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Eine andere Sicht auf Pier Paolo Pasolini

KHM
La terra vista della luna
20.05.08
20:00h
Aula
La terra vista della luna („Die Erde vom Mond aus gesehen“), Italien 1966, 35 mm, 31 Min., Farbe (Technicolor)
Buch und Regie: P. P. Pasolini, Darsteller: Totò Ciancicato, Ninetto Davoli und Silvana Mangano, Kamera: Giuseppe Rotunno.
Aus dem Episodenfilm „Le streghe“ („Hexen von heute“) mit weiteren Beiträgen von Luchino Visconti, Mauro Bolognini, Franco Rossi und Vittorio de Sica, Gesamtlänge: 121 Min.
Der Film zeigt einen „Slapstick” Pasolinis mit dem Komiker Totò. Totò verkörpert einen Vater, der, nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn (gespielt von Ninetto Davoli) auf die Suche nach einem arbeitsfähigen Ersatz geht. Sie finden ein taubstummes Mädchen (dargestellt von Silvana Mangano), das sich als angeblich selbstmordwilliger Engel in eine Nische des Colosseums stellt. Vater und Sohn sammeln Geld von den mitleidigen Schaulustigen. Da rutscht der Engel auf einer Bananenschale aus, stürzt zu Tode und das gesammelte Geld geht für einen Grabstein drauf. Als sie niedergeschlagen zu Hause ankommen, erscheint die Verstorbene und verrichtet die erwünschten Arbeiten. Pasolini zur „Moral von der Geschicht”: „Lebendig oder tot, das kommt auf dasselbe heraus.”

„Zwischen Polemik, Intimität und Tabu – eine andere Sicht auf Pier Paolo Pasolini
Filmabende mit Einführungen von Prof. Dr. Hans Ulrich Reck
Dienstag, 6. – 27. Mai 2008, 19 Uhr, Aula der Kunsthochschule für Medien Köln
Mittwoch, 7. – 28. Mai 2008, 18 und 20 Uhr, ZOOM Kino Brühl

 
Pier Paolo Pasolini (1922–1975) erscheint von heute aus als eine der produktivsten und anregendsten Gestalten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Nicht nur wegen seiner vielfachen Begabungen und wegen seines geradezu ungezügelten Engagements als Sprachforscher, Linguist, Poet, Literat, Journalist, Kommentator, Romancier und Filmer, sondern auch aufgrund seiner akzentuierten Themen bleibt er anregend und provokativ, besser noch: evokativ. Im heutigen Europa der Nivellierungen, Verordnungen und durch den Code der politischen Korrektheit geschützten Verlogenheiten fehlt seine Stimme schmerzlich. Pasolini hat niemals die Archaik der abgelegenen Regionen nur verklärt oder den Fortschritt nur verdammt, sondern in der Aneignung beider Pole eine umfassende Poetik des experimentierenden Denkens entworfen, welches nicht den üblichen Wegen oder Koordinaten folgt.
Das Charakteristische der filmischen Kunst, Praktik und Poetik von Pier Paolo Pasolini ist nicht nur in den berühmten „großen” Filmen, sondern ganz besonders in den „marginaleren” Formen der schnell produzierten und umstandslos verwirklichten Ideen wahrzunehmen. Ziel der Veranstaltungen ist es, dem Regisseur „bei der Arbeit”, der Entwicklung der filmischen Gedanken beim „kinematographischen Reden” zuzusehen.

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