 'bekuppelter Diskus', der 'plötzlich
verschwand' beschrieben wird. Der Grund: Sie nehmen alle angeblichen
Details der Fehlwahrnehmung ernst." Unterstützt wird dies nicht wenig noch
dann, wenn es sich bei dem Zeugen um einen Piloten etc handelt, weil diese
freilich ebenso einen elitären Beruf und damit einen besonderen sozialen
Status haben, der dem Selbstverständnis des UFO-Wissenschaftlers um den
Bart geht.

Unberücksichtigt bleibt dagegen, daß bereits der Dean of UFOlogy, Hynek,
feststellen mußte, daß ausgerechnet die Flieger zu den eher schlechteren
UFO-Zeugen zählen. Die "wissenschaftliche UFOlogie" wird hier mit Ignoranz
wettgemacht. Eine tolle Basis, um als UFO-Spezialist in die Öffentlichkeit
zu gehen und diese mit bestimmten Bildern vom UFO-Phänomen zu unterrichten.
Hendry faßt zusammen: "Meiner eigenen Beobachtung nach kann ich
feststellen, daß die Wissenschaftler, welcher dieses emotional beladene
Feld betreten, ihre normalen Kriterien ablegen und plötzlich einen
reduzierten Standard ihrer eigenen Spielregeln für eine Beweisführung
akzeptieren. Dies beweist uns nur, das auch sie genauso Menschen wie wir
alle anderen sind." Hendry erlebte einige lehrreiche Erfahrungen, die wir
hier nicht verschweigen wollen: Da gab es den Computer-Techniker, der auf
der einen Seite Maxwell´s Gleichung klipp und klar erklären kann, aber auf
der anderen Seite wegen einer verzerrten Darstellung von einem Meteor über
"supertechnische Maschinen" spekulierte. Oder der Labor-Techniker aus der
Forschung, der die sensationellen UFO-Magazine vom Kiosk auf die gleiche
Stufe stellt, wie seine respektierten technischen Fach-Journale.
Psychologen, die die "außerirdische Natur" der UFOs ohne Probleme
akzeptieren, wobei sie ihrer Ausbildung Hohn spotten. Kurz gesagt, "die
selben emotionellen Bedürfnisse verderben die Objektivität von ansonsten
glaubwürdigen Menschen als UFO-Zeugen oder als UFO-Untersucher, egal ob es
Hausfrauen sind oder bekannte Gelehrte", schrieb Hendry. Auch
(wissenschaftliche) UFOlogen haben ihre tiefverwurzelten Wünsche, die sie
im Feld umsetzen und nachgewiesen haben wollen. Hier haben wir es mit einem
Motiv zu tun, welches seit jeher Menschen ins Feld trieb und teilweise nach
Jahrzehnten von Arbeit, Einsatz und verwendeten privaten Mitteln frustriert
wieder aussteigen ließ, weil die alte ETH sich als nicht tragbar erwies und
es ansonsten es keinen Grund für sie gab, sich weiter zu engagieren. Dabei
könnte der wahre Wissenschaftler und Suchende den Sprung schaffen, um hier
neue Welten für seine Explorationen zu entdecken.

UFOlogen wollen sich hauptsächlich mit "echten" UFO-Berichten beschäftigen,
sodaß ihr Blick an den hauptanteiligen IFOs vorbeigeht. Und da die meisten
Fälle der Kategorien NN/DD sich als IFOs herausstellen, nehmen sie sich
hauptsächlich sogenannten high-strangeness reports an. Sie erwarten hiervon
einen größeren "Informations-Output". Jeder, der sich im Feld anstrengt und
müht wird bald feststellen, daß bei low-strangeness-sightings es relativ
einfach ist die Fehlwahrnehmungen von IFOs als UFOs auszusondern. Größere
Probleme bereitet es dagegen schon das selbe bei Close Encounter-Fällen zu
tun, um hier IFOs, Phantasien und Schwindel festzumachen. Es wäre nun
gefährlich sich nurmehr um jene CE II- oder -III-Minderheit im
Gesamtspektrum zu beschäftigen, da die wichtigsten Lehren nur aus der
Untersuchung der Alltagssichtungen gezogen werden können, um dann Anwendung
bei den besonderen Einzelfällen der high-strangeness reports zu finden. Die
Gefahr liegt darin, daß man die vielen Alltags-UFO-Erfahrungen völlig als
"Rauschen" ignoriert und sich nurmehr den exotischen (zumeist auch
absurden) Fällen zuwidmet, dies in der Hoffnung hier das eigentliche
"Signal" zu finden. Dies muß zu einer falschen Sicht auf die Realitäten
führen. Gerade auch weil die "besten Zeugen" sich von den banalsten Dingen
täuschen lassen (man erinnere sich an die Venus-Fehldeutung des
US-Ex-Präsidenten Jimmy Carter). Da wird das oftmals strapazierte
ufologische Argument "All diese Leute können sich doch nicht irren!"
schnell zur Makulatur, wenn man auch sieht, das 95 und mehr Prozent aller
UFOs schnell als IFOs vom sachverständigen Forscher erkannt werden. Die
teilweise absurde Struktur von Inhalten der CE III-Berichte stößt zunächst
manchen ab, aber da sich hier die besten high-strangeness reports
verzeichnen lassen, fällt bald jede Kritikfähigkeit dem
"Willen-zum-Glauben" anheim und kommt unter die Räder. Total verdreht wird
es dann, wenn die absurden Darstellungen von UFO-Begebenheiten und ihrer
angeblichen Details UFOlogen nurmehr zu dem Schluß kommen lassen, es würden
hier auch paranormale Elemente wirken (nur um Absurdheiten zu
rechtfertigen), aber beim nächsten Atemzug sich auf Radarfälle und
physikalische Spuren mit dem Argument beziehen, daß die Poltergeister sich
doch hier nicht so manifestieren könnten. Erstaunlich dabei ist, daß es
dann immer noch so manchen UFOlogen gibt, der den nächsten logischen
Schritt in der Kette von "UFO-Eskalationen" nicht mitmachen will - die
Kontaktaufnahme z.B.  im Sinne von George Adamski oder Rael. Dabei ist es
von der Fliegenden Untertassen-Landung mit ausgestiegenen Außerirdischen
nicht mehr allzuweit hin zur Übermittlung von pseudoreligiösen Botschaften
an die Kontaktierten durch die eben erst gelandeten ETs! Gleichfalls haben
aber die selben UFOlogen keine Probleme damit, wenn "Entführte" in genau
die selben Untertassen einsteigen und von dort zu berichten wissen, im
Innern der Raumschiffe gesehen zu haben, wie die Greys Rindviecher bei
lebendigem Leibe abschlachteten.

Wie stellte schon der Soziologe Marcello Truzzi fest: "Auch ich weiß, das
mich Bühnen-Magier narren und täuschen können, ohne das ich es merke, aber
ich weiß darum, was mir jedoch noch eine gesunde Skepsis ob ihrer
Vorführungen aufkommen läßt. Die größte Gefahr liegt jedoch bei jenen
Leuten, die sich völlig sicher sind, das man sie nicht narren könne und sie
alles sofort erkennen, um dann alsbald schon auf die nächste Fliegende
Untertassen-Trickaufnahme hereinzufallen."

Und die organisierte UFO-Forschung?

Sie ist nicht besser als die "Summe ihrer Mitglieder". Zugegeben, die
meisten Vereinigungen sind kaum mehr als "Clubs", welche mit feurigen Eifer
Meldungen entgegennehmen und Loyalität für sich einfordern, auch wenn es
gelegentlich Eifersüchteleien gibt die öffentlich ausgetragen werden. Wie
ineffektiv diese Gruppen seit fast 50 Jahren arbeiten kann leicht
nachgewiesen werden: Das UFO-Phänomen haben sie noch nicht aufgeklärt und
im Gegenteil davon, sie haben es nurmehr mystifiziert. Auch versagten die
UFO-Sachbuchautoren bisher und überall dem Publikum Begleitmaterial in die
Hand zu geben, indem sie Literatur produzierten um dem ersten ufologischen
Gesetz nachzukommen: Die Spreu vom Weizen zu trennen lernen, will heißen -
zu lernen wie man IFOs ausschließt. Im Gegenteil dazu publiziert man noch
und noch UFO-mystifizierende Literatur, die sich gar nicht mehr beruhigen
kann, sensationalisterte Darstellungen in Umlauf zu bringen. Selbst in der
unvergleichlich nummerisch weitverbreiteten englischen UFO-Literatur findet
man nirgends Hinweise auf das Nummer Zwei-IFO, dem Werbeflugzeug mit
angehängten Glühlampen-Netzen, in den USA, welches wieder und wieder als
"bekuppelter Diskus" dargestellt ist, so als gäbe es dieses Stimulus gar
nicht. Hendry schimpft wie ein Rohrspatz in seinem wichtigen Grundlagenwerk
The UFO Handbook. Er wurde zwar als hauptamtlicher UFO-Untersucher für
CUFOS durch Hynek selbst berufen, aber er mußte erst in seiner Amtsausübung
erfahren, was z.B. der Unterschied zwischen den Aufgaben es Air Route
Traffic Control Center und einem Airport Control Tower ist und hier
gänzlich unterschiedliche Radarsysteme im Einsatz sind. Inwieweit NORAD und
der National Weather Service ihm weiterhelfen konnte, mußte er erst selbst
in Erfahrung bringen und in all den Publikationen über angebliche
Luftraum-Anomalien im US-Gebiet erfuhr er nichts über die Möglichkeiten
solcher Systeme wie den Naval Space Surveillance-Radar-Zaun. Er mußte erst
selbst mühsam lernen, mit dem UFO-Phänomen umzugehen und feststellen,
welche hochgradigen Emotionen bei den Zeugen selbst um die simpelsten IFOs
hochkommen, wenn sie diese als UFOs verstehen. Dabei war das UFO-Phänomen
schon über 30 Jahre alt, als Hendry hier als Ermittler einstieg und ihm
keiner der Veteranen mit entscheidenden Grundlagen-Informationen und
Ratschlägen weiterhelfen konnte. Erst durch Ray Fowler´s The UFO-Casebook
lernte er etwas über IFOs.

Hendry hätte sich vorher nie träumen lassen, weil es ihm niemand
vermittelte, daß da z.B. ein läppisches Cessna-Werbeflugzeug mit
Werbeschleppe zu einer multiple witnesses-Sichtung führen könne und die
Beteiligten das Objekt als "einen gigantisches Diskus mit Kuppel in
Baumwipfel-Höhe" (im Bereich der CE-Weite) darstellen würden und das sogar
ein Zeuge aus dieser Gruppe völlig abdrehen würde, zu einem Nachbarhaus
rennen werde, um in Panik die Hintereingangs-Holztüre einzutreten, damit
die Nachbarn schnell herauskämen, um nach dem "Raumschiff" zu sehen. Und in
Deutschland wurde schon mehr als einmal der volle Polizei-Apparat
eingesetzt, um herabkommende "UFOs" (nicht erkannte
Minmiatur-Heißluftballons) zu suchen: Landegebiete wurden abgesperrt, zig
Polizeiwagen zur Suche eingesetzt und Polizei-Hubschrauber herbeigeordert.
Sie wollen nicht glauben, daß der Hundestern SIRIUS in Deutschland
NATO-Alarm auslöste, weil man ihn für ein UFO hielt? Dann beschäftigen Sie
sich bitte mit dem dicke UFO-Schlagzeilen-produzierenden Fall von Garlstedt
bei Bremen vom 13.Januar 1980. Mit diesen und vielen ähnlichen Beispielen
aus der ganzen Welt beschäftigt sich die UFO-Literatur leider nicht und tut
freilich in ähnlich gelagerten Fällen so, als geschehen hier die größten
kosmischen Mysterien. Nirgendwo liest man, wie Sterne, Planeten und Meteore
in allen denkbaren absurden Gestalten, Größen und Bewegungen geschildert
werden, um als UFO-Meldung sich niederzuschlagen. Dafür hält man aber einen
unberechtigten Optimismus hoch, wenn es gilt Fälle mit vielen Zeugen, die
Zeugen-Aufrichtigkeit und deren emotionale Reaktionen darzustellen, um die
Besonderheit von UFO-Erscheinungen zu betonen. Und warum findet man
derartige Betrachtungen wie diesen aktuellen Beitrag nicht als Vorwort in
der ach so "ernsthaften UFO-Literatur am Bahnhofskiosk" aus der so gerne
zitiert wird und deren Autoren dauernd uns vom Bildschirm entgegenlächeln?
Wo sind die Feststellungen, wonach (leider) selbst bei vielbezeugten
CE-Fällen die auslösenden UFO-Phantasien auf ganz banale Dinge, also IFOs,
zurückgehen? In Hendry´s Studie nahm er zwei CE III, einen CE II und vier
CE I auf, die schließlich doch eine normale Lösung fanden. Überhaupt ist es
mit den Fällen von multiplen Zeugen für Einzelereignisse gar nicht mal so
leicht - es ist schnell behauptet, soundsoviele Menschen hätten dieses oder
jenes zum Zeitpunkt X an Ort Y gesehen. Immer wieder ist zu sehen, daß dann
selbst die individuellen Aussagen untereinander nicht stimmig sind und es
dann fast so wirkt, es hätten die Leute ganz andere Dinge gesehen. Egal,
entscheident ist jedoch: Je näher UFO-Phänomene scheinbar uns kommen, je
weniger Zeugen gibt es dafür. Dies spricht stark für die Subjektivität
dieser Ereignisse.

Hendry klagte bereits an: "Was ist nur mit den vielen Journalen, in denen
prestigewirksame Listen von Wissenschaftlern als technische Berater
abgedruckt werden? Schaut man sich dann die Artikel dort an, die auf
schlecht untersuchten Fällen und kaum informierten Untersucher basieren,
kann man kaum glauben, daß diesen Gruppen tatsächlich die genannten
Resourcen zur Verfügung gestellt werden bzw sie genutzt sind. Ein
renommiertes UFO-Journal brachte mal seitenlang einen Artikel über eine
Untertasse, die man via Fernglas in Carmel, New York, gesehen hatte und
deswegen die Polizei einschaltete, welche alles bestätigte. Der Artikel
basierte schon auf einer tiefergehenden Untersuchung, versagte aber darin,
daß das fast zwei Stunden lang stationär festgestellte NL für das
unbewaffnete Auge wie ein Stern aussah - und in Wirklichkeit nichts weiter
als der durch Scintillation überzeichnete Stern Antares war. Leider zeigt
die Praxis auch auf, daß die Verwendung von optischen Geräten bei
UFO-Observationen, wie z.B. einem Fernglas, mehr zum Ärgernis für den
kritischen Untersucher wird, als das damit uns geholfen würde. Tatsächlich
geht die Majorität von Fällen mit "Zuhilfenahme" von einem Feldstecher auf
mißverstandene Sterne und Planeten zurück. Für gewöhnlich taucht das
Problem dann auf, wenn durch atmosphärische Verzerrungen und
Lichtbrechungseffekte die Aufmerksamkeit auf ein niedrigstehendes
astronomisches Objekt gerichtet wird und man dann jenen Körper in
verschiedenen Farben wie rot und blau aufblitzen sieht. Mit der Verwendung
eines Fernglas wird der Eindruck nurmehr verstärkt, da man eben die
Schwelle der Scintillation in der Atmosphäre nicht überwinden kann - dies
können Sie nicht, dies kann auch kein Profi-Astronom. Schlimm wird die Lage
dann zusätzlich, wenn die Punktlichtquelle unscharf eingestellt wird und
dann total verzerrt eine optische Illusion hergibt, die mit dem realen
Objekt nichts mehr weiter zu tun hat. Ein prominentes Himmelsobjekt wie
VENUS kann dann plötzlich "kuppelförmig" aussehen und auch als "bekuppelter
Diskus", als "Konus", als "Pentagon" oder sogar als "Dreieck" beschrieben
werden. In einem Fall aus Amerika schwörten sogar Polizisten beim 2
1/2stündigen Blick durchs Fernglas, daß das "UFO" (in Wahrheit der Jupiter)
wie ein am Himmel feststehendes "Jahrmarkts-Karussell" aussah. Für Hendry
war es dagegen dumm festzustellen, daß die von ihm als echte UFOs
klassifizierten Objekte unter Zuhilfenahme von optischen Instrumenten keine
weiteren Details enthüllten.

Lernbeispiel aus dem SOBEPS-Archiv: Hier will ich einen Ausflug machen und
das Journal Inforespace der belgischen Gruppe SOBEPS vom Dezember 1984
aufschlagen. Hier geht es um die ufologische Verwirrung hinsichtlich
astronomischer Objekte, die immer wieder für Konfusion bei Beobachtern und
UFOlogen sorgen, weshalb sie als UFO-Stimuli einen beträchtlichen Anteil am
Gesamtphänomen haben. Aus dem SOBEPS-Archiv werden uns einige interessante
JUPITER-Fehldeutungen bekanntgemacht.

Vierves-sur-Virion, 18.Juli 1974: Um 23 h sah das Ehepaar Z. "eine Art
Stern" von weiß-gelber Farbe im Süden stehen. Während 90 Minuten bewegte er
sich kaum. Gegen 0:30 h wuchs das Phänomens rapide in seiner Helligkeit an
und vermittelte den Betrachtern den Eindruck, als würde es auf sie
zukommen. Sie dachten, es habe nun etwa 1/6 der Vollmondgröße angenommen.
Einige Augenblicke später wurde es wieder kleiner bis es seine
Originalgröße eingenommen hatte. Das Objekt bewegte sich nach SSO und kam
nach S zurück. Die letzte Phase bestand darin, das es sich nach SW bewegte
und dabei so groß wie ein Tischtennisball wurde. Dieser Ball glühte mit
hoher Intensität und verschwand gegen 1 h. Die Zeugen waren vorher bereits
am UFO-Phänomen interessiert.

Villers-la-Tour, vom 15.auf den 16.August 1974: Herr N.sah um 0:15 h einen
hellen Stern, der viel heller als die anderen Sterne am Himmel war. In der
Mitte besaß er eine weiße Sektion und 2 rote Linien, die gegen Süden hin
aus dem Körper herausführten (siehe 1a). Nach einigen Minuten wurde seine
Helligkeit schwächer bis er völlig verschwand. Direkt danach wurde eine
runde blinkende Masse von ca 1 Meter Durchmesser sichtbar. Dies dauerte
eine Minute an und geschah an der selben Stelle am Himmel, wo vorher der
"Stern" sichtbar gewesen war. Während der nächsten halben Stunde ging es
auch so weiter: Es erschien der Stern, verschwand wieder, dann kam die
Masse, verschwand wieder, etc. Das ganze passsierte im SW.

Gerpinnes, 7., 8.und 9.September 1974: Am Montag, den 9.9.74 berichtete die
Zeitung Journal von der Beobachtung eines UFOs, welches in der Nacht vom
Samstag auf den Sonntag von vielen Leuten, darunter auch Polizisten,
gesehen worden war. Ein Zeuge: "Ich will nicht lügen, aber ich sah ein
rundes Objekt, sein Licht war sehr hell und ich sah es um 22:50 h" (Skizze
1b, nächste Seite). Ein Beamter: "Nachdem ich die UFO-Fernseh-Sendung
gesehen hatte, blieb ich weiterhin skeptisch, aber dann sah sich ich mit
vielen anderen dieses helle Objekt am Himmel viel größer als ein Stern und
sah wie es rapide seine Gestalt wechselte und einen rosanen Schweif besaß."
Zwei Tage später druckte das Blatt weitere Zeugenberichte und ein Foto von
dem fraglichen Objekt ab. Ein Zeuge: "Es war um 1h gewesen, es war eine
wolkenlose Nacht, aber die Sterne schienen nicht so hell wie sonst. Ich
stellte nun ein Feuerdreieck fest und sagt zu mir selbst, daß das nur ein
UFO sein kann und es ist genau das, was die anderen Leute gesehen haben."
Zu dem Foto der Untertitel: "Dieses Bild nahm Eric Renotte auf, seine
Aufnahme wurde von Astrologen untersucht, aber sie konnten nichts
befremdliches daran feststellen, sie sehen es als einen Entwicklungsfehler
an." SOBEPS kam Dank der Unterstützung von Captain-Commander Bouvy an den
Polizeibericht heran, der den Zeitraum 7.-9.September umfaßte. Hiernach
haben zu insgesamt 4 Gelegenheiten Polizeibeamte der Polizeiverwaltung
Charleroi und ihrer Außendienststellen das "runde, aber gelegentlich
dreieckig wirkende Objekt" jeweils zwischen 22:15 h und 5 h am nächsten
Morgen festgestellt. Hierbei wechselte es immer die Farben zwischen, weiß,
rot und blau. Abschlußbemerkung: "Die an den Beobachtungen  beteiligten
Gendarmen sind überzeugt, daß dies weder ein Stern noch ein Flugzeug war."
Am Abend des 9.September waren SOBEPS-Ermittler bei der Polizeiwache in
Scieur dabei, als
das UFO wieder auftauchte, die Gendarmen zeigten darauf und beschrieben es
in ihren Worten als "dreieckig, dann wieder halbkreisförmig". Doch für die
SOBEPS-Leute war klar: Was hier gesehen wurde, ist nichts weiter als der
Jupiter gewesen!

Die Invasion beginnt. Am 13.September griffen die Fernsehnachrichten von
RTL-Luxemburg den Fall um das wiederkehrende "UFO" auf. Hiernach schaute
sich so mancher am abendlichen Himmel danach um, so auch Fam.Jonart aus
Stravelot, die vom Garten aus Ausschau hielt und es tatsächlich nach
einiger Zeit entdeckten: Da stand es am Himmel und war klar und deutlich zu
sehen, "gelegentlich schienen sehr helle Pfeile durch den Körper zu jagen
und aus ihm vorherzutreten" (siehe 1c). Die Familie beobachtete es bis 2:30
h über Marchienne-Beaumont, wo es schließlich verschwand. In den Tagen bis
zum 20.September wiederholten sich die immer selben Beobachtungen. Bei
einer dieser Observationen kam Herr Lambion aus der Nachbarschaft hinzu und
stellte sein Transistorradio auf, welches "merkwürdige Geräusche von sich
gab und damit uns alle erschreckte"! Die La Nouvelle Gazette griff die
Sache auf und berichtete noch von weiteren Beobachtungen unter der
Schlagzeile "Über eine Stunde lang erschien ein heller Lichtball". Die
abenteuerlichste Geschichte wußte Familie Moreels aus Trazegnies zu
vermelden. Sie saßen beim TV, als plötzlich das Gerät aufhörte zu spielen.
So ging man auf den Balkon hinaus, um sich andersweitig die Zeit zu
vertreiben. Als sie zum Himmel blickten, sahen sie schräg gegenüber einen
sehr hellen Lichtball stehen, der von verschiedenfarbigen Linien durchzogen
war. Andere Leute aus Fontaine-l'Eveque sahen es gleichfalls bis morgens um
3h, hier jedoch "in der Gestalt eines Diamanten". Da das Phänomen auch hier
mehrere Tage hintereinander auftauchte, wurde SOBEPS von einem Zeugen
unterrichtet, der dem Objekt sogar "soetwas wie sieben Arme" zuschrieb
(siehe 1d). Doch als dann ein SOBEPS-Team an Ort war, war weit und breit
nur der Jupiter zu sehen. Noch bis Mitte Oktober hinein breitete sich ob
des Jupiter in Belgien eine UFO-Hysterie aus, unter den Zeugen u.a. der
Polzeichef von Dour, der den Jupiter alle "drei Sekunden pulsieren" sah und
von ihm eine "schlängelnde Bewegung" ausgemacht haben will.

Aber Jupiter steht nicht alleine am Himmelszelt und sorgt für
UFO-Verwirrung, da ist noch die wunderbare VENUS, die zum UFO wird und
daher schon längts als Queen of the UFOs gilt. Wieder greifen wir auf die
SOBEPS-Feststellungen zurück:

Vom 14.bis 19.Oktober 1972 war Familie Godard aus Discon Opfer der
Verwirrung geworden. Sie sahen ein sehr helles Objekt am östlichen Horizont
stehen, irgendwie "schien es auf einem Schweif zu reiten". Mittels eines
Fernglases wurden weitere Details sichtbar - es war in Wirklichkeit von
elliptischer Gestalt und in dessen Mitte gab es einen abgrenzenden
Streifen, der die obere Sektion von der unteren trennte und das Gebilde
somit zu einer perfekten Fliegenden Untertasse machte. Oben und unten
befanden sich farbige Flecken, die heller als der Rest des Objektes waren
(siehe 2b, oben). Als dann morgens gegen 6 h die Sonne aufging, wurde die
Erscheinung schwächer und schwächer, um schließlich ganz zu vergehen. Der
Fall kam ganz groß in der Zeitung Courier heraus, ein weiterer Zeuge
meldete sich nämlich und habe gesehen, wie zwei Flugzeuge es einmal
anflogen!

Der nächste Fall kam am 20.Juli 1974 aus Jalhay herein, Herr JP Huby war
früh morgens aufgestanden, als er ein sehr helles Objekt bemerkte, welches
wie ein Stern aussah und unbeweglich am Himmel stand. Auch dieser Fall
wurde groß herausgebracht und die Beobachtungen des Herrn Huby zogen sich
über eine Woche lang nach immer dem selben Muster hin, schließlich machte
er ein paar Fotos von dem Objekt, die schließlich Astronomen vorgelegt
wurde und die richtig folgerten, daß dies nur die Venus sein könne.

In Anderlecht sah der Student Josse Jordaens am 1.und 3.Januar 1977 ein
Objekt von "20facher Vollmondgröße", so jedenfalls die ersten Meldungen in
den Blättern. Als SOBEPS der Sache nachging, reduzierte sich plötzlich die
Dimension auf die "von einem großen Stern", wenn auch "viel heller". Als er
dann ein Fernglas zur Hand nahm (10x50), erschienen ihm die tollsten
Oberflächenstrukturen. Tatsächlich ist die Verwendung von solchen optischen
Instrumenten oftmals der eigentliche Anlaß, in dem beobachteten Objekt ein
UFO zu sehen. Teilweise liegt es daran, daß die verwendete Optik nicht ganz
korrekt arbeitet, zum anderen liegt es daran, daß die Zeugen meistens keine
rechte Ahnung haben, wie mit dem Gerät umzugehen ist und es ihnen deutlich
an praktischer Erfahrung mangelt, ganz zu schweigen für den Einsatz bei
astronomischer Observation. So können ganz spektkuläre Sichtungen
entstehen. Ein Fall hierzu nun:

Lt.Colonel P.Cravecour und sein Sohn Jean-Pierre befanden sich in der Nacht
des 25.Dezember 1972 in Habay-la-Neuve im Garten, als sie einen hellen
Stern im Süden machten, der sich aber "hin und her bewegte", weshalb man
den Feldstecher (16x50) herbeiholte, um eine bessere Sicht darauf zu
erlangen. Tatsächlich, sie sahen nun ein Objekt voller orangener und
grau-blauer Flecken in einer ausgeprägten "Dreiecksgestalt" (siehe 3c,
links) während es mit dem unbewaffnetem Auge nichts weiter als ein sehr
heller Stern blieb. Um 20:45 h befand es sich im SW und näher zum Horizont
und stieg im Zuge der folgenden Stunden auf, wobei es lt. Lt.Col.Cravecour
gelegentlich seine Gestalt in einen "stehenden Croissant" mit blauen
Flecken rundherum verwandelte (siehe 3a), sein Sohn nahm gleich darauf das
Fernglas zur Hand und entdeckte nun in ihm eine "zweigeteilte Untertasse"
mit blauen Flecken in ihrer Mitte (siehe 3b). Am Abend des 30.12.sahen die
beiden sich wieder dem Schauspiel ausgesetzt und schleppten ein
Refraktor-Teleskop (D= 60 cm; f= 700) zur Beobachtung herbei. Hiermit
stellten sie ein längliches Objekt von bläulicher Färbung fest, welches
gelegentlich von orangenen, blauen und gelben Tönen durchzogen wurde. Doch
auch diese Zeugen ließen sich blenden, wie die SOBEPS-Analyse herausfand,
war das UFO nichts weiter als der Planet Saturn in der Konstellation Taurus
gewesen. Verzerrungen durch die Atmosphäre, optische Verzerrungen durch die
eingesetzten optischen Geräte und die niedrige Höhe des Planeten über dem
Horizont, machten die Fehldeutung zu einem UFO aus. Selbst der Mond wird
gelegentlich als befremdliches Objekt weitergemeldet. SOBEPS:

Am 17.Dezember 1972 fuhr das Ehepaar Noe in Haut-Ittre im PKW, als sie
plötzlich einen sehr hellen Ball orangenen Lichts sahen, durchsetzt mit
einigen dunklen Flecken. Das Objekt stand sie niedrig am Horizont und
schien sich mit der Geschwindigkeit des Wagens mit ihnen zu bewegen. Die
Leute hielten an und wurden nun in Verwirrung gestürzt: Auch das Objekt
hielt an (siehe 4c, nächste Seite). SOBEPS konnte erst einiges später dafür
den Mond verantwortlich machen. Zeitungen sind oftmals Schuld daran, daß
eine Art Kettenreaktion ob solcher Sichtungen entsteht. Sie richten die
Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf ansonsten ganz normale astronomische
Erscheinungen. Im Monat April 1974 gab es viele UFO-Aktivitäten und selbst
heute sind noch einige dieser Ereignisse vom 20./21.April 1974 nicht völlig
erklärt. Es begann damit, daß in den Zeitungen Berichte veröffentlicht
wurden, wonach man UFOs am Himmel sehen könne und daraufhin viele Leute
ebenfalls Ausschau hielten und nun ebenfalls UFOs meldeten. Wenn die
psychologischem Umstände optimal ausgerichtet sind, wird ein simples
astronomisches Objekt unter günstigen Bedingungen zu einem leichten
UFO-Kandidaten. Hier nun 2 Fälle, die dies recht gut verdeutlichen:

Ein Ehepaar aus Gosselies berichtete, nachdem es sein Haus verlassen habe,
ein sehr helles und weißes Licht gesehen zu haben. Langsam bewegte es sich
gegen NW und nach einiger Zeit stand es still am Himmel. Die Gestalt war
die etwa des Halbmondes. Der Mann ging gegen 22 h ins Haus zurück, um einen
Feldstecher zu holen. Durch diesen sahen sie eine runde Gestalt, deren
Zentrum recht dunstig wirkte, an einigen Stellen besaß das Objekt orangene
und grüne Stellen. Zwischen 23 und 23:30 h wurde in Bellaire eine fast
identische Observation gemacht, als Herr Bastin seinen Hund ausführte, um
ein "bananenförmiges" Objekt am Himmel über Saive auszumachen. In der
Zeitung Het Nieuwsblad wird ein Herr Guy Vervish zitiert: "Ich bin sicher,
daß das was ich gesehen habe, keine Halluzination oder eine optische
Verwirrung war." Jener hatte um 3:30 h ein enormes, ovales Objekt am Himmel
zwischen Bissegem und Wevelgem gesehen, "so hell wie die Sonne" und genauso
groß (siehe 4d). Doch auch dieses Objekt erwies sich ohne Zweifel als Mond!
 

Zurück nach Amerika:

Wir befinden uns am 11.Oktober 1966, gegen 21 h, nahe Fort Thompson am
Missouri River, Buffalo County, South Dakota. Rancher Roger Huston, Sheriff
Lee Roberts, Streifenbeamter Patrick Gribbin und Jagdaufseher Floyd Gaarder
beobachten über der Crwo Creek-Indianer-Reservation ein bläulich-glühendes
Licht am Himmel "hängen". Dieses Licht wechselte fortgesetzt seine Farben
zwischen bläulich, rot und weiß. Es bewegte sich über zwei Stunden lang
sehr gemächlich nach Osten. Alle Zeugen bekamen große Augen. Es hing wie
ein "leuchtendes Karussell" dort oben. Was war es gewesen? Flugzeuge,
Hubschrauber, Blimps oder Ballone sind sicherlich auszuschließen gewesen.
Eine andere mögliche Antwort wäre die astronomische Lösung. Aber Polizisz
Gribbin sagte, daß das Licht drei Mal so hell wie alle Sterne sonst war.
Und die Beobachter befinden sich viel in der freien Natur und die Bewohner
des als 'Großer Himmel'-Country bekannten Gebiets sind den Anblick des
Sternenzeltes gewohnt. Die Zeugen haben sicherlich eine Erfahrung gemacht,
die nicht nur tausende von Amerikanern bereits machten, sondern unzählige
Menschen auf dem ganzen Globus. Alle Aspekte deuten jedoch auf eine
astronomische Lösung hin... Waren die Richtungen exakt angegeben, aus
heutiger Sicht werden wir es niemals mehr erfahren. Andererseits kennt man
solche Fälle von "rotierenden Lichtern" zur genüge, beispielsweise jenen
Fall von Honshu auf der japanischen Hauptinsel. In der Nacht des
29.Dezember 1952 hatte der Pilot eines US-Kampfflugzeugs von Typ F-84-G ein
unidentifiziertes Licht bei seinem Flug über den Wolken gesehen. Er meldete
das Objekt wie ein Bündel von Lichtern in rot, weiß und grün, die scheinbar
im Uhrzeigersinn rotierten. Das Objekt zog gegen Westen, aber noch bevor es
verschwand wurden zwei weitere Crews von F-94-Abfangjägern zur Beobachtung
abberufen, eine zufällig im Gebiet eingesetzte B-26-Mannschaft machte es
ebenso über 40 Minuten lang aus, bis es hinter dem Horizont niederging.

Captain Peter W.Killian, Pilot eines American Airlines-Flugzeuges, befand
sich eines Nachts im Jahre 1959 auf dem Flug von Newark, New Jersey, nach
Detroit, Michigan. Die Maschine befand sich gerade über Pennsylvania in
etwa 8.500 ft und flog über einigen aufgerißenen Wolkenbänken, als der
Flieger drei helle Lichter zu seiner Linken bemerkte. Zuerst dachte
Killian, er sehe einen Teil der Konstellation Orion, aber dann sah er den
wirklichen Orion etwas weiter erhöht am Himmel. Überdies hatten die fremden
Lichter eine gelblich-weiße Farbe von variieren der Intensität und einige
Male verschwanden sie scheinbar völlig für kurze Zeitperioden außer Sicht.
Ebenfalls war deutlich zu sehen, daß sich diese Formation am Himmel
bewegte. Mehr als nur halb von dieser Erscheinung überzeugt, daß dies
Fliegende Untertassen sind, machte der Pilot seinem Kopiloten darauf
aufmerksam, dann schaltete er den Interkom ein und unterrichtete die
Passagiere von dem Ereignis. Dann nahm er mit zwei weiteren Maschinen in
der Zone Funkkontakt auf und schilderte ihnen das Geschehen, woraufhin sich
jene Piloten umschauten und ebenfalls die Lichter sahen, welche sogar vom
Air Traffic Control Center in Detroit gesehen wurden! Doch während der
insgesamt 40minütigen Sichtung konnte niemand irgendeine echte Gestalt
hinter den Lichtern ausmachen bzw deren reale Entfernung abschätzen.
Hinsichtlich der Geschwindigkeit war man sich jedoch weitgehend darüber
einig, daß sich diese "langsamer als ein Jet-Flugzeug" anlasse. Auch dieser
Fall von "mysteriösen Scheiben" rief Dank der Detroit Times eine
landesweite Sensation hervor und als Killian auf dem Rückflug New York
erreichte, warteten bereits Reporter und Fotografen auf ihn, als sei er ein
wichtiger Staatsmann. Der Fall wurde damit zu einem UFO-Klassiker. Da
Killian seiner Firma von der Sichtung berichtete, nahm jene mit der
Luftwaffe Kontakt auf, weswegen Project Blue Book mit seiner Arbeit
einsetzte.

Über diese spezielle Sichtung kuriserten zu jenem Zeitpunkt
unterschiedliche, sich widersprechende Darstellungen in den Medien, sodaß
die UFO-Abteilung des Pentagon der Sache auf den wahren Grund gehen konnte.
Erschwert wurde alles noch dadurch, daß die Medien mit dringlichen Bitten
um Erklärungen und Statements die USAF in die Enge trieben - noch ehe alle
Fakten zusammengestellt und analysiert wurden (wie mir scheint ist dieser
öffentliche Druck auch heute noch in allen Belangen von Politik, Wirtschaft
und Belangen des öffentlichen Lebens derart stark, daß dann "ungelegte
Eier" bereits in der Pfanne schmoren, obwohl es gar keinen Anlaß für
letztere Aktion gibt). In einer "vorläufigen Theorie" erklärte dann ein
USAF-Sprecher gehetzt, daß die Lichter Teile der Orion-Konstellation
gewesen sein könnten. Doch Killian lehnte, von der Presse darauf
angesprochen, diese Lösung sofort ab und fügte hinzu, das er sowohl den
Orion-Gürtel als auch die Lichter sah. Fliegende Untertassen-Fans jubelten
und riefen schnell "Cover-Up, Cover-Up!", um sich auf Killian´s Seite zu
stellen. Sie vermuteten freilich, daß die Killian´schen Lichter Fliegende
Untertassen-Raumschiffe sind und Killian selbst war dieser Idee gegenüber
ob seiner Beobachtung nicht gänzlich abgeneigt. In einem Interview ließ er
so alsbald verlauten: "Ich bin sicher, es waren Leute vom anderen Planeten
und das sie das Problem des Raumflugs gelöst haben." Währenddessen lief die
Blaubuch-Untersuchung doch weiter und zwanzig Tage nach der Beobachtung gab
die Air Force ihre abschließende Bewertung, nach Eingang aller relevanten
Informationen und ihrer Aufarbeitung, ab. Diese Erklärung zur
Killian-Sichtung nicht nun stichhaltig und nicht mehr "provisorisch": Der
Pilot hatte die Lichter eines KC-97-Tankers des Strategic Air Command
gesehen, der sich zu jener Zeit am betroffenen Himmel aufhielt, um eine
Nacht-Auftankübung mit einem B-47-Bomber durchzuführen. Eine KC-97 besitzt
verschiedene Lichtergruppen, die aus der Entfernung heraus so ausschauten,
wie Killian und andere Zeugen das Gebilde am Nachthimmel beschrieben. Das
geübte Manöver dauerte exakt die 40 Minuten, solange wie eben auch die
Sichtung andauerte.

Tatsächlich hatte Captain Killian in einem Bericht an seine Gesellschaft
American Airlines erklärt, er habe noch nie Auftank-Operationen in der
Nacht gesehen und wisse nichts über deren Lichteranordnung, "wenn ich mit
solchen Missionen und Manövern vertraut gewesen wäre, hätte ich wohl kaum
einen UFO-Bericht abgegeben" (und es gäbe keinen Killian-Fall in den Akten
von Blaubuch und der UFOlogie). Wieder ist dies ein Beweis, das selbst
erfahrene Piloten aufgrund ihres "Nichts-Wissen" ob bestimmter dennoch
real-existierender Luftraum-Vorgänge auf die "intelligent gesteuerten
Lichter" während einer von ihm deswegen nicht erkannten
Luftbetankungsaktion bei Nacht hereinfiel und deswegen fast schon zur
abenteuerlichen Spekulation über Fliegende Untertassen 'gezwungen' war.
Ähnlich erging es ja fast auch angesehenen Geologie-Professoren im August
1951 bei Lubbock, die da für sie unerklärliche Lichter "über ihre Köpfe
hinweg" fliegen sahen.

Auch die Presse war schnell mit Fliegenden Untertassen-Behauptungen und
wilden Spekulationen zur Hand. Sogar Captain Edward J.Ruppelt, erster
Direktor des Blaubuch, reiste an, um der Sache nachzugehen. Unter den
anderen Zeugen dieser Lichter-Schwärme war auch ein alter Rancher aus dem
nahen Brownfield, der aufgrund der Presseberichte nach diesen Lichtern
Ausschau gehalten hatte und tatsächlich auch drei Formationen über sich
hinwegziehen sah, aber beim letzten Durchgang hörte er auch ganz schwach
Geräusche von den Dingern kommen, die er sofort als den Ruf eines Vogels
(Regenpfeifer genannt) erkannte: Ein Wasservogel mit weißem Brustgefieder
und einer Flügelspannweite von gerade etwas mehr als 30 cm. Im weiteren war
diese Formation niedrig genug, um die Vögel erstmals direkt zu sehen und
als solche auch zu erkennen. Die fettige, weiße Brust des Regenpfeifers
reflektierte gut genug das Restlicht von Straßenlampen, sodaß sie diese
Schau von "UFO-Formationen" erzeugten. Dies erklärte auch, weshalb die
Herren Professoren und andere Städter jene UFOs nur jeweils in ausgehellten
Stadtgebieten sahen und niemals in wirklich dunklen Zonen, obwohl sie
deswegen extra auf dunkle Land hinausfuhren, um nach den Objekten Ausschau
zu halten und dabei versagten. Die hierzu herumgeisternden
Lubbock-Light-Bilder des jungen Carl Hart hatten eh nichts mit den
eigentlichen und realen Observationen zu tun und stellten sich als
Trittbrett-Fahrer-Sonderfall heraus, bei denen zwar nie so recht klar
wurde, wie diese produziert worden sind, aber der Mangel an
Hintergrundsternen auf jenen Aufnahmen von der USAF reklamiert wurde. Egal,
wie wir gesehen haben: Sogar angesehene Geologie-Professoren können sich
von völlig alltäglichen Dingen wie Vogelschwärmen im Lichtkreis von
Straßenlampen narren lassen. Ja, selbst Astronauten sahen UFOs von ihren
Raumschiffen aus.

UFO-Sichtungen von Astronauten: Astronauten werden aus einer Gruppe
best-qualifizierter Testpiloten ausgesondert und erfahrenen eine ganz
spezielle Ausbildung mit wissenschaftlichem Background, und für viele
Menschen sind sie moderne Helden des Space Age. Angemerkt sollte hier sein,
das ein Raumschiff nicht gerade das ideale Fahrzeug ist, um Observationen
vorzunehmen. Es läßt sich mit einem geschloßenen Auto ohne Seiten- oder
Rückfenster beschreiben. Dazu sind die Raumschiffs-Fenster klein und sie
erlauben nur eine recht begrenzte Sicht vorwärts, was man allzuleicht bei
dem faszinierenden Blick auf z.B. die Erde darunter vergißt. Wenn also die
Astronauten es wünschen nach rechts, links oder nach hinten zu sehen, müßen
sie ihr Raumschiff selbst bewegen, aber ein jedes solches Manöver bedeutet
unweigerlichen Treibstoff-Verlust, sodaß diese Manöver so gut wie nie
stattfinden. Selbst das Shuttle gleitet teilweise tagelang nur in der
Schwerelosigkeit des Weltraums dahin, ohne wie beim Flugzeug dauernd die
Antriebsmotoren zu befeuern, gelegentliche Kurskorrekturen mal ausgenommen.
Weiterhin tendieren die Raumschiffs-Fenster dazu, sich mit Gas-Rückständen
zu belegen, die durch die Feuerung der dritten Raketenstufe und anderer
Quellen frei werden. Diese Verschmutzung verursacht eine Beeinträchtigung
der Sicht allein schon durch das Äußere des Fensters, Ablagerungen von z.B.
Nahrungsmittelflüßigkeiten finden zudem von Innen heraus statt (so gibt es
sogar Flüßigkeitstropfen, die knapp am Fenster innerhalb des Shuttles
vorbeisegeln und auf Film aufgenommen, wie UFOs in der Ferne wirken und von
UFO-Promotern so auch verkauft werden!). John Glenn, einer der ersten
amerikanischen Astronauten überhaupt, sah während der Mercury-Reihe ein
Phänomen, was für ihn "die größte Überraschung auf dem Flug" darstellte.
Glenn´s Mercury-Raumschiff bewegte sich in die Dämmerung hinein, als der
Astronaut einen Schwarm leuchtender Partikel feststellte, die er schnell
"Fire-Flies" nannte: "Diese Partikel waren von einer leuchtenden,
gelblich-grünen Farbe. Es ist so, als wenn das Raumschiff in einen Schwarm
von Feuerfliegen sich hineinbewegte. Sie waren jeweils von der Helligkeit
eines Sterns erster Größe und schienen in der Größe von einem
Stecknadelkopf zu sein. Sie waren nur maximal 3 Meter entfernt und
gleich,mäßig über den Raum um das Raumschiff verteilt. Sie drifteten quer
vor dem Fenster dahin und der Richtung entgegengesetzt, in welcher ich
schaute." (In dem US-Astronauten-Drama-Spielfilm "Wahre Helden" ist die
Szene übrigens vorgestellt.)

Glenn observierte diese Partikel für knapp vier Minuten und er sah sie noch
ein paar Mal wieder, immer wenn sich sein Raumschiff von der Dunkelheit ins
Sonnenlicht hinein bewegte. Scott Carpenter, ein weiterer
Mercury-Astronaut, sah ähnliche Partikel während seiner Mission und sie
wurden von weiteren Gemini-Astronauten gemeldet. Solche UFO-Berichte der
Astronauten wurden von der NASA untersucht und dann nochmals von Blue Book
aufgegriffen. Die Glenn-Sichtung identifizierte die NASA-Wissenschaftler
als milimetergroße Eis-Flocken, welche die Raumschiffs-Hülle selbst abstieß
und dann in der Nähe der Kapsel durch den Sonnenaufgang sichtbar wurden.
Kontrollierte Beobachtungen speziell dieses Phänomens bei nachfolgenden
Raumflügen bestätigten diese Erklärung und man kann sie als direkte
Vorfahren der heute herumspukenden Shuttle-UFOs sehen. Der Kreis schließt
sich, die UFOs sind eigentlich immer wieder die selben altbekannten IFOs.
Ein weiterer UFO-"Faktor" bei Weltraumunternehmungen sind jene letzten
Raketenstufen, mit denen die Raumfahrt-Objekte selbst ins All bzw in den
Erdorbit gebracht werden. Es kann sogar passieren, daß diese dritten
Endstufen eine eigenen taumelnde Orbitposition einnehmen und zu
"Weltraum-Objekten" werden, denen dann Astronauten wieder irgendwann
begegnen und sie als UFOs melden, obwohl sie vielleicht nichts weiter als
ihre eigenen verbrauchten "Boosters" sind, jene letzten Stufen der
Startraketen, die sie eigentlich ins All setzten. Oder während der
Gemini-Missionen schleuste man Gerätschaften einfach aus, die man nicht
mehr benötigte - durch eine offene Lucke wurde dieser "Abfall" aus dem
Raumschiff via Druckabfall hinausgeschleudert (sogar ein Weltraumhandschuh
kreist seit Jahrzehnten als UFO um den Orbit) und verursachte damit schon
recht früh die erste "Weltraum-Umweltverschmutzung". Nachdem sich der erste
Schwung verliert, sanken diese Müll-Objekte ab und gingen selbst in einen
Erdorbit, um irgendwann vielleicht wieder und unter ungewohnten Umständen
den Astronauten angesichtig zu werden. Zumeist gelingt es jedoch diese
Objekte als Abfall zu identifizieren, aber eben auch nicht immer, woher
auch?

Seit dem Start des sowjetischen SPUTNIK I im Jahre 1957 wurden viele viele
tausende von künstlichen Objekten in einen Orbit gebracht, inzwischen sind
es schon soviele, daß die verantwortlichen Überwachungseinrichtungen
bereits die Kontrolle verloren und deswegen etwa 900 als unidentifizierte
Objekte klassifizieren (aber sich deswegen auch nicht sonderlich aufregen,
während die UFOlogen deswegen völlig aus dem Häuschen sind, da für sie UFOs
außerirdische Raumschiffe zu sein haben). Wenn der eigene Orbit eines
Raumschiffs wie dem Shuttle nahe genug an ein solches Objekt herankommt,
können die Weltraumfahrer diese sehen - bisher ging alles gut, und der
Weltraum-Schrott wurde noch nicht zum Anlaß eines Unfalls (aber damit
rechnen Raumfahrtexperten heutzutage praktisch jeden Moment) im Weltraum.
Schon in den ersten Jahren der amerikanischen Arbeiten im erdnahen Weltraum
gab es aufgrund der Unsicherheiten mit dem selbstproduzierten Müll
Unsicherheiten, sodaß eine klare Identifizierung nicht möglich wurde, als
Astronauten Objekte sahen. Während des Flugs von Gemini 4 sah James
McDivitt ein zylinderförmiges Objekt "mit großen, weggestreckten Armen" die
an Antennen denken ließen. Der Zylinder selbst war weiß oder silbrig - wie
immer bei Ereignissen dieser Art sind Entfernungen genauso schwer oder noch
schwerer als auf Erden abzuschätzen und festzumachen. McDivitt machte
Bilder davon, aber sie zeigten nur eine verschwomme Erscheinung. Wie auch
immer, PEGASUS 2, ein von der NASAeingestezter Satellit zur Untersuchung
von Mikro-Meteoriten, besaß flügelartige Vorsprünge und war zu jenem
Zeitpunkt 1250 Meilen von Gemini 4 entfernt, auf jedem Fall war er zuweit
entfernt, um klar gesehen zu werden.

McDivitt sah ein weiteres UFO während seines Gemini 4-Raumflugs. Er
beschrieb es als ein sich bewegendes helles Licht "sehr hoch, ähnlich einem
Stern wie man ihn vom Boden aus sieht, aber er war ein ganzes Stück von mir
entfernt". McDivitt dachte an einen anderen Satelliten, aber auch jenes
Objekt nicht absolut sicher als ein solcher positiv identifiziert werden.
Frank Borman auf Gemini 7 sah ein weiteres UFO. Zu Beginn des zweiten
Orbits rief er die Bodenkontrolle im Manned Space Craft Center,
Houston/Texas, an und berichtete: "Bogey in 10 Uhr-Position." Bogey ist
eine Redewendung der Flieger für unidentifizierte Flugzeuge. Der Astronaut
hatte den Booster von Gemini 7 in Sicht und das was Borman beschrieb
stellten "sehr viele, hunderte von kleinen Partikeln" dar, welche zu seiner
Linken angeblich in 3 bis 7 Meilen Entfernung angehäuft waren. Wieder die
bekannten Feuerfliegen in einer total falsch verstandenen Entfernung? Wie
auch immer, auch die Astronauten-Sichtungen konnten identifiziert werden,
sobald genügend Informationen darüber erhältlich waren und die bisher als
unidentifiziert geltenden haben immer den Ruch des IFOs an sich. So auch
die von Scott Carpenter während seines Aurora 7-Einsatzes fotografierten
helle Objekt vor seinem Raumschiff - Eiskristalle, die sich aufgrund von
Treibstoff-Resten auf der Raumschiffshülle gebil
det hatten und dann zersprangen.

UFOs: Nichts auf Radar - Zurück zu unserem Fall von Honshu auf der
japanischen Hauptinsel. Seltsam: Weder auf den Radarschirmen der Flugzeuge
noch auf den entsprechenden Anlagen der Misawa Air Base war davon etwas zu
entdecken. Das japanische UFO war nichts weiter als die Fehldeutung des
sogenannten Abendsterns, der Venus. Die Identifizierung des USAF-Berichts
führte der Direktor des Harvard College Observatorium, Dr.Donald Howard
Menzel, zusammen mit seiner Kollegin Lyle G.Boyd (Herausgeberin der
Publikationen des Smithsonian Astrophysical Observatory), durch. Das
rotierende Licht entstand durch ungewöhnliche Bedingungen in der
Atmosphäre, wodurch die Farben wie unter einem Prisma aufgesplittert wurden
und den rotierenden Effekt auftreten ließen. Eigentlich nichts anderes, als
was man in South Dakota berichtete. Im japanischen Fall, so soll pikanter
Weise angegeben werden, hatte die USAF mit ihrem astronomischen Berater
Hynek (Northwestern University) den Fall als "unbekannt" zunächst
eingestuft hatte. (Quelle: Gardner Soule, S.11-16) Dies erinnert uns an
einen "Untertassen"-Klassiker von Anfang Januar 1948, eine UFO-Verfolgung
durch Maschinen der National Guard. Lt. USAF-Oberstleutnant Gene Gurney,
Kommando-Pilot auf der Hickham AFB von Honolulu und Co-Autor des Buches
Unidentified Flying Objects (erschienen in New York bei Abelard-Schuman,
1970, ISBN 0-200-71677-8; seine Mitautorin war seine Frau Clare Gurney,
Verwalterin der Kongreß-Bibliothek sowie der Armed Forces Medican Library
in Washington, DC), negann alles in Maysville, Kentucky, als verschiedene
Einwohner etwas sahen, wie wie ein fremdartiges Flugzeug wirkte. Die Leute
riefen die Kentucky State Highway Patrol an, die wiederum die AFB Godman
nahe Louisville unterrichtete. Godman wußte von nichts, aber der
Kontrollturm wurde neugierig und hielt Ausschau. Inzwischen gingen weitere
Meldungen aus Irvington und Owensboro ein: Es war irgendwie nicht ganz
rund, glühte, hatte vielleicht 100 Meter im Durchmesser und zog rasch
westwärts. Obgleich die mysteriöse Erscheinung klar nördlich von Godman
dahinzog, beobachteten die Leute im Tower fortgesetzt in der
entgegengesetzten Richtung, soviel zur Professionalität. Erst nach geraumer
Zeit merkte man den Fehler und dann sah man es auch. War es ein Flugzeug?
Auf dem Radar erschien nichts und gemeldet war weder ein Flugzeug noch ein
Wetterballon.

Der Tower alarmierte nun den Operations Officer der Basis, den
Geheimdienst-Offizier und den Basis-Kommandanten. Alle kamen in den Tower,
sahen das Objekt, waren aber nicht imstande es zu identifizieren. Das
fremde Dinge war groß und schien metallisch zu sein, es ähnelte keineswegs
den bekannten Objekten aus dem Alltagsgeschehen. Ein Flug mit vier F-51er
der National Guard unter Captain Thomas Mantell befand sich gerade im Süden
von Godman und wurde darauf aufmerksam gemacht. Mantell wurde vom Fieber
des Enthusiasmus gepackt, er wollte jetzt endlich wissen, was es mit den
Fliegenden Untertassen auf sich hatte, die bereits die ganze Nation seit
einem halben Jahr aufregten. Seine Kollegen in den anderen Maschinen gaben
nach und nach die einsetzende Verfolgung auf, das Ding war einfach zu hoch
und ihre F-51er hatten keinerlei interne Sauerstoff-Versorgung an Bord.
Dann brach irgendwann der Funkkontakt ab, nachdem das Geschehen sich außer
Sichtweite von Godman AFB verlegt hatte. Spät am Nachmittag wurden
Suchflugzeuge eingesetzt und eine Maschine fand die Trümmer von Mantell´s
Maschine 40 Meilen von Godman entfernt im Feld. Der Pilot war tot und nach
dem Absturz der F-51 während einer UFO-Verfolgungsjagd gingen rasch die
Gerüchte umher, darunter solch absurden Aussonderungen wie:

Mantell´s Maschine sei durch die Energien der Fliegenden Scheibe aufgelöst
worden oder das der Körper von Mantell nicht gefunden wurde und Mantell
deswegen vom UFO entführt worden sei, und es gab Gerüchte über radioaktive
Trümmer und befremdliche Weltraumwaffen. Die USAF schickte
Flug-Unfall-Spezialisten an den Ort des F-51-Absturzes. Nach einer
fachmännischen Untersuchung stand fest: Capt.Mantell war in seiner
Begeisterung nachlässig geworden und zo hoch geflogen, über die 20.000 feet
Grenze hinaus und verlor deswegen die Besinnung und somit die Kontrolle
über seine Maschine, die dann in einem Spiral-Sturzflug herunterkam, wobei
eine Tragfläche abriß und die Maschine sich in den Boden bohrte. Die USAF
schaltete die Experten des Air Technical Intelligence Center (ATIC) auf
Wright-Patterson AFB zur Untersuchung des traumatischen Geschehens ein.
Diese gaben zu verstehen, daß der Pilot der National Guard den Planeten
Venus sah und diesen zu verfolgen versuchte. Auch die Zeugen am Boden
sollen die Venus gesehen haben und diese alle schütelten ob dieser
Erklärung nur den Kopf - schließlich war es heller Nachmittag gewesen und
nur wer die Position der Venus kannte und sehr gute Beobachtungsgaben
besaß, hätte dies mit viel Glück ausfindig machen können.

Doch diese hilflose Erklärung war natürlich nicht richtig, erst einiges
später revidierte die USAF ihre Meinung und gestand zu, daß die Navy von
der Clinton County AFB einen Höhenforschungsballon der SKYHOOK-Klasse
aufgeschickt hatte und damit die Sichtungen nicht nur in Kentucky an diesem
7.Januar 1948 verursacht hatte. Da es ein Marine-eigenes Geheim-Projekt
war, wußte man in Airforce-Kreisen nichts davon. (Man sollte sich jetzt
kurz an Roswell erinnern!) Wie Sie sahen, mit den UFOs ist es nicht ganz so
einfach, wie mancher Skeptiker nach dem Motto "Schublade auf, Schublade zu"
denkt. Mal gibt es Erklärungen, die gar keine sind und dann wieder
Erklärungen, die nur bei genauerer Betrachtung und umfassender Sachkenntnis
möglich werden.

In einem anderen Fall waren zwei Skyhook-Ballone in South Dakota gestartet
worden, welche in fünf Staaten auf ihrer Bahn zu zahlreichen unabhängigen
UFO-Berichten führten. Als dann einer dieser Ballone ins westliche Michigan
abtrieb, war für ein UFO-Journal klar, daß dies nur ein echtes UFO sein
konnte. Begründung: Die bodennahe Winde waren entgegen der Flugbahn
gerichtet! Doch das 'UFO' bewegte sich nicht im bodennahen Raum, sondern
war etwa 30 km hoch und wurde dort von den hier vorherrschenden Jet-Streams
getragen, die gänzlich anders ausfallen als die bodennahen Winde. All die
Berater sind nur so gut, wie es der Journal-Editor zuläßt und es der
(seiner) Sache dient." Wir erinnern uns, daß der ehemalige Mitherausgeber
des International UFO Reporter, Hendry, von seinem Chef Hynek gefeuert
wurde, weil er zuviele UFOs identifizierte. Dies ließ Hendry resigniert aus
dem Feld der UFO-Forschung zurücktreten, womit die reale Forschung einen
wichtigen Kollegen verloren hat.

Gleichsam stellte Hendry in seiner Eigenschaft als einziger
"hauptberuflicher" UFO-Ermittler bald fest, daß die meisten Mitglieder von
UFO-Gruppen rasch dabei sind, Meldungen entgegenzunehmen und ufologische
Interpretationen vorzunehmen. Doch da sie zumeist das IFO-Spektrum nicht
kennen (oder nicht kennen wollen), sind sie kaum imstande, eine vernünftige
Lösung einzubringen. Es gibt noch nicht einmal einen Trend dazu, daß die
UFOlogen willens sind weiterhin alle möglichen Erklärungsmöglichkeiten
abzuchecken, um nach einer natürlichen Lösung zu suchen. Dafür wird aber
vorschnell der Stempel "Unidentifiziert" den Fällen aufgedrückt, nach außen
hin tun sie natürlich so, als wären sie alle Möglichkeiten (die sie gar
nicht kennen) durchgegangen. Dabei tut sich die UFOlogie einen schlechten
Dienst damit, sacherfahrene Skeptiker greifen dies natürlich auf und machen
es publik, was der Reputation der UFOlogie allgemein nur zum Schaden sein
kann. Daran sind die UFOlogen aber selbst schuld. Der Hauptgrund für dieses
ufologische Versagen ist klar: Die UFOlogen wollen sich mit exotischen UFOs
beschäftigen, brauchen für den Beleg eine sehr große Anzahl von Meldungen,
um dann ihrem eigentlichen Anliegen nachzugehen, indem sie z.B. über
"UFO-Antriebe", die "Überwindung von Raum und Zeit" oder "kosmische
Intelligenz" nachdenken und spekulieren. Genau diese Kindergarten-UFOlogie
ist das Spielzeug erwachsener Menschen und sogar einiger Akademiker im
Feld. Wir brauchen an dieser Stelle die zahlreichen Beispiele nicht
aufführen. Parallel einher ist der gröbste Fehler der UFOlogie zu nennen:
Alle individuellen Sichtungen werden auf eine einzige Lösung zurückgeführt,
z.B. den fremden Spaceships. So kommt freilich eine unnatürliche Mischung
der einzelnen Parameter unabhängiger Quellen bzw Stimulis zustande, die dem
UFO ieS wundersame Qualitäten zugesteht. Dann haben wir es auch mit jenen
wissenschaftlichen UFOlogen zu tun, die sich auf ihre Kataloge mit zumeist
exotischen Behauptungen über nahe Begegnungen beziehen und daraufhin ohne
Probleme "Folgerungen" extrapolieren, mit denen man scheinbar alle UFOs
erklären kann. Hinzu kommt noch die unübersehbare Neigung hier Wunschdenken
einfließen zu lassen, um alle UFO-Berichte über den Status zu heben,
nurmehr IFOs zu sein.  Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn ein Kontaktler
in einem CE III-Fall deutliche Fantasie-Elemente in seine Berichterstattung
einbringt, dann neigen UFOlogen in aller Regel dazu, davon auszugehen, daß
die Erfahrung real geschah, aber die UFOnauten die Erinnerung des "Zeugen"
aus unverständlichen Gründen manipulierten. Gleiches gilt für absurde
Abenteuergeschichten und verrückte Dialoge mit UFOnauten, hier sieht der
UFOloge keinen Grund zur Zurückweisung, ganz im Gegenteil, irre Konstrukte
werden aufgezogen, um die Story rechtfertigen zu können und SF zur
Wirklichkeit werden zu lassen. Die allermeisten UFOlogen scheuen sich auch
davor "Zeugen" schlichtweg Lügner zu nennen. Hendry bezieht sich hier auf
einen Fall aus Australien. Irgendwo hatte man runde Landeflecken gefunden,
ein Forscher nannte sie "Landestellen" von UFOs, da Leute gemeldet hatten,
darüber UFOs gesehen zu haben - doch die Spuren  stellten sich als
Pilzbefall heraus, als Hexenkreise.

Warum die Arbeit von Allan Hendry den meisten UFO-Forschern unbekannt
geblieben ist, wird aus dem Abschlußkapitel "Conclusion" klar. Hier greift
er das Kernproblem der UFOlogie auf: "Sie ist keine echte Wissenschaft."
UFOlogie ist nur die Folge von provokativen UFO-Berichten die unser
Interesse wecken und unsere Objektivität untergraben, um wirre Hypothesen
zur formulieren. Hendry: "Nach der Untersuchung von 1.300 UFO-Berichten aus
erster Hand bin ich weiterhin skeptisch geblieben und konnte mich nicht dem
komplexen Biest namens UFO nähern. Nachdem ich die leichten IFOs
aussortiert habe, verblieben 10 % von UFOs, aber ich kann dennoch keine
saubere Trennungslinie zwischen einem realen physikalischen Phänomen und
einer komplexen Fehldeutung ziehen, die vielleicht aus einer Mischung aus
echtem Geschehen und einer Phantasie besteht, wodurch die reale
physikalische Ursache in Verbindung mit einem nicht erkannten IFO und damit
unverbundenen künstlichen Beweisspuren verbunden wird. Man muß
grundsätzlich davon ausgehen, das selbst der sensationellste UFO-Bericht
mit all seinen aufrichtigen Zeugen auf ein IFO zurückgehen mag. Ich bin
inzwischen bereit zu akzeptieren, daß alle wichtigen UFOs sich als
Naturphänomene, technologische Geister oder komplizierte Fehldeutungen
herausstellen mögen. Was mich jedoch am meisten bedrückt, ist die
Unfähigkeit so manchen Untersuchers, die klare Linie zwischen IFOs und UFOs
zu ziehen. Wir können niemals sicher sein, daß die verbleibenden UFOs in
Wirklichkeit keine IFOs sind, die durch Übertreibung und Phantasie zu dem
werden, was wir uns erhoffen. Nicht nur die Leute draußen wollen Fliegende
Untertassen sehen, sondern auch UFOlogen unterliegen diesem Bedürfnis. Die
emotionelle Komponente ist sowohl für Zeugen wie auch UFOlogen
unübersehbar. Unkenntnis über IFO-Parameter verschärft die Lage deutlich.
Alle Versuche sich dem Phänomen physikalisch zu nähern scheiterten
schlußendlich während gleichzeitig die sozialen Effekte des Phänomens
übersehen wurden. Wir brauchen dringend Psychologen, Psychiater und
Soziologen in diesem Gebiet, um wertvolle Schlüße ziehen zu können und
alltägliche Alternativen anzubieten. Ich würde es begrüßen, wenn Sie nicht
alles glauben, was Ihnen angeboten wird, wenn sie Fragen stellen und
kritische Forderungen stellen würden. Ich persönlich würde es mir schon
wünschen, es gäbe anomale UFOs, aber solange wir nicht imstande sind, klar
zwischen realen UFOs und IFOs zu differenzieren, nicht auf Phantasien und
Schwindel hereinzufallen die in einer hitzigen emotionalen Atmosphäre
entstehen, verbleibt für mich nur das Gefühl , wonach einige Fälle auf
wirklich bemerkenswerte Zwischenfälle zurückgehen - auf ein Gefühl kann
jedoch die Wissenschaft keine Rücksicht nehmen. Solange wir keine drastisch
neuen Ideen und Methoden für die Studie der verwirrenden UFO-Fälle im
menschlichen Kontext entwickeln, werden wir weiterhin Jahrzehnte
UFO-Berichte sammeln, um hiernach nurmehr die selben Frustrationen der
letzten Jahrzehnte zu erfahren."

The UFO Handbook (erschienen 1980 bei Sphere Books Ltd, ISBN 0 7221 4505 5)
ist ein wichtiger Schritt der Evolution in Sachen UFO-Phänomen-Untersuchung
gewesen, jeder Student des UFO-Problems sollte sich mit ihm vertraut
machen. Erstaunlich dagegen ist jedoch meine folgende Beobachtung: Kaum
einer der akdemischen UFO-Elitären bezieht sich in seinen
Veröffentlichungen auf Hendry´s wertvolle und erkenntnisreiche Arbeit bzw
Studie. Gleichfalls aber rühmt man sich gerne, wenn man den Namen
Dr.A.Hynek erwähnen darf, um damit den Beginn der wissenschaftlichen
UFO-Studie mit Begründung des Center for UFO Studies (CUFOS) zu markieren -
den zeitweise hauptamtlichen Ermittler und Praktiker Hendry übersieht man
dabei weiträumig. Wie wir bereits gesehen haben, hat dies freilich seinen
Grund - Hendry nahm in weiten Bereichen dem Phänomen seine spekulative
Natur und führte es begründet auf banale Ursachen zurück. Für
UFO-Spekulanten, auch unter den "wissenschaftlichen" Forschern, ist dies
einsehbarerer Weise pures (ideologisches) Gift. Dies sagt uns aber auch
einiges über die Ignoranz im Feld und weist nach, daß die UFOlogie doch
nicht so frei von Vorurteilen ist, wie sie sich in bestimmten Bereichen
gerne vorstellt.

Dafür aber finden wir bemerkenswerte "Feststellungen" der UFOlogen wie dem
Berliner Koch im FIDONET (10.9.95): "Es gibt in der modernen Ufologie
keinen Grund mehr, bestimmte Phänomene ausschließlich von der Akeptanz
einiger Wissenschaftler abhängig zu machen. Wir haben keinen Grund mehr
anzunehmen, daß Astro- oder Kernteilchen-Physiker allein die Welt verstehen
und beschreiben können. Die Zeiten sind vorbei. Man kann uns mit
wissenschaftlicher Dialektik nicht mehr einschüchtern." Wie man hiermit
deutlich sehen kann, hat damit die elitäre UFO-Akademie den Rubicon
überschritten und sieht sich völlig losgelöst von der etablierten
Wissenschaft. Nix neues am Horizont also! Wie nannte sich vor Jahrzehnten
bereits die Wiesbadener UFO-Sekte DUIST? "Freie Akademie der UFOlogie", da
sind bestimmte Gruppierungen also nicht weiter gekommen. Koch ist somit der
Überzeugung, daß das UFO-Phänomen auf uns reagiert, also sieht er
Gegebenheiten um das UFO-Problem quasi wie eine Art "lebendes Wesen"
jenseits unseres Horizontes zu begreifen. Für ihn ist auch klar, daß "die
Phänomene" der UFOs auf "globaler Ebene als symbolisches
Kommunikationssystem" wirken und es "etwas im Menschen gibt, mit dem sie in
Wechselwirkung treten, doch wir wissen noch nicht, was dieses Etwas ist".
Hört sich meines Erachtens nach ziemlich metapsychisch an, als Bestandteil
einer Vallée´schen Metalogik im wirren Feld der Esoterik und des New Age.
Weitaus realer wäre es gewesen, einzusehen, daß die UFO-Diskussion zu einer
globalen Kommunikation führte und daß die phantastischen UFO-Ausprägungen
der ideologischen Natur wie jeder Glaube auf uns einwirkt. Das
innerweltliche "Etwas" hierfür ist kein gemeinnisvoller Ort, sondern als
Seele uns wohlvertraut (?). Koch weiter, Vallée zitierend: "Die Wirkung
spüren wir in unseren Überzeugungen. Sie beeinbflußen das, was wir als
spirituelles Leben bezeichnen. Sie wirken auf unsere Politik, unsere
Geschichte und unsere Kultur ein. Sie sind ein Teil unserer Vergangenheit.
Zweifellos sind sie auch ein Teil unserer Zukunft." Natürlich meint Koch
nicht das, was wir daraus erkennen. Wir sehen das UFO-Phänomen in seiner
spirituellen Komponente für den UFOlogen etwas anders und begründen daraus
unsere Erkenntnis, daß die UFOlogie und die exotischen UFOs einen modernen
Aberglauben repräsentieren, der genausowie wie andere Glaubensvorstellungen
unsere Überzeugungen bis hin zu kulturellen, politischen und
gesellschaftlichen Vorstellungen und Ideale formen - basierend auf NICHTS.

Kein Wunder also, wenn für solche UFOlogen unsere Positionen "altmodisch"
sind und sie das "hohe Lied der Wissenschaft" mit Tenören wie "Ockhams
Razor" nicht mittragen wollen und ohne wirkliche Not (wie wir meinen) die
Theorien wie Karnickel mehren, weil sich hier das phantastische Fluidum der
Faszination am exotischen UFO-Phänomen am besten ausleben läßt (und nicht
in der Realität). Hierzu kann ich eine weitere persönliche Erfahrung
einbringen. Am Freitagabend des 29.September hielt ich für den
"Astronomischen Arbeitskreis Wolfsburg" an Ort einen VHS-Vortrag mit 3
Kursstunden für etwa 60-70 Teilnehmern (der Veranstalter war ob dieser
Anzahl schon begeistert). Hierbei killte ich die besten UFO-Beweise und
verdeutlichte das Klima, in welcher das moderne UFO-Phänomen aus
amerikanischen SF-Vorstellungen zu Beginn des Aufbruchs in den Weltraum
erwuchs. Hiernach gab es die bekannte Diskussion zwischen mir und den
Teilnehmern, wobei einige einmal mehr überhaupt nichts begreifen wollten
und die konkrete UFO-Diskussion völlig auf die "was wäre, wenn..."-Ebene
mit den Möglichkeiten über Leben im Weltraum hinübertrugen. Da machten ich
und der Veranstalter aber nicht mit und forderten nach der konkreten
UFO-Debatte, die dann freilich mangels Beweis zusammenbrach. Einziger
Fluchtpunkt einiger eifriger Diskutanten war also nur die ETH und ihre
Überlegungen geblieben. Und tatsächlich werden Sie mir vielleicht zustimmen
können, daß die allgemeine UFO-Auseinandersetzung sehr stark von diesem
anderen Schuh getragen wird.
Ein vielleicht bestechendes Beispiel über die Problematik der
weiterführenden UFO-Phänomen-Erkundung zeigt uns die Januar 1996-Ausgabe
des englischen OVNI-Newsletter von Omar Fowler aus Derby auf. Fowler, der
bereits seit vielen Jahren den UFOs auf der Spur ist, kann durchaus als
Enthusiast bezeichnet werden und seine Phenomena Research Association (PRA)
ist ein typisches Musterbeispiel für eine ufologische Fan-Gemeinschaft, die
es zwar gut meint, aber weit entfernt davon ist, wirkliche Erkenntnisse
hervorzubringen. Fowler bringt hier das sogenannte "Gas Ring Mystery" ein.
Um was geht es dabei? Anhand von konkreten Fällen wollen wir es Ihnen
nahebringen. In der Nacht des 26.Mai 1995 sah der vierzehnjährige Paul
Reader über Cosham eine Reihe von befremdlichen Lichtern als eine Art
"Wirbel-Kreis". Was zunächst als ein isolierter Vorfall ausschaute,
überraschte zwei Nächte später das PRA-Mitglied Brian Maguire gegen
Mitternacht in Portsdown Hill. OVNI erinnert sich so an einen Fall aus dem
Jahre 1993 über Warminster, als zwei Zeugen eine Gruppe von rotierenden (im
Gegenuhrzeigersinn) Lichtern am Himmel ausmachten. Ganz neu ist ein Fall
vom Abend des 24.Dezember 1995, als zwei Leute auf der A12 in Essex
unterwegs waren und sie unter den Wolken etwa 15 bis 20 Lichter sahen, die
zunächst stationär blieben und dann langsam sich im Uhrzeigersinn
umeinander zu drehen begingen. Der Hauptzeuge Chris Lam nannte die ganze
Formation "recht groß", während sie scheinbar den PKW begleitete. Dann
neigte sich die "Flug-Formation" irgendwann leicht herab und "schwebte über
einem Feld rechts neben der Straße" und nahm eine kuppelförmige
Gesamtgestalt an. Schließlich bewegten sich die Lichter wieder aufwärts zu
den Wolken. In Anbetracht dieser geheimnisvollen Erscheinung rief Lamb zwei
Polizeiposten und die Zeitung an, um dort nachzufragen, ob es weitere Leute
gab, die diese Lichter gesehen haben - doch bisher hatte sich dort niemand
gemeldet. Zwei Wochen vorher hatte ein altes Paar bereits in der Gegend
ähnliches gesehen und in der Zeitung als einen "Gas-Ring am Himmel"
dargestellt.

Fowler frägt sich nun, was es mit diesen mysteriösen Lichtern auf sich hat.
Er denkt darüber nach, ob es irgendeine Art von Natur-Phänomen ist, was ihm
jedoch nicht ganz eingeht, da sie "scheinbar in irgendeiner Art wie unter
intelligenter Kontrolle erscheinen". "Könnten die Zeugen hier wohl keine
Maschine gesehen haben, sondern eine Art von intelligentem Plasma? Die
Technologie der Aliens ist wahrscheinlich uns um Jahrtausende voraus und
produziert Erscheinungen, die wir nicht begreifen können. Erinnern wir uns
aber auch daran, daß die Erde nicht nur von einer fremden Intelligenz
besucht wird, sondern von mehr als 15 verschiedenen Rassen - einige
Forscher gehen sogar von mehr als 50 aus", erfahren wir auf S.3 des
OVNI-Journals und können uns gut in die Gedankenwelt dieses UFOlogen
einklinken. Natürlich ist der Gedankengang (scheinbar genährt durch die
Kornkreis-Hysterie und allerlei Verrücktheiten um jene Land-Art-Produkte)
in Anbetracht des durchaus bekannten Stimulus (Skytracker, also
hochkonzentrierte Lichtstrahlen von Lichteffekt-Geräten) für diese
speziellen "UFO"-Erscheinungen abgedreht, wenn auch ufologisch-typisch, ja
archetypisch. Es ist durchaus okay, wenn neu ins Feld eingestiegene
Frischlinge nicht um die Stimulis wissen können, aber wenn alteingesessene
Hasen gerade mit den allzu-typischen Auslösern gewaltige Probleme haben,
dann wird es überaus problematisch um die Reputation und Kreditwürdigkeit
als seriös-bemühter und wissenschaftlich-orientierter Forscher aufrecht zu
erhalten. Wir werden die Entwicklung von OVNI weiterverfolgen, aber Sie
werden im Gesamtkontext einen Einblick erhalten haben, der Ihnen das offene
Herz und die eigentliche Seele der UFOlogie zeigte. Weitgehend hat UFOlogie
keineswegs den Anspruch nach Wissenschaftlichkeit aufzubringen, sie ist in
weiten Teilen Pseudo-Wissenschaft - auch wenn teilweise echte
Wissenschaftler sich mit ihren privaten und irrwitzigen UFO-Ideen und
-Konzepten hier mühen, um dem bunten Regenbogen mehr Glanz zu verleihen.
Auch UFOlogie ist mehr Schein als Sein...

Gerade der Themenbereich Schwindel, Irreführung und Täuschung ist sehr
gefährlich für jegliche ufologische Prädispositionshaltung, da man
jederzeit (siehe Fehrenbach) einen glatten Beinbruch erleben kann. Man muß
also immer daran denken, das es Menschen gibt, die erklären ein UFO gesehen
oder nachweislich dokumentiert zu haben, obwohl sie wissen das ihre
Behauptung falsch ist. Gelegentlich werden sicherlich
Schwindel-Behauptungen im Scherz und ohne böse Absicht aufgestellt, dennoch
kann man jederzeit darauf hereinfallen und sein ufologisches Weltbild damit
auf Sand aufbauen - einen Sand, den man fälschlicher Weise vielleicht für
Beton hält. Aber auch die bewußte Manipulation darf nie unberücksichtigt
bleiben, zum einen mit dem Hintergrund wirtschaftlichen Gewinn aus Lügen zu
ziehen oder auch zum anderen um damit seinem Ego etwas gutes zu tun, indem
man plötzlich als dem Nichts hervortritt und genauso plötzlich eine
beachtete Persönlichkeit wird. Und einige Leute spinntisieren schlichtweg
und haben wieder andere Motive wie "einer guten Sache dienen zu wollen"
(wenn sie z.B. ihren kosmo-philosophischen Weltbildvorstellungen den
nötigen Schub durch "Beweise" in Form von FU-Fotos geben möchten) oder
tatsächlich einen Dachschaden haben. Für gewöhnlich erhalten jedoch gerade
solche Storys allergröße Beachtung in der Öffentlichkeit bevor sie (oftmals
dann noch im kleinen Rahmen) aufgedeckt werden. Die moderne UFO-Story
begann gleich mit einem Bluff - dem Fall von Maury Island, wo ein paar
Leute behaupteten, da wäre eine FU direkt über ihrem Boot explodiert und
ihre Trümmer wären vom Himmel geregnet, in Wirklichkeit war es Schlacke
gewesen. Durch einen Unfall verlor gleich darauf die Luftwaffe zwei ihrer
UFO-Ermittler, als man via Flugzeug einige Trümmer zur Untersuchung
abtransportieren wollte.

Selbst tote Affen können in einem UFO-Trick involviert sein. 1953 hatten
drei junge Männer in Atlanta, Georgia, eines nachts eine fremdanzuschauende
Kreatur ins Redaktionsbüro des Atlanta Constitution geschleppt und erzählt,
sie hätten diese umgefahren, nachdem sie ein rote Fliegende Untertasse auf
der Straße gesehen und jene Fremden darum ausgemacht hätten. Nach dem
"Unfall" seien die anderen Aliens ins Raumschiff geflüchtet und mit diesem
abgeflogen, wobei es von rot auf blau schaltete. Die Zeitung druckte die
Story ab und schuf damit eine Sensation. Hunderte strömten zur Zeitung, um
den kleinen grünen Mann (!) vom anderen Stern zu sehen. Die Schwindler
erhielten aus dem ganzen Land Anfragen nach Bildmaterial und Informationen,
aber auch zwei Offiziere kamen für Projekt Blaubuch herbei. Blue Book
übernahm die Untersuchung des außerirdischen Kadavers und stellte fest, daß
dieser nichts mehr als ein Affe war, welchen die Burschen rasiert hatten,
ihm den Schwanz abschnitten und grün eingefärbt hatten. Zunächst blieben
die Schwindler dabei: Unsere Story ist echt. Schließlich gab einer von
ihnen zu, daß das ganze eine geplante Sache war um in die Zeitung zu
kommen...

Manchmal kommen aber
auch Schwindel deswegen zustande, weil die Bluffer beweisen wollen, wie
"erfolgreich" man solche Manöver ausüben kann, um die Öffentlichkeit zu
täuschen (und auch im Nachhinein ertappte Ulkvögel, Schwindler und Betrüger
sprechen dann schnell vom "Experiment" in dieser Richtung um sich aus der
Affäre zu ziehen). Gene und Clare Gurney berichteten in ihrem Büchlein
Unidentified Flying Objects u.a.von dem Fall einer Schülergruppe in
Westport,Connecticut, welche 1966 eine Serie von Wetterballonen aufließ, an
denen rot-leuchtende Signalfackeln hingen, und die dann wahllos durch die
Gegend zogen, solange offensichtlich wahrzunehmen, solange die Signalkerzen
brannten. Die Jungs konnten fast alle ihre Ballone übrigens wieder bergen
und neu in den Einsatz schicken. Wie auch immer, tatsächlich druckten die
Zeitungen in der Region einige Zeit UFO-Berichte ob dieser Objekte ab.
Darunter auch derart verzerrte und übertriebene Sichtungsberichte wie "ein
UFO mit Suchscheinerwfer" oder "ein ovales Objekt mit strahlenartigen
Speichen". Ein mit einem bekannten und eigentlich harmlosen Objekt
ausgeübter Schwindel zog UFO-Behauptungen nach sich, die jenseits der
Realität dessen lagen und ohne Kenntnis der Originalquelle zweifelslos von
gutgläubigen UFOlogen als UFO ieS gekennzeichnet werden müßten und selbst
unter sachkundigen Skeptikern zu wilden Erklärungsspekulationen führen
könnten. Darüber hinaus brachten die Buben von Westport es fertig, Gerüchte
kursieren zu lassen, wonach die NASA die UFO-Meldungen untersuche und ihre
Erkenntnisse verheimliche! Hier sind wirklich alle Elemente enthalten
gewesen, die ein UFO-Abenteuer der besten Art ausmachen und vom Gehalt her
sicherlich viele UFO-Gläubige zu völlig falschen Überzeugungen irreleiten
können, die sie schlußendlich noch als geheime Wahrheit bis aufs Äußerste
verteidigen... Im genannten Fall wurde der Hoax aufgedeckt, jedoch er
demonstriert uns allen, wie unsolide UFO-Observationen und ufologische
Folgerungen sein können. Und der Nachhall? Als schließlich die Zeitungen
den tatsächlichen Sachverhalt erklärten, weigerte sich so mancher
Beobachter an die solide Erklärung zu glauben und zog es vor, weiterhin
lieber an außergewöhnliche Objekte zu denken, weil sie sich "ja nicht
täuschen können". Hier ist also der Faktor Gesichtsverlust ein tragendes
Element, wenn Zeugen daran festhalten etwas wirklich Außergewöhnliches
gesehen zu haben, auch wenn banale und dennoch plausible Identifizierungen
des Sachgegenstandes stattgefunden haben. Dies sind grund
legende Erkenntnisse und Probleme der gesamte Betrachtung unseres
Hobby-Gegenstandes namens UFO.

*= Gerade hinsichtlich Fall- und Fotomaterial-Analysen sollte der aktive
UFO-Phänomen-Untersucher erst einmal aus den Untersuchungs-Erfahungen und
-Ergebnissen der Vergangenheit lernen, gerade auch weil er sich aller
Wahrscheinlichkeit nach zu einem sehr großen Teil mit IFOs herumschlagen
muß, die er als echte UFOs gemeldet bekommt. Jeder, der sich als seriöser
UFO-Forscher ausgibt, wird zugestehen müßen: 95 oder mehr Prozent der zu
behandelnden UFO-Observationsberichte gehen auf fehlgedeutete normale
Erscheinungen im Luftraum zurück. Wer IFO-Anteilsquoten (weit) darunter
ermittelt, sollte eigentlich erkennen: Mit meinem Kenntnisstand hinke ich
hinterher und muß noch an meinem Erkenntniszugewinn arbeiten. Kurz und
knapp: Jeder UFO-Forscher sollte erkennen, das er sich zum überwiegenden
Teil mit Müll (in seinem Sinne) herumschlagen muß, ob er will oder nicht!
Da ist man freilich gut beraten, sich mit dem ganzen IFO-Spektrum direkt
auseinanderzusetzen und die erfahrungswissenschaftlichen Lehren zu den
Mustern und Strukturen der UFO-Darstellungen aufzunehmen, so wie wir es
beim CENAP, der GEP und dem UFO-FB der GWUP machen. Leider verfährt nicht
jeder UFOloge nach jenem Motto, wie diverse Flops zeigen, die die
Reputation einzelner Forscher und ihrer dahinterstehenden
UFO-Forschungsgruppen lädieren. Man erinnere sich an den Fotofall
Fehrenbach.

Dies läßt uns an einen Foto-Fall denken, der auch vorschnell zu den "besten
UFO-Foto-Beweisen der Welt" gezählt wurde und vor 25 Jahren für Aufregung
sorgte; die Implikationen aus dem Gesamt-Geschehen sind höchst lehrreich
für uns damals schon gewesen, als wir mit Verzögerung von ihm erfuhren. Es
hätte anderen "Experten" gutgetan, an dieser (und anderen vergleichbaren)
Erfahrung sich eine "Scheibe Brot abzuschneiden", bevor sie
über-enthusiastische Phantasien in Umlauf setzten. Wir gehen hier auf den
in der dänischen UFO NYT  Nr.1/1978 vorgestellten Untersuchungsbericht
namens GICOFF enthüllt Skillingaryd-Foto ein. Der nun zu behandelnte
Vorfall ist insofern von Bedeutung, da er auch in Deutschland durch das
K.Gösta Rehn-Buch Die fliegenden Untertassen sind hier! (Edition Sven Erik
Bergh, Auslieferung über Econ-Verlag, 1973, ISBN 3-430-17647-6) bekannt
wurde. Dies zu einer Zeitepoche, als in Deutschland Erich von Däniken
gerade seinen Siegeszug ansetzte und es durch nicht oppurtun war,
UFO-Literatur auf den breiten Markt auszuschütten. Rehn´s Buch wird schon
vom Titelbild her mit einer grafischen Umsetzung des zu betrachtenden
Fotofalls als Aufreißer geziert. Der Fall: Der damals 25jährige Lars Thörn
will zwischen Jönköping und Värnamo (Schweden), nahe dem umstrittenen
militärischen Schießgebiet Skillingaryd, am Vormittag des 6.Mai 1971 zwei
b&w-Aufnahmen von einer Fliegenden Untertasse gemacht haben. Das graue oder
silberfarbene Objekt hatte die typische Form einer FU, als es gegen 10 h
über einer Hügelkuppe im Sonnenschein auftauchte, um dann dahinter
angeblich niederzugehen. Während des bald darauf folgenden Abflugs
entstanden die beiden wohlbekannten Aufnahmen, die das Objekt neben einem
Bunker zeigen. Schnell sprach sich der Fall durch die Presse herum und auch
das "Göteborg Information Center för Oidentifierade Flygande
Föremål"/GICOFF erfuhr hiervon. Drei große Fotolabors in Göteborg (Kodak,
A-Kopi und Hulténs) analysierten in genauen Untersuchungen das Material, um
festzustellen, ob es sich hierbei um Doppelbelichtungen, Einkopierungen
oder um einen anderen Filmtrick handelte - aber nichts deutete darauf hin!
Man konnte auch keinerlei Beweis dafür finden, daß das Objekt an dünnen
Fäden aufgehängt wurde, auch wenn die technisch modernsten Methoden zur
Untersuchung der Negative eingesetzt wurden. Aus diesem Grunde wurden die
Fotos als echt angesehen, eine durchaus außerordentliche Sensation für
Skandinavien.

Doch einen Monat später meldete sich Lars Thörn wieder, er hatte eine ganze
Reihe von Fliegenden Untertassen-Bildern aufgenommen und ähnlich wie
teilweise bei Billy Meier nicht nur ein Objekt, sondern 3 oder 4 auf einer
Aufnahme! Auch diese Fotos wurden nahe Skillingaryd geknipst. Dadurch kam
das berühmte Faß zum überlaufen, selbst einigen UFOlogen der GICOFF war
dies zuviel gewesen: Alles klang viel zu gut, um wahr zu sein. [Man sollte
diese erfahrungswissenschaftliche Erkenntnis durchaus als Grundlage für
jegliche Exploration im UFO-Sektor nehmen.] Zwei GICOFF-Führungsmitglieder
baten den Fotografen an Ort des Geschehens, um dort mit ihm sprechen zu
können, aber er blieb bei seiner Story. So kam es, das über Jahre hinweg
dieser Fall Einzug in die Literatur fand. Doch es blieb ein nagender
Zweifel bei GICOFF zurück. Schließlich wendete man eine stereoskopische
Betrachtung an und fand einige Ungereimtheiten über die angebenen
Dimensionen der FU. So besuchte ein Forscher-Team das Szenario der
Aufnahmen und maß alle sichtbaren Dimensionen und Distanzen der sichtbaren
Landschaftsstrukturen nach und untereinander aus - es stimmte einiges
nicht, sodaß man sich zu weiteren Anstrengungen entschloß. GICOFF kaufte
sich die selbe Kamera wie sie der Amateurfotograf Lars Thörn verwendet
hatte und machte damit Fotoexperimente. Dank der Mitarbeit von VIAK
Fotogrammetribyrå in Göteborg wurde schließlich anhand der bereits
vorliegenden Daten von vor Ort errechnet, daß das Objekt nicht größer als
40 cm gewesen war. Bereits einige Auto-Kenner hatten im Vorfeld davon
gesprochen, daß das Objekt-Oberteil verdächtig nach einer
Chevrolet-Radkappe aus den 50er/60er Jahren ausschaute. Diese Radkappen
hatten eine ganz besondere Form, die bei keinem anderen Hersteller
verwendet wurde. Jetzt paßte es plötzlich zusammen...

Ein GICOFF-Mitglied fuhr zu einem großen Import-Ersatzteillager in
Jönköping und wurde fündig. An Ort fand er sogar eine kleinere Radkappe
eines anderen Jahrgangs, die verdächtig dem FU-Unterteil ähnelte. Man fügte
die beiden Radkappen zusammen und hatte quasi das "Windkanal"-Modell des
angeblichen außerirdischen Raumschiffs von Thörn in Händen. Tatsächlich, es
maß 40 cm im Durchmesser, und wog etwa 1 kg. Mittels ein paar dünnen
Drähten war es leicht aufzuhängen, die Struktur der Radkappen ermöglichte
dies. Soweit war die Vorstellungskraft der UFO-Forscher gar nicht gegangen,
nun waren sie selbst verblüfft. Sofort fuhr ein Team an den Ort der
"authentischen" FU-Fotos und rekonstruierte die Szenerie. Am sichtbaren
Bunker befand sich sogar ein Scharnier und die Verspannung rüber ins
Astwerk war auch kein Hexenwerk mehr gewesen, der Abstand betrug gerade
einmal 12 Meter. GICOFF versuchte sich mit b&w- sowie Farbfotos des in der
Drahaufhängung befindlichen Modells. Das Resultat: Die Aufnahmen von Thörn
von einem außerirdischen Raumschiff und die GICOFF-Rekonstruktionen mittels
zweier übereinander gelegter Chevrolet-Autoradkappen waren identisch!
GICOFF bat Thörn so um eine Stellungsnahme, die jedoch nicht abgegeben
wurde.

Wie wir wissen, stellt fotografisches Material oftmals den Inhalt eines
UFO-Bluffs da, weil sich die Fotos von gut-wirkenden "UFOs" leicht
produzieren lassen. Die Fotografen nehmen irgendeine Art von Modell,
fotografieren es und behaupten danach, es ist ein wahres UFO gewesen. Die
Liste hierzu ist ellenlang und die besten dieser Bluffs werden von den
meisten UFO-Fans nach wie vor für authentische Beweise verstanden, obwohl
sie längst im Mülleimer der seriösen Forschung gelandet sind (siehe Meier,
Billy Meier - its cool man). So leicht man auch UFO-Fotos produzieren kann,
so umsichtig ist die Untersuchung und Analyse dieser also durchzuführen.
Wichtiges Merkmal: Die Fotografen jener FU´s sind auch allermeist die
einzigen Zeugen jener auf den Fotos zu jenem Zeitpunkt festgehaltenen
Objekte, was von vorneherein die Sache verdächtig machen muß! Es ist aber
auch ratsam nur solche Leute zur Foto-Analyse herbeizuziehen, die das
gesamte UFO-Spektrum aus praktischer Sacherfahrung jahrelang kennengelernt
haben.

Sie erinnern sich vielleicht an den FU-Foto-Klassiker von 1965 aus Santa
Ana, Kalifornien. Da hatte ein Mitarbeiter der Highway-Verkehrsinspektion
am 3.August gegen Mittag einen "gewaltigen Strohhut" vor sich auf der
Straße gesehen und mehrfach fotografiert, freilich mit einer
Polaroidkamera. Der Mann (Rex Heflin) fuhr daraufhin in sein Büro zurück
und zeigte die Bildern seinen Mitarbeitern. Dann fertigte er Kopien der
Bilder an und verschickte sie u.a. ans LIFE-Magazin, wo man die Fotos
jedoch zurückwies. Am 20.September jedoch griff die Ortszeitung Santa Ana
Register das Geschehen jedoch auf und brachte die Nummer ganz groß heraus,
somit wurde der Fall bekannt und wurde in der ganzen Nation nachgedruckt.
Ein privat-interessierter Angehöriger der El Toro Marine-Station aus Santa
Ana besuchte den Fotografen und nahm sich leihweise die Original-Fotos mit
(ein paar Tage später brachte er sie auch wieder retour). Doch dann geschah
angeblich Geheimnisvolles: Kurz nachdem der Mann von der Marine die Abzüge
zurückgegeben hatte, soll ein in Zivil gekleideter Herr erschienen sein,
der sich als Vertreter des NORAD ausgab und die Bilder einforderte, was
Heflin auch sogleich ohne Quittung oder Nachweis getan haben will, damit
waren die Bilder für immer und ewaig verschwunden - dumm ist nur, das sich
ein USAF-Untersucher von Blue Book für den nächsten Tag angemeldet hatte
und damit die Abzüge nicht sehen bzw erhalten konnte. Blaubuch mußte sich
mit Kopien des Materials zufrieden geben. Gerade dann, wenn also die Sache
"heiß" aufgrund einer offiziellen Behörden-Ermittlung wird, verschwindet
das Originalmaterial - seltsam, seltsam. Blaubuch bestimmte, daß das Objekt
recht klein und nahe der Kamera gewesen sein mußte; Vergleichsaufnahmen mit
einem Modell durch die Analysten am Ort des vermeintlichen Geschehens
durchgeführt sahen verdammt ähnlich aus, sodaß man hier folgerte, daß die
Sache ein Schwindel sei. Die UFOlogen von NICAP griffen den Fall ebenfalls
auf und konnten keinen Beweis für einen Bluff finden und nannten die
Luftwaffen-Folgerungen eine Hintergehung der Öffentlichkeit. Als später der
Colorado-Foto-Untersucher sich der Sache annahm, fand auch er zuviele
Diskrepanzen in den Aussagen des Zeugen, als das er die Sache ernst nehmen
konnte.

Zwei weitere UFO-Fotos wurden einige Tage später in Pennsylvania durch
einen Jungen aufgenommen - James Lucci, der mit seinem Bruder gerade
Aufnahmen des Mondes machte. Dabei soll ein helles, rundes Objekt plötzlich
in Sicht erschienen sein, als es hinter einigen Bäumen hervorkam. Da die
Kamera gerade in diese Richtung ausgerichtet war, schoß James schnell die
Bilder. Und schon soll das Objekt mit großer Geschwindigkeit wieder
verschwunden sein. Obwohl sie dieses phantastische UFO gesehen hatten,
brachten sie noch einige Zeit damit zu, den Rest des Films mit
irgendwelchen Banalitäten der nächsten Tage vollzuknipsen. Die zweite
Aufnahme, wo das schweifgetragene UFO rechts neben dem Mond steht, ist
weltweit bekannt geworden. James brachte schließlich das Bildmaterial zur
örtlichen Beaver County Times und deren Herausgeber war an der Sache
interessiert, aber den Abdruck wollte er erst dann vornehmen, wenn sich die
Bilder als authentisch erwiesen haben. Ein Reporter und zwei Fotografen des
Blattes kümmerten sich um die Story und schließlich druckte man Bilder und
Story ab, da man auf den Negativen nichts verdächtiges im Sinne einer
Manipulation gefunden hatte. Die Sache wurde so alsbald zu nationalen
Sensation und NICAP schloß sich an den Fall an, um Untersuchungen
durchzuführen - Ergebnis: Es gäbe keinen Hinweis für einen Betrug. Blue
Book griff den Fall nicht auf, aber Condon´s Team kümmerte sich darum. Im
Zuge der Untersuchungen gelang es dem Fotospezialisten der Gruppe
verblüffend ähnliche Aufnahmen herzustellen. Er fotografierte eine Schüßel
mit kurzem Griff und leuchtete sie hierbei gegen den Nachthimmel gehalten
mit einem Blitzlicht aus. Daraufhin schloßen die Leute aus Colorado: "Die
Lucci-Bilder haben einen geringen Wert für den Nachweis eines
außerordentlichen Phänomens."

**= Im CR 230 diskutierten wir die Probleme, welche Astronomen mit dem
UFO-Phänomen bekommen haben. Aus den "UFO"-Unterlagen des Kanadischen
National Archivs haben wir für diesen Beitrag der ufologischen
Forschungs-Probleme ein paar Dokumente aufgegriffen, die sicherlich wichtig
zum Gesamtverständnis unseres hier behandelten Problemkreises sind. Ende
Dezember 1967/Anfang Januar 1968 gab es Beobachtungen von mysteriösen
Objekten am Himmel des Gebietes von Nelson am Kootenay Lake. Eine ganze
Familie hatte gesehen, wie eines jeder UFOs, in Form eines "orangenen
Balls", durch eine kleine Wolkenbank für zwei bis drei Minuten schwebend
zog und dann "orangene Funken herabfallen ließ", was das Geschehen als "UFO
mit Funkenschlag" regional bekannt machte (die Regionalzeitung The Times
berichtete darüber). Unter den Zeugen befand sich Frau Horser, die gleich
vier jener Objekte über dem nahen Elephant Mountain schweben sah, um dann
im Zickzack-Flug zu verschwinden. Glen Merry nannte diese Lichtbälle eine
"Fliegende Untertasse" von hell-roter Farbe, die seiner Beobachtung nach
recht niedrig dahinzog udn den Anschein hergab, als würde sie am Mond
vorbeiziehen. Weitere Nahrung bekam das spukige Geschehen, als Prof.Rupert
H.MacNeil von der Acadia-Universität sich zu Worte meldete und sagte, daß
die Berichte von unidentifizierten Flugobjekte keine spinnerde Sachen seien
und nicht der Vorstellungskraft entspringen, schließlich habe auch das
National Research Council mit seinem Meteoriten-Ausschuß derartige Fälle
ernsthaft untersucht und tue es weiterhin. Für ihn gibt es zwei Kategorien
von UFOs: "Runde Bälle wie Feuer und längliche, torpedoförmige Objekte."
Kein Wunder also, wenn man in der Region anhand dieser mysteriösen
Feuerball-Objekte von "Aufklärungsmaschinen" sprach und einen 12jährigen
Jungen namens Frank Schleichermacher aus der North Shore Road zu einer
phantastischen Story verführten. Er will ein  Objekt gesehen haben, welches
einen "kleinen Strahl von weißlicher Farbe herabschickte und dann vor- und
zurück ging" - ein deutlicher solid light-Hinweis, Jubel-Rufe im
MUFON-CES-Lager könnten aufkommen. Doch als Frank dann seine Eltern rief,
damit sie es selbst sehen konnten, sahen diese etwas ganz anderes - nämlich
nur einen orangenen Lichtball, der für drei Minuten am Himmel entlang
schwebte und gelegentlich Funken von sich warf.

Ein Astronom aus Rossland, Bob McAlister, hatte die Meldungen untersucht
und kam daraufhin zur Feststellung, daß die Sichtungen auf einen
Feuerball-Meteor zurückgingen! Hört sich fast gut an, ging aber in die
Hose. Warum? Nachdem die UFO-Spekulationen ins Kraut schoßen und Astronom
McAlister seine "Erklärung" nach einer "Untersuchung" abgegeben hatte,
meldeten sich nämlich zwei Jungs, die insgesamt 16 (!) leichte Plastiktüten
aus der Reinigung genommen und darin Geburtstagskerzen plaziert hatten, um
einen Heißluft-Effekt zu erzielen. Die Wärme der Kerzen erfüllten das
Innere der so entstandenen Ballone mit Heißluft und so stiegen sie zum
Himmel empor, wo deren gespenstisches Glühen die UFO-Sichtungen
stimulierten. Die beiden Kinder waren auf diese Idee gekommen, nachdem sie
von ähnlichen Vorfällen gehört hatten und nun für sich die Probe aufs
Exempel machten und damit einen durchschlagenden Erfolg verzeichneten. Die
RCMP und Feuerwehrchef Owens sprachen mit den Eltern der Jungs und diese
sorgten dafür, daß diese "Experimente" ihrer Kinder eingestellt wurden.

In den selben Zeitraum fällt eine Observation um 22 h des 31.Dezember 1967,
die im kanadischen Middlefield von vier Zeugen gemacht wurde. Hierbei fiel
ein rundes Objekt, "kleiner als der Mond", von dunkelroter bis dumpf-roter
Färbung für zehn Minuten dahinschwebend auf, welches dann plötzlich über
Bäumen verging, als "wenn man ein Licht ausschaltet". Der offizielle
"Meteor/UFO-Bericht einer Sichtung" ging zur Bewertung an Prof.R.H.MacNeil,
über das Ergebnis wurde jedoch nichts bekannt. Deutlich handelt es sich
jedoch einmal mehr um einen Scherz-Heißluftballon.

Ende