W. G. Sebalds bedeutender Roman „Austerlitz“ handelt von der
Identitäts- und Erinnerungsfindung des Jacques Austerlitz, der 1938, um
dem nationalsozialistischen Terror und der drohenden Vernichtung zu
entgehen, als kleiner Junge mit einem der Kindertransporte per Zug aus
Prag nach England entkam. Ruhelos und ziellos treibt es ihn nach einer
Krise von London, über Antwerpen und Paris nach Prag, um nach dem
Verbleib seiner Eltern zu forschen. Seine Prager Recherchen lassen die
Gewissheit reifen, dass seine Mutter in Theresienstadt ermordet wurde.
Die intermediale Installation hebt in St. Gertrud hebt die Trennung
von Bühne, Film und Betrachter auf. Das Durchwandern der
Erzähllandschaft nimmt das ruhelose Suchen des Protagonisten auf.
Ursprünglich entwickelt auf Anfrage des Theaters Divadlo Komedie in
Prag, das dortige Gesamtgebäude zu bespielen, wird die Produktion
modifiziert in St. Gertrud, kirche+kultur, gezeigt.
Team: Irena Wolf, Luis Negrón van Grieken, Michael König, Julia Afifi,
Heide Hagebölling, Chih Ming Fan, Thomas Reul und StudentenInnen der
KHM.
In Zusammenarbeit mit der Projektgruppe sankt gertrud: kirche+kultur.
Begleitet wird die Ausstellung durch Lesungen und Vorträge.