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Diplomausstellung zum Thema Suizid
8. bis 25. Janaur 2009, Studiofoyer Eröffnung:
Donnerstag, 8. Januar, 19 Uhr
Studiofoyer Die Gesamte Serie umfasst 13 Bilder.
Formate: (die Serie ist in 2 Versionen realisiert.)
Version A: Bildergrössen von 120 cm x 100 cm bis 120 cm x 200 cm (Holzrahmen)
Version B: Bildergrössen: 100 x 70 cm (Holzrahmen)

Kontakt:
Bianca Patricia
Brunhildenstrasse 25
80639 München,
Tel: 0177-7555771
art@bianca-patricia.de

"nur ich", eine fotografische Serie von Bianca Patricia

KHM
Diplomausstellung zum Thema Suizid
08. - 25.01.09
Studiofoyer
Die fotografische Serie: “nur ich”

Suizid ist ein das menschliche Leben begeitendes Phänom, welches von den jeweiligen Kulturen, Religionen, Machthabern und Individuen unterschiedlich bewertet und positioniert wird. In Deutschland etwa ist Suizid ein weitgehend tabuisiertes, verklärtes, hysterisch besetztes Thema, das  Ängste, Unbehagen und große Unsicherheiten auslöst. Wenn man jedoch die ganzen kulturellen, diagnostischen, politischen und emotionalen Betrachtungsweisen ausser Acht lässt, ist der Suizid ein Prozess, den der lebendige Organismus in Gang setzt, um am Ende dieses Vorgangs zu einem toten Körper zu werden. Es ist eine irreversible Handlung mit einem definierten Ziel: dem Ende der Existenz des handelnden Individuums. Der Mensch, die Person wird aus eigener Kraft zu einer Leiche, zum leblosen Fleisch. Jeder Mensch ist in der Lage sein eigenes Ende zu denken, sich selbst als nicht existierend zu imaginieren. Vielleicht macht gerade das den Menschen zum Menschen und ermöglicht ihm ein Weiterleben? Das Wissen um das eigene Ende bestimmt die Entscheidungen, Lebensentwürfe und Wertevorstellungen.

Die Foto-Serie “nur ich” ist ein Versuch, sich dem Phänomen Suizid in unserer Gegenwart zu nähern. Ich habe dabei mit Archivbildern von Suiziden aus den letzten Jahren gearbeitet. Das Archivmaterial wurde verfremdet, überarbeitet und erneut fotografiert.
Die Idee entstand aus der intensiven Auseinandersetzung mit Bildern von Suiziden in der bildenen Kunst in den letzten 1000 Jahren. Die künstlerischen Darstellungen zeigen fast immer erotische und begehrliche Helden und Heldinnen, die sich meist für höhere Ideale wie Keuschheit, Ehre, Stolz, den “Tod geben”. Der Selbstmord wird über Jahrhunderte sowohl in der Kunst als auch in der Literatur überhöht, verherrlicht und selten realistisch dargestellt. Suizidanten in der Kunst sind schön, rein, stark, beneidenswert. Sie werden zur Vorbildern und der Tod wird absurderweise zu einem verklärten Daseins-Zustand. Von solchen Bildbotschaften wurden die Menschen Jahrhunderte lang geprägt und verführt.
Der Tod und seine Vermarktung als Instrument der jeweiligen Macht spielte in allen Epochen eine entscheidende Rolle. Und auch heute wird den Menschen der Tod zunehmend entfremdet als Grusel- und Unterhaltungsfaktor des abendlichen TV-Programms: die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod hemmt den Konsum - die weitgehend abstrakte Angst vor dem Tod treibt den Konsum jedoch an.

In den Bildern werden authentische Suizidfälle dargestellt, mit allen Konsequenzen der Gewalttat gegen sich selbst. Zurück bleibt anonymes Fleisch, das noch vor Ort von Ärzten oder der Polizei untersucht wird. Die Leiche wird nicht mehr als Person wahrgenommen, sondern als Todes-Fall behandelt, entkleidet, gewendet, fotografiert, eingepackt, abtransportiert. Die Reste, Körperstücke, die Körperflüssigkeiten, Hautfetzen, werden eingesammelt, beseitigt. Der Körper wird zu einer eckelerregenden, schrecklichen Hülle. Hier  gibt es keine Spuren der Verklärung oder Ästhetisierung.

Die Bilder der Fotoserie “nur ich” reflektieren die in Deutschland häufigsten Suizid-Arten in einer ikonenhaften Weise. Die Orte und Gesichter sind nicht mehr erkennbar. Die Selbst-Tötungs-Art und ihre Folgen werden untersucht. In der Ausstellung spiegelt sich der Betrachter in den verglasten Oberflächen der Bildern wieder. Er wird zum Bestandteil der Bildkomposition, zum Teil der Szene. Der Suizidant ist niemals alleine. Er bringt sich im Kontext seines Lebens um. Jeder Mensch interagiert in irgendeiner Form mit den anderen Menschen. Ohne es zu wissen, werden sie zu seinen Suizid-Komplizen, seiner Kulisse für das Drama der Entscheidungsfindung.
Somit sieht sich der Ausstellungsbesucher in den verglasten Oberflächen der Bilder selbst und kann in eine  eine Kette von Fragen geraten: Welches Bild würde das letzte von mir sein? Welche Suizid-Art würde ich wählen? Würde ich vorher darüber sprechen? Ist das wirklich nur meine eigene Angelegenheit?
Statistisch sind von jedem Suizid-Fall 6 Personen betroffen.




Diplomausstellung zum Thema Suizid
8. bis 25. Janaur 2009, Studiofoyer Eröffnung:
Donnerstag, 8. Januar, 19 Uhr
Studiofoyer Die Gesamte Serie umfasst 13 Bilder.
Formate: (die Serie ist in 2 Versionen realisiert.)
Version A: Bildergrössen von 120 cm x 100 cm bis 120 cm x 200 cm (Holzrahmen)
Version B: Bildergrössen: 100 x 70 cm (Holzrahmen)

Kontakt:
Bianca Patricia
Brunhildenstrasse 25
80639 München,
Tel: 0177-7555771
art@bianca-patricia.de
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