Virtual Actor Frosch - Ein Beitrag der Kunsthochschule für Medien für das Pilotprojekt "ARD Virtuelles Wetter"
Das virtuelle Studio auf der Internationalen Funkausstellung vom 30.8.-7.9.1997 in Berlin (Halle 6.3, Stand 7), das im Technisch-Wissenschaftlichen Forum gemeinsam betrieben wurde vom Institut für Rundfunktechnik München und der GMD Sankt  Augustin, war Schauplatz der Pilotproduktion "Virtuelles Wetter". Die Beiträge wurden in dieser Zeit  im ARD Mittagsmagazin ausgestrahlt.  
Das Pilotprojekt hat zum ersten Mal virtuelle Studiotechnik, verteilte Videoproduktion, computeranimierte Wettervisualisierung und virtuelle Akteure in einer Produktion vereint. 

Der virtuelle Akteur "Frosch" ist  an der Kunsthochschule für Medien in Kooperation mit der Kölner Produktionsfirma plan_b Medienwerkstatt GmbH entstanden. Entwurf und Erstellung der Figur wurden massgeblich von Christian Bumba durchgeführt. 

Demos

Die sprechende Figur wurde während der Studioproduktion in Berlin von zwei Personen mit Hilfe von insgesamt vier Datenhandschuhen und einem System aus zwölf Sensoren zur Kontrolle der Gliedmaßenbewegung gespielt. Zwei Handschuhe wurden vom Sprecher, dem Münchner Comedy Newcomer Mike Hager, zur Gesichtsanimation genutzt und zwei Handschuhe und das Motion Capture System dienten dem Bewegungsanimator zur Steuerung aller Körperbewegungen. 

Das Berliner Studio war über breitbandige ATM-Datenverbindungen mit Rechnern der GMD St. Augustin verbunden. Dort entstanden die gerenderten Fernsehbilder (Informationen zur verteilten Videoproduktion bei der GMD). Die Wettervisualisierungen wurden vom Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung eingespielt. Die Wetterdaten stammen vom Deutschen Wetterdienst. Die Koordination des Projekts lag beim Hessischen Rundfunk. 

Für das Projekt wurde die eigenentwicklelte Echtzeitanimationssoftware "Trick 17" um eine Schnittstelle zur Software "3DK", mit der das virtuelle Studio betrieben wurde, erweitert. Der realtime virtual actor "Frosch" wurde dadurch zum integrativen Bestandteil des virtuellen Sets. Durch gemeinsames Rendering von Kulisse und Akteur konnte eine verbesserte räumliche Wiedergabe der Figur erzielt werden. Im Vergleich zur Integration mit Hilfe von Keying-Techniken wurden ausserdem Spezialeffekte wie Teilüberdeckungen möglich. 

Die Schautafel zeigt die grundsätzliche Funktionsweise der virtuellen Studiotechnik mit intergriertem virtuellen Akteur. 
 

 
Schautafel in Originalgrösse (50KB)