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13. Marler Video-Kunst-Preis an Daniel Burkhardt

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung am 15. Juni 2008
15.06.08
12:00h
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Der KHM-Absolvent Daniel Burkhardt (Jahrgang 1977) erhält am 15. Juni 2008 für seine Videoarbeit "Rauschen & Brausen 1" den 13. Marler Video-Kunst-Preis. Burkhardt hat in der Fächergruppe Medienkunst der KHM studiert; seine ausgezeichnete Arbeit ist ein Segment seiner mehrteiligen Diplomarbeit. Dieses Projekt wurde von Prof. Matthias Müller, Prof. Peter Zimmermann und Prof. Dr. Siegfried Zielinski betreut. Für "Rauschen & Brausen 1" erhielt Burkhardt erst vor wenigen Wochen den "Digital Sparks Award" beim European Media Art Festival.

Seit 1984 richtet das Skulpturenmuseum Glaskasten den renommierten Marler Video-Kunst-Preis aus. Als Biennale angelegt, gibt dieser erste nationale Preis für Video-Kunst einen Überblick über die Entwicklung dieser Sparte der jeweils vergangenen zwei Jahre. Zu den früheren Preisträgern zählen auch zwei Lehrende der Fächergruppe Medienkunst an der KHM: Marcel Odenbach und Matthias Müller.

Begründung der Jury für den Hauptpreis für "Rauschen & Brausen 1":
"Es ist kein Zufall, dass das Lob der Jury fast einstimmig auf Daniel Burkhardt gefallen ist. Er hat bereits den Sonderpreis des 12. Marler Videokunstpreises gewonnen (mit "grundlos") und in diesem Jahr eine Arbeit vorgelegt, in der er seiner Formensprache treu geblieben ist, allerdings mit einer beträchtlichen Weiterentwicklung. Burkhardts Videoarbeit "Rauschen & Brausen 1" ist ein gelungenes minimalistisches Medienwerk, das durch konzeptuelle Klarheit, stringente Komposition und meisterliches timing überzeugt.  Die Präzision und geschickte handwerkliche Ausführung dieser digitalen Bild-komposition offenbaren dem Zuschauer eine radikale Reduktion der Urbanität, die sich durch den Prozess stetiger Doppelung immer mehr abstrahiert und am Ende auflöst in eine Landschaft des Ungewissen. Das Bild wirkt dabei stets sehr plastisch, Assoziationen zu traditionellem Kunsthandwerk – wie Teppichknüpf- oder Webkunst – drängen sich trotz der Virtualisierung auf. Die Entwicklung des Bildes beschränkt sich in konsequenter Weise auf vertikale Ausdehnung und horizontale Bewegung und auf die Gegenüberstellung von Statik (im geradezu doppeldeutigen Sinne) der Gebäude und Dynamik des Verkehrs. Dabei bewegt sich das am Anfang einsam aus dem Nichts ragende Hochhaus scheinbar immer weiter nach hinten. Diese Illusion eines Zoom-Effektes erzeugt einen künstlichen Blick, der dem Zuschauer einen neuen Raum öffnet; vom Konkreten zur Abstraktion, von der Nähe zur Distanz. Die Musik von Gerriet K. Sharma ist nicht nur eine sehr gelungene Begleitung und Kontemplation des Bildereignisses – sie schafft zugleich eine magische Ruhe, wirkt wie eine Erdung für den Schwebezustand der Bilder."

Eine von drei "Besonderen Erwähnungen", verbunden mit einem Arbeitsstipendium der Kunsthochschule für Medien Köln, wird in Marl an Aki Nakazawa, Köln, vergeben für "Negai wo hiku / Drawing wishes".
Weitere Arbeiten von Studierenden der KHM (Eli Cortiñas Hidalgo u. Johanna Reich) werden in der Ausstellung gezeigt, die nach der Preisvergabe am 15. Juni im Marler Skulpturenmuseum eröffnet wird.
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