KHM Vorträge (9): Andrea Fraser

(9) Andrea Fraser: Vortrag in englischer Sprache
Moderation: Prof. Julia Scher
Donnerstag, 20. Juni, 19 Uhr, Aula
Die amerikanische Künstlerin Andrea Fraser, Preisträgerin des Wolfgang-Hahn-Preises 2013, spricht am 20. Juni (19 Uhr, Aula, Vortrag in Englisch) als letzter Gast der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) der Reihe "KHM Vorträge" im Sommersemester. Fraser (*1965 in Billings, Montana) arbeitet mit Performances und Installationen, die sich vorrangig mit Institutionskritik auseinandersetzen. Ihr Vortrag an der KHM fokussiert sechs bis acht Arbeiten, die soziale und ökonomische Interessen in der Kunst psychologischen, emotionalen und sexuellen Aspekten gegenüberstellen.

Andrea Fraser war Gründungsmitglied der feministisch motivierten Performance-Gruppe "V-Girls" (1986-1996), beteiligte sich an der projektbezogenen Kunstinitiative "Parasite" (1997-1998) und der kooperativen Kunstgalerie Orchand (2005-2008). Anfang der 1990er-Jahre wurde sie besonders bekannt durch ihre "Gallery Talks", Performances in Form von Führungen durch Kunstinstitutionen, die die Verflechtungen und Abhängigkeiten von Kunst und Kapital offenlegten.
 
"In den letzten Jahren, und besonders seit den großen Finanzkrisen und deren Auswirkungen, hat Andrea Fraser ihre eigene Arbeit und die Institutionskritik als solche in vielen wichtigen Aufsätzen einer Revision unterzogen und dabei auf Methoden aus Soziologie, Psychoanalyse und Wirtschaftswissenschaften zurückgegriffen. So bestand auch ihr künstlerischer Beitrag für die Whitney Biennal 2012 aus einem Aufsatz über die subtilen Verleugnungs-Strategien der Kunstwelt in Zeiten von Finanzkrise und Occupy-Bewegung, in dem sie ihren persönlichen Konflikt als Künstlerin darlegt, die sich auf der einen Seite institutionskritisch über die Widersprüche des Kunstmarkts mit seinen millionenschweren Sammlern und Kunst-Investoren äußert und gleichzeitig eng mit jenen Museen und Institutionen verbunden ist, die auf das (finanzielle) Engagement dieser Sammler und Investoren heutzutage nicht verzichten können. Nach Frasers letzter Überblicksausstellung in Europa im Jahr 2003 im Hamburger Kunstverein" zeigt die Ausstellung im Museum Ludwig, auch "diese kritische Neuausrichtung der Künstlerin". (Zitat http://www.museum-ludwig.de/). Andrea Fraser arbeitet an der Fakultät des Whitney Independent Study Programme in New York und als Professorin für New Genres im Kundstdepartment der University of California, Los Angeles.


English short version Andrea Fraser is an artist whose work has been identified with performance, context art, and institutional critique. She was a founding member of the feminist performance group The V-Girls (1986-1996), the project-based artist initiative Parasite (1997-1998) and the cooperative art gallery Orchard (2005-2008). She was also the co-organizer (with Helmut Draxler) of Services, a “working-group exhibition” that toured to seven venues in Europe and the United States between 1994 and 2001. A retrospective of her work was organized by the Kunstverein in Hamburg in 2003.
Museum Highlights: The Writings of Andrea Fraser, was released by MIT Press in 2005. More recently, her work was included in the 2012 Whitney Biennial, as well as the exhibition Performing Histories at the Museum of Modern Art, New York. She is the 2013 recipient of the Wolfgang Hahn Prize and the subject of a one-woman exhibition organized by the Ludwig Museum.
She is on the faculty of the Whitney Independent Study Program in New York and Professor of New Genres in the Department of Art at the University of California, Los Angeles.