Nocturne 22: movement2sound, sound2movement.

Mit diesem Projekt setzt sich Rei Nakamura - zusammen mit den Komponisten - mit den Phänomenen Bewegung und Klang auseinander. Klang wird durch Bewegung produziert, aber produziert Klang auch Bewegung?  Was ist die Beziehung zwischen Bewegung und Klang?  Für dieses Projekt konzentrieren sich die Künstler zunächst auf Bewegung und Klang als eigenständige Ereignisse, überprüfen und analysieren diese.  Danach werden die zwei Phänomene wieder miteinander kombiniert und somit interessante Konstellationen geschaffen.

Nicht nur der Klang, sondern auch die Bewegung wird von den Komponisten wie eine Art Choreographie für Tänzer streng durchkomponiert.  Die Bewegungen - in verschiedenen Teilen des Flügels, auf der Tastatur, auf den Saiten im Flügel und sogar auf dem Deckel des Flügels erzeugt - werden digital aufgezeichnet.  Die Projektion der Bewegungen auf der Leinwand läuft jedoch nicht synchron mit der Echtzeit-Bewegung.  Die gezeigten Bilder werden in Richtungen und Geschwindigkeit verändert und geloopt. Die Klänge werden durch das Live-Elektronik-Processing bearbeitet und manipuliert wiedergegeben. Der Kontrapunkt zwischen der realen und der irrealen Welt von Bild und Klang erzeugt einen mehrdimensionalen Raum.

Obwohl immer die gleichen Medien Video, Elektronik und Klavier verwendet werden, sind alle präsentierten Stücke in ihren Konzepten, Charakteren und Ideen völlig verschieden.  Im Werk von Annesley Black steht die Hand und ihre Bewegung im Mittelpunkt, Marc Barden spielt dagegen mit Bild und Klang - mit Gegenwart und Vergangenheit. Michael Beil, ein bekannter Video-Spezialist, entführt das Publikum in eine unbekannte Welt, in der zwischen realen und irrealen Begebenheiten nicht mehr unterschieden werden kann und verwirrt so die Wahrnehmung des Publikums. Orm Finnendahl hingegen kreiert in seinem fünfsätzigen Klavierwerk einen intensiven Dialog zwischen Klavierklang und Elektronik.