TEMPS D'IMAGES: Ausstellung mit Installationen, Interventionen, Foto- und Videoarbeiten von Künstler/innen der KHM

Auf Einladung des tanzhaus nrw zeigt die Kunsthochschule für Medien Köln im Rahmen des Festivals TEMPS D’IMAGES eine Ausstellung mit Arbeiten von Florian Egermann, Thomas Hawranke, Artur Holling, Carolina Redondo, Johanna Steindorf, Evamaria Schaller und Andreas Schneider.
Gezeigt werden Installationen, Interventionen, Foto- und Videoarbeiten von jungen Künstlerinnen und Künstlern aus dem Umfeld der KHM, die unsere medial und technologisch geprägte Gegenwart mittels performativer Strategien einer Relektüre unterziehen. Es geht um die Frage nach den Bedingungen des Medialen und den Auswirkungen der Medien und Technologien in einer „Zeit der Bilder“, die in den vergangenen zwanzig Jahren technologisch wie gesellschaftlich maßgebliche Wandlungen erfahren hat.

Hier setzt die Installation „The Leak“ (2009) von Thomas Hawranke an, die ein „Leck“ in Machtarchitekturen sucht und zeigt, wie durch den Fortschritt der Technologie buchstäblich Löcher entstehen, durch die, ganz im Sinne Villém Flussers, „… der Wind der Kommunikation bläst.“
Die Tanzinstallation „RGB“ (2009) von Artur Holling nutzt den additiven RGB-Farbraum für eine Choreographie, die subtil mit den Erwartungen der Betrachter spielt.
In ihren Foto- und Videoarbeiten untersucht Carolina Redondo das Verhältnis zwischen Individuum und Umwelt, indem sie die Konzepte Figur und Grund, Ähnlichkeit und Kontrast, Camouflage und Sichtbarkeit in Wechselbeziehung setzt.
Johanna Reich, die bereits 2009 mit einer Arbeit bei TEMPS D’IMAGES vertreten war, erzeugt in ihrer Video-Performance-Serie „Die aleatorisch-kinetische Kamera“ (2009) die Bilder von der Welt ganz physisch, in dem sie ihre Videokamera eine Straße entlang kickt und jeder Stoß neue flüchtige Bilder generiert.
Rhythmus spielt auch in Florian Egermanns für das tanzhaus nrw konzipierten ortsbezogenen, reaktiven Installation eine zentrale Rolle, die akustische Signale und Schwingungen im Raum verortet.
Auch Evamaria Schaller entwickelte speziell für den Ausstellungsraum im tanzhaus nrw eine neue Arbeit. Ihre Videoperformance tastet sich an das Thema Bewegung und Raum über die Zustände Ausdehnung und Kulmination heran.
Einen modernen Jona im Bauch des Wals zeigt Andreas Schneider in seiner Videoperformance „Ohne Titel“ (2008). Die Ambivalenz von Regulation thematisiert Johanna Steindorfs Videoinstallation „Erziehung zur Schönheit“ (2009). Steindorf bezieht sich darin auf den Arzt Moritz Schreber, der im 19. Jahrhundert Prothesen für die Verbesserung der Körperhaltung entwickelte und sich in seinen Schriften vor allem mit den sozialen Folgen des Stadtlebens am Beginn der Industrialisierung beschäftigte.