Eine Ausstellung mit Werken von Mark Chandler, Ilka Helmig, Simon Hemmer, Jule Korneffel, Alwin Lay, Sofie Mathoi, Holger Otten, Thorsten Schneider; kuratiert von Alfons Knogl.
09.03.13 - 07.04.13 GLASMOOG Köln The Object Layer
Freitag, 8. März 2013, 19 Uhr: Eröffnung
Samstag, 9. März, 16 Uhr: Lesbarkeiten von Skulptur und Display. Kristina Scepanski und Tom Lingnau im Gespräch über das Online-Projekt "Another Artblog"
Kunsthochschule für Medien Köln
GLASMOOG
Filzengraben 2a
50676 Köln
glasmoog@khm.de
Öffnungszeiten
Donnerstag/Freitag, 16 bis 19 Uhr Samstag, 14 bis 18 Uhr
Karfreitag und Ostersamstag geschlossen.
Skulpturale Werke aus unterschiedlichen Kontext-Feldern bilden in ihrer
Zusammenstellung und Präsentationsform einen Zustand, der die
Wechselhaftigkeit und Komplexität von Objektbetrachtung als geistigem
Prozess fokussiert. Durch Beiträge der KunstwissenschaftlerInnen Sofie
Mathoi und Holger Otten, welche synonym zu den Skulpturen als autonome
künstlerische Arbeiten (Objekte) konzipiert werden, soll der übliche
Rezeptionsvorgang von Skulptur und Objekt thematisiert und verschoben
werden.
Seit mehreren Jahren ist der Ausdruck „The Comfort Of Things“ zu einem
Synonym für eine komplexe Betrachtung von Alltags- und
Einrichtungsgegenständen sowie für eine emergente Objektbetrachtung
generell geworden. Mit seinem gleichnamigen Buch beschrieb Daniel Miller
2008 anhand der Beispiele von 15 BewohnerInnen Londons die erweiterte
Bedeutung der Dinge mit denen sich diese umgeben. (Daniel Miller, Comfort Of Things, Hoboken, NJ: John Wiley & Sons, 2008)
Dabei
repräsentieren Objekte zugleich sachliche und symbolische Erweiterungen
von Persönlichkeit. In seinem Nachwort zitiert Daniel Miller Margaret
Meads Erkenntnis, dass der Mensch stets sich selbst zugleich Subjekt und
Objekt sei. Neuere Forschungen zur materiellen Kultur und zum Umgang
mit Sachbesitz stellen die Bedeutungen der Dinge in den Vordergrund. Der
aktuelle Boom der sozialwissenschaftlichen Konsumforschung basiert auf
der Grundannahme, die Gegenstände des Alltags seien Zeichen, mit deren
Hilfe die BesitzerInnen und VerwenderInnen Botschaften kommunizieren und
ihre Identität innerhalb der Gesellschaft zum Ausdruck bringen.
Entscheidend für diese Konzepte ist die durchgängige Kontextualisierung
der Objekte. Wie Daniel Miller betont, entstehen Bedeutungen weniger aus
den materiellen Eigenschaften einer Sache, sondern mehr aus den
Kontexten, also aus den Situationen, in denen sie verwendet werden, und
aus den Intentionen der VerwenderInnen. Nicht ein einzelnes Objekt als
solches, sondern seine Umgebung und das Miteinander mit anderen Dingen
entscheidet über ihre Bedeutungen. Die untereinander auf diese Weise
verknüpften Dinge bilden ein Netz. Eine Gesellschaft insgesamt kann vor
diesem Hintergrund als ein Netz von Bedeutungen und mit den
theoretischen Werkzeugen der Semiotik interpretiert werden. Die
alltäglichen Dinge sind demnach in einem übergreifenden Modell der
Kommunikation zu verstehen. Ausgehend von diesem Gedanken und erweitert
durch fundamentale Ansätze der Objektbetrachtung, z.B. bei Adorno, der
das immer fortwährende, nie zu einem Sinn kommende Wechselspiel zwischen
Dinghaftigkeit und Geist als Kernpunkt von Kunst an sich beschreibt,
werden die ausgewählten Skulpturen und Beiträge auf einem speziellen
Ausstellungsdisplay „verhandelt“.
„The Object Layer“ ist der
zweite Teil des Projektes „Trenddesign – oder Über den Geist in der
Materie“ von Alfons Knogl, welches sich mit den variierenden
Möglichkeiten einer erweiterten Objektbetrachtung und der Übersetzung
dieser in den Ausstellungskontext beschäftigt.
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