Vortrag von Monique David-Ménard: Was heißt Sublimierung in der Kunst?

Im letzten großen Werk von Gilles Deleuze und Felix Guattari - "Was heißt Philosophie" - ist die Referenz auf die Psychoanalyse fast verschwunden. Insbesondere der Begriff der Sublimierung als sexuell/nicht-sexuelle Triebverschiebung wurde in der Analyse der Kunst durch den des Empfindungsblocks ersetzt. Worin besteht dieser Unterschied?
Ist der Freudsche Begriff lediglich ein vager Begriff und ungeeignet dafür, die Erfindung ästhetischer Formen Rechnung zu tragen? Oder auch: Soll nicht die Materialität der Werke als Akt werstanden werden durch den ein Subjekt des Begehrens die Partikularitäten seines Ich dank der Erfindung eines Stils supprimiert? In dem Vortrag wird es darum gehen, diese Selbstauslöschung des Ich in Philosphie und Kunst bei Freud und bei Deleuze zu differenzieren.

Monique David-Ménard ist Philosophin und Psychoanalytikerin. Sie ist Direktorin des Centre des études du vivant an der Université Denis Diderot, Paris VII – einem Forschungszentrum, das sich mit den
Grenzbereichen von Epistemologie, Lebenswissenschaften und Psychoanalyse beschäftigt. Derzeit ist Sie mit einer Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum.
Eben ist ihr Buch "Deleuze und die Psychoanalyse. Die Philosophie und die Gefahren der Verrücktheit" bei diaphanes erschienen. (www.diaphanes.de/scripts/buch.php?ID=194)