KHM Vorträge (4): Wiebke Elzel – Hooked Again

Im Zentrum des Vortrags steht dabei ihre Auseinandersetzung mit den sogenannten Beale Papers, einem 1885 im US-Bundesstaat Virginia veröffentlichten Pamphlet über ein Rätsel um Geheimschriften und einen damit verbundenen vergrabenen Goldschatz. Die Entschlüsselung der Chiffren hat seit ihrem Erscheinen zahlreiche Schatzsucher, Abenteurer sowie namhafte professionelle Kryptoanalytiker und Historiker beschäftigt, ohne das es je einem gelungen wäre, das Rätsel zu lösen oder den Schatz zu finden. Trotz der scheinbaren Aussichtslosigkeit dauert die Suche bis heute an.

Von Individuen selbst gewählte Aufgaben und die obsessive Auseinandersetzung mit obskuren Tätigkeiten spielen eine zentrale Rolle in Wiebke Elzels Arbeiten. Für dieses Projekt reiste sie 2011 an die Originalschauplätze nach Virginia und traf sich mit Beale-Forschern und anderen involvierten Personen. Einer von ihnen war Richard G.,den sie in der Bibliothek von Roanoke traf:

Nie werde ich den Ausdruck vergessen in den Augen von Richard G., als er mir von seinen Grabungen nach dem Beale-Schatz und seinen jahrzehntelangen Recherchen nach der wahren Identität des Verfassers der Beale Papers erzählte. „It´s like a drug.“, sagte er, „I spent all my money on it.“ Als ich ihn traf, hatte er, wie er glaubte, endlich abgeschlossen mit den Beale Papers. Möglicherweise war das der Grund, weshalb er zunächst nur zögerlich erzählte. Doch bereits nach wenigen Minuten trat dieser Ausdruck in seine Augen, ein Leuchten, eine Begeisterung und Freude, vielleicht auch ein wenig Wahnsinn – bis er, sich dessen bewusst werdend, innehielt, mich ernüchternd und ein bisschen traurig ansah und unser Gespräch mit den Worten „Oh I´ve got to get out of here. I´m getting hooked again.“, unterbrach.