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Feierliche Verleihung des Spiridon-Neven-DuMont-Preises 2010 an die Künstlerin Pauline M’barek

durch das Stifterehepaar Prof. Alfred Neven DuMont und Hedwig Neven DuMont.
18.05.10
20:00h
studio dumont
Breite Str. 72
Der Spiridon-Neven-DuMont-Preis geht dieses Jahr an die Künstlerin Pauline M'barek. Seit 1998 stiften der Verleger Prof. Alfred Neven DuMont und seine Frau Hedwig den „Spiridon-Neven-DuMont-Preis“, der ihrem früh verstorbenen Sohn Spiridon gewidmet ist, der an der Kunsthochschule für Medien (KHM) studierte. Ausgezeichnet werden auf Vorschlag einer Fachjury herausragende Arbeiten und besondere künstlerische Leistungen junger Künstlerinnen und Künstler, die an der KHM entstanden sind. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im studio dumont verbunden. Er soll weitere künstlerische Projekte fördern.

Zur Verleihung des Spiridon-Neven-DuMont-Preises 2010 laden die Stifter Hedwig und Prof. Alfred Neven DuMont sowie Klaus Jung, Rektor der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und Vorsitzender der Jury, herzlich ein. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält Prof. Dr. Peter Bexte, Professor für Ästhetik an der KHM, die Preisverleihung wird eingeleitet von einem Grußwort von Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Professor für Medientheorie an der UdK Berlin und Gründungsrektor der KHM.
 
Pauline M’barek (geb. 1979 in Köln, Studium an der HfbK Hamburg und der KHM Köln) beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Denkmodellen, die die duale Trennung zwischen Innen und Außen, Tiefe und Oberfläche, Subjekt und Objekt unterlaufen, indem sie dritte Räume bilden – Schwellenräume, die durch die Untersuchung der inhaltlichen und strukturellen Analogien zwischen wissenschaftlichen Modellen und kognitiven Prozessen entstehen. Durch diese Räume wird immer auch ein anderes Weltverhältnis zum Ausdruck gebracht, das nicht nur abstrakt zu denken ist, sondern auch auf gesellschaftspolitischer Ebene weitreichende Folgen hat.
 
Die Ausstellung von Pauline M’barek im studio dumont bringt verschiedene Werke aus den letzten Jahren zusammen:
Die Zeichnungsserie „rubber sheet geometry“ (2009) ist betitelt nach dem umgangssprachlichen Begriff für Topologie, einer Wissenschaft, die sich mit nicht messbaren Räumen und ihrer Oberflächentransformation beschäftigt. In den Zeichnungen werden topologische Phänomene wie Knoten, Falten, Wirbel und Spiegelungen untersucht. Das Zeichenblatt bildet dabei den Schwellenraum, auf dem sich äußerer und innerer Raum durchdringen.
 
Die Videoarbeit mit dem programmatischen Titel „über die entstehung einer verschlingung aus der perspektive eines schleifenbandes“ (2010) beschäftigt sich mit dem komplexen Vorgang des Schleifenbindens bzw. mit einer mathematischen Verschlingung. Durch eine auf dem Schleifenband angebrachte kleine Kamera befindet sich der Betrachterstandpunkt auf der Oberseite des Bandes und kann so den ständigen Perspektiv- und Dimensionswechsel einer Verknotung körperlich nachvollziehen.
 
In der raumbezogenen Diainstallation „column“ (2010) wird auf die äußere Ecke einer im Raum stehenden Säule die Abbildung der dahinter liegenden inneren Raumecke durch ein Diapositiv projiziert. Die Grenzen zwischen Erscheinungsbild und wirklichem Volumen, zwischen Projektions- und Realraum werden fließend und verwickeln die Betrachter/innen in ein ständiges Verwirrspiel.
 
Die Videoanimation „faltologie“ (2008) begründet eine absurde Wissenschaft durch den Versuch, eine Übersicht über die unendlichen Möglichkeiten von Faltung herzustellen. Doch wie systematisiert man solche komplizierten Gebilde? Und wenn man sie ordnet, nach welchen Kriterien? Kunsthistorisches Bildgut wird hier seziert, indem Details von Gewandfalten durch Schwärzung extrahiert werden. Diese werden klassifiziert und bilden so ein Alphabet der bewegten Formen. Eine Faltologie der Verdrehungen, Verknotungen, Umstülpungen und Auffächerungen.
 
Dunkel und unheimlich erscheinen und verschwinden in der Diaprojektion „fraise à la confusion (Tropischer Barock)“ (2009) Porträts aus dem 16. und 17. Jahrhundert und führen eine absurde Formenwelt vor. Während die bekannten Gesichter durch Schwärzung nur als Silhouetten erscheinen und flach wirken, entfalten sich die wundersamen Faltgebilde der Halskrausen (frz. fraise) in immer neuen plastischen Variationen. Die Faltung der Krause wird hier zur eigentlichen Repräsentation der Person. Ihr Geheimnis scheint zwischen den Falten zu liegen.
 
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: 1998 Ursula Damm, Britta Wandaogo, 1999 Heike Mutter, 2000 Klaus Fritze, 2001 Jan Krüger/Oliver Schwabe, 2002 Aurelia Mihai, 2003 Anja Struck, 2004 Philipp Goldbach, 2005 Christian Keinstar, 2006 Yanick Fournier, 2008 Martin Hesselmeier, 2009 Hans Diernberger, 2010 Pauline M’barek.
 
 


durch das Stifterehepaar Prof. Alfred Neven DuMont und Hedwig Neven DuMont. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung:
Dienstag, 18. Mai 2010, 19 Uhr,
Ausstellungsdauer: bis 21. Mai 2010, Mittwoch bis Freitag, 13–17 Uhr
studio dumont, Breite Str. 72, 50667 Köln www.studiodumont.de
www.paulinembarek.com Laudatio Prof. Dr. Peter Bexte
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