DVD Neuerscheinung

Der Kölner Verleih Realfiction bringt den Abschlussfilm von Katharina Pethke "Lousia" auf DVD heraus.
Der Film "Louisa" erhielt bei seiner Uraufführung beim Internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilm in Leipzig die "Goldene Taube" und wurde im gleichen Jahr mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold als besten deutschen Film mit einer Länge zwischen 30 und 78 Minuten ausgezeichnet. Außerdem erhielt Katharina Pethke für ihre künstlerische Filmarbeit den Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler des Landes NRW.

„Goldene Taube“, bester deutscher Dokumentarfilm beim Leipziger Internationalen Dokumentar- und Animationsfilmfestival 2011. „Mit einer Goldenen Taube und 10.000 Euro wird Katharina Pethkes „Louisa“ geehrt. Louisa, die Protagonistin des Films, ist 23, gehörlos - und ziemlich eigensinnig. Durch eine Operation könnte sie ihr Hörvermögen zurückerlangen. Aber will sie das überhaupt? Beschert das Fehlen eines Sinnes vielleicht sogar einen größeren Reichtum an anderen sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeiten? Und will sich Louisa überhaupt dem medizinischen Fortschritt anpassen? Katharina Pethke ist ein tiefsinniges Portrait einer starken Persönlichkeit in einer schwierigen Entscheidungssituation gelungen.“ (Jurybegründung)

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold 2011 „Eine Stunde begleiten wir Louisa. Sie spricht mit Vater, Mutter und Schwester über Ängste, Wut und Hoffnung, diskutiert mit Hausvermietern, Amtsfrauen und Ärzten – nur Louisa ist ‚gehörlos’. Sie spricht, aber ihre Ohren sind taub. Louisa ist hin und her gerissen zwischen Trauer um den Verlust des Hörvermögens, den damit verbundenen Ängsten vor Isolation und Einsamkeit und dem erworbenen Reichtum durch schärfere Sinne: sie fühlt Musik, erspürt Töne, studiert Gestik und Mimik, versteht die Hörenden und Tauben. Der Filmemacherin gelingt durch die nahe und authentische Kamera und das Wechselspiel mit Ton und Stille den Zuschauer in dieses Erfühlen mit einzubeziehen und dabei das Private nicht zu verletzen. (...) Der Film ‚Louisa’ erzählt mehr als die Geschichte der Emanzipation einer jungen Frau und der schmerzhaften Prozesse, die diesen Weg zur eigenen Identität begleiten. Er thematisiert die Wahrnehmung an sich, den – nicht ausgeschöpften ­– Reichtum unserer Empfindung und den bewussten Umgang mit Wahrnehmung.“ (Jurybegründung)
Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler NRW 2011. „Wie kann man zeigen, was nicht offen sichtlich ist? In diesem Grenzgebiet dokumentarischen Arbeitens bewegt sich Katharina Pethke mit Wagemut und Souveränität. (...) Ihre jüngste Arbeit schließlich ist ‚Louisa’, ihr Abschlussfilm an der KHM Köln. Louisa – die Schwester von Katharina Pethke – hat ihr Gehör verloren, und der Film erforscht die Wahrnehmungswelten zwischen Hören und Sehen. So dekliniert und erprobt Katharina Pethke die vielfältigen Formen dokumentarischen Erzählens und bringt damit dieses Genre auf die Höhe seiner Möglichkeiten. Ihr bisheriges Œuvre ist auf eine Art welthaltig, die für ihre künftigen Arbeiten viel verspricht.“ (Jurybegründung) "Louisa" (2011, 62 Min.) Regie, Buch und Kamera: Katharina Pethke; Ton: Timo Selengia; Montage: Daniela Kinateder; Klangkomposition: Gerriet K. Sharma; Sounddesign: Roman Jungblut; Tonmischung: Judith Nordbrock; Betreuer: Prof. Dietrich Leder, Prof. Thomas Schmitt und Prof. Marcel Odenbach; Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW.