Best of KHM Movies (5)

Mit "Istanbul Collecting" hat Johanna Sunder-Plassmann ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln 2013 abgeschlossen. Beim weltweit ältesten und größten Kunstfilmfestival in Montréal wurde ihr erster langer Dokumentarfilm erstmals öffentlich präsentiert.

Zwischen 2010 und 2012 arbeitete die Regisseurin intensiv mit bei der künstlerischen Gestaltung und Einrichtung des Museums der Unschuld in Istanbul. Das Museum ist ein Gesamtkunstwerk des türkischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Orhan Pamuk, das auf seinen 2008 veröffentlichten Roman "Museum der Unschuld" verweist. Der Roman erzählt  die Liebesgeschichte von Kemal und Füsün, die zur Entstehung eines Museums führt. "Istanbul Collecting" begleitet den akribischen künstlerischen Prozess der Einrichtung des Museums im Stadtteil Çukurcuma in Istanbul. Der Film zeigt die Arbeit und Imagination von Orhan Pamuk und seinem Team, literarische Ideen im Raum visuell und frei umzusetzen. Der Film zeigt gleichzeitig auch die Suche des Gestaltungsteams nach den vielen im Roman beschriebenen Objekten, eine Suche, die sie in die versteckten Wohnungen und Geschäfte von Istanbuler Sammlern führt, die ihrerseits Geschichten über die Dinge zu erzählen haben.

Johanna Sunder-Plassmann schreibt über ihr Filmprojekt: "Zwischen 2010 und 2012 arbeitete ich für Orhan Pamuk an seinem 'Museum der Unschuld'. Das Museum verbindet Realität und Fiktion auf ungewöhnliche Weise: Jedes der kleinen Alltagsobjekte, das darin gezeigt wird, ist eng mit den Geschichten und Figuren aus Pamuks Roman "Museum der Unschuld" verknüpft. Auf meiner Suche nach diesen Objekten kam ich in Kontakt mit der faszinierenden Welt der Instanbuler Sammler. In ihren Wohnungen fanden sich die undenkbarsten Gegenstände, von Erotik-Objekten bis zu alten Filmrequisiten oder Taucherhelmen. Für diese Sammler waren all diese Objekte mit eigenen Geschichten, Emotionen und Erinnerungen verbunden, von denen mein Film auch erzählt."

"Istanbul Collecting" (Dokumentarfilm, 2013, 75 Min.) Regie und Buch: Johanna Sunder-Plassmann; Schnitt: Tama Tobias-Macht; Klangkomposition und Sounddesign: Echo Ho; Tonbearbeitung und Mischung: Volker Hennes; Titel und Grafik: J. Patrick Arbeiter; Kamera: Burak Serin; Betreuer: Prof. Dietrich Leder, Prof. Sophie Maintigneux, Prof. Dr. Hans Ulrich Reck; Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW.