Alle Termine

Logo
Logo Text

European Kunsthalle zu Gast mit der Veranstaltungsreihe "KUNST FILM KINO. L’art du cinéma"

KHM
KUNST FILM KINO zeigt Filme von Eske Schlüters (*1970). Schlüters arbeitet mit Film, zeigt ihre Videoarbeiten jedoch in räumlichen Szenarien, die ein „zerstreutes“ Sehen unterstützen. Ausstellungsarchitektur interessiert sie vor allem in ihrer Funktion, die Suggestivkraft des bewegten Bildes zu brechen und neue Lesarten möglich zu machen. Statt des Dunkels des Kinos bevorzugt die Künstlerin eine Form des Dämmerlichts, in dem sowohl Film als auch Raum sichtbar sind.
10.12.12
20:30h
Film und bildende Kunst gehen seit langem ein enges Wechselverhältnis ein. Die Filmreihe KUNST. FILM. KINO zeigt ausgewählte Werke zeitgenössischer Künstler/innen, die im Medium Film und Video arbeiten. Was aber verändert sich, wenn für den Kunstkontext konzipierte Filme im Kino gezeigt werden?
 
Eske Schlüters (*1970) arbeitet mit Film, zeigt ihre Videoarbeiten jedoch in räumlichen Szenarien, die ein „zerstreutes“ Sehen unterstützen. Ausstellungsarchitektur interessiert sie vor allem in ihrer Funktion, die Suggestivkraft des bewegten Bildes zu brechen und neue Lesarten möglich zu machen. Statt des Dunkels des Kinos bevorzugt die Künstlerin eine Form des Dämmerlichts, in dem sowohl Film als auch Raum sichtbar sind.
 
In den Filmen selbst erforscht Schlüters das Zusammenspiel bewegter Bilder und filmischer Abläufe, die nicht von einer stringenten Narration geleitet werden. Ihre offene Erzählweise umspielt und irritiert vielmehr das begriffliche Denken, schafft dabei jedoch neue Bedeutung, die an einzelnen Bildern oder Szenen und Motiven orientiert ist. Schlüters’ Projektionen, die mit Material aus bestehenden Spielfilmen arbeiten, sind ein Zusammenspiel von Worten, Gesten und Bildern und sprechen in ihrer ikonischen Verdichtung von dem abhanden gekommenen größeren Zusammenhang. Indem sie sich Filmmaterial aus Spielfilmen anderer Regisseure aneignet, subtil bearbeitet und re-montiert, schärft Schlüters den Blick für Erzählweisen, szenische Verdichtungen und implizite Ideologien. Ihre Filme sind Reflektionen über Täuschung und Verschwinden, Emanzipation und Geschlechterrollen.
 
Die unter anderem aus Filmen von Michaelangelo Antonioni, Jean-Luc Godard, Werner Herzog, Chantal Ackermann adaptierten Bilder sind in diesen Videoarbeiten nicht mehr in eine Erzählung eingewoben, sondern sprechen für sich. Sie sind nicht Zitat, sondern Erinnerung an etwas Gesehenes, das sich häufig nicht eindeutig rekapitulieren lässt. Steht in früheren Werken die assoziative Montage an sich disparater Bilder im Zentrum – Schatten auf einem Vorhang, ein spiegelnde Wasseroberfläche –, zeichnen sich Schlüters’ neuere Arbeiten durch eine stärker thematische Fokussierung von Blickstrukturen und kinematografischen Dispositiven aus.
__
Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW

Termine zu ähnlichen Themen

Bitte warten