Glenda Léon auf der 55. Biennale in Venedig

Léon studierte postgradual von 2005 bis 2007 an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und machte ihr Diplom bei Marcel Odenbach, Siegfried Zielinski und Anthony Moore im Schwerpunkt Medienkunst.
Nach einer klassischen Ballettausbildung und einem Studium der Kunstgeschichte in Havanna begann sie sich der "plastischen" Kunst zu widmen und sich über die "Absurditäten des Lebens auf Kuba Gedanken zu machen oder einen Sinn in den Dingen zu finden, die mir ein bisschen absurd erschienen“, wie León in einem Interview mit Havana Cultura  (20.05.2012) gestand. Als ich von Deutschland "nach Havanna zurückging, begann ich die Dinge mit ganz anderen Augen zu sehen. Ich habe dann gemerkt, dass das Absurde auch etwas Gutes haben kann“.
Viele der konzeptuellen und poetischen Werke Leóns beinhalten buchstäblich eine persönliche Note. Ihr Werk Peinado para un momento silencioso (Frisur für einen stillen Moment) zeigt Partituren, die Haarsträhnen bilden. Die Künstlerin hat ein von ihr selbst gekautes Kaugummi verwendet, um einen Baum und eine Weltkarte zu kreieren. Der Einfluss eines ihrer Werke scheint in direktem Zusammenhang mit ihren Erfahrungen aus ihrer Heimatstadt zusammenzuhängen. Tu ropa es mi ropa (Deine Kleider sind meine Kleider) aus dem Jahr 2006 ist ein Fotodruck auf Leinwand, das trocknende Wäsche an Wäscheleinen zeigt, so, wie sie typischerweise in den Straßen von Havanna zu sehen ist.
Léons Werke umfassen Zeichnungen, Objekte, Installationen und Videokunst. Sie arbeitet gerne in den Zwischenräumen zwischen Klang und Stille. Ihre Arbeiten wurden in Kunstmuseen wie dem Centre Georges Pompidou in Paris, dem Museo Nacional de Bellas Artes von Havanna, dem Musée des beaux-arts Montréal sowie in zahlreichen Galerien auf Kuba, in Deutschland, Spanien oder zuletzt in der MagnanMetz Gallery in New York ausgestellt.