Kinopremiere dok you

Vier Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche mit einer Gesamtlänge von 60 Minuten entstanden im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem WDR und bilden die 2. Staffel von Kurzfilmen des 2008 ins Leben gerufenen Projekts dok you.
Im Seminar „Dokumentarfilm für Kinder und Jugendliche“ von Prof. Dr. Sabine Rollberg und Solveig Klaßen entstanden zuerst unter Einbindung von Experten (Filmemacher und Filmproduzenten, Kindertherapeuten und Jugendpsychologen) im Sommersemester 2011 mehrere Treatments. Eine Kinder- und Jugendjury sowie eine Fachjury wählten vier Stoffe für die Weiterentwicklung und die Produktion aus. Die Filme von Maike Backhaus und Tessa Langhans, Mehmet Akif Büyükataly, Corinna C. Poetter und Christine Uschy Wernke wurden im Auftrag des WDR-Fernsehens (Andrea Ernst und Birgit Keller-Reddemann) von der Blinker Filmproduktion GmbH (Meike Martens) und BOOGIEFILM GbR (Janna Velber) in Koproduktion mit der KHM hergestellt und am 6. März im WDR ausgestrahlt. Die Filme zeigen auf unterschiedliche Weise, wie Kinder Nachbarschaft erleben: auf dem Dorf, an der Bushaltestelle, im Wanderzirkus oder in der virtuellen Welt der Games. Das Projekt dok you, das sich für die Förderung des Kinderdokumentarfilms einsetzt, wurde vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.  Das Kinderdokumentarfilmprojekt dok you wurde 2008 von DFI und doxs! ins Leben gerufen. Nach der ersten erfolgreichen Staffel übernahmen die Kölner Produzentinnen Meike Martens (Blinker Filmproduktion GmbH) und Janna Velber (Boogiefilm Löbbert & Velber GbR) im Jahr 2010 die Projektleitung. Ziele von dok you sind die Weiterbildung von Filmemacher/innen, die filmpädagogische Schulung sowie die Produktion von Dokumentarfilmen. Die Filme, die aus der Zusammenarbeit mit dem WDR und dok you entstanden sich, setzen sich bewusst mit Themen auseinander, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. Sie liefern ganz persönliche Einblicke in ihre Lebens-, Gedanken- und Gefühlswelt. Zusätzlich präsentiert das WDR-Filmbildungsportal dok’mal! die Produktionen online für interessierte Schulen zusammen mit entsprechenden Unterrichtsmaterial. Die Filme: „Zuckere Welt“ (2011, HD-Cam, 21 Min.)
von Maike Backhaus und Tessa Langhans
Madeleine und Anthony Kaselovsky leben in einem kleinen Wandercircus, dem Circus Brunselli. Sie sind die ältesten von insgesamt sieben Geschwistern und – abgesehen von ihren Eltern – zählt der Familienbetrieb keine weiteren Mitarbeiter. Hinter dem funkelnden Bild der Aufführungen verbirgt sich eine Subkultur mit eigener Sprache, Bräuchen und Strukturen. Das Leben der Familie ist von harter Arbeit und engem Zusammenhalt geprägt.  „Ömer, The Lord“ (2011, HD-Cam, 11 Min.)
von Mehmet Akif Büyükataly
Ömer, the Lord ist cool und steht den Kämpfern aus Games und Actionfilmen in nichts nach. Ömer ein lieber, zurückhaltender Junge, der auf das hört, was ihm die Mutter sagt. Sie ist auch die Verwalterin des Passwortes, das ihm den Zugang in seine virtuelle Welt gewährt. Über seine PSP oder den PC gebeugt, spürt Ömer Autonomie und Stärke und bei Facebook inszeniert er sich schon einmal als harten Mann.   „Die Bushaltestelle“ (2011, HD-Cam, 14 Min.)
von Corinna C. Poetter
An der Bushaltestelle „Johanniskirche“ im Bonner Stadtteil Pennenfeld treffen jeden Mittag nach Schulschluss 1500 Schülerinnen und Schüler von fünf verschiedenen Schulen aufeinander: Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten. Was woanders vielleicht nur zu den üblichen Pöbeleien unter Gleichaltrigen führt, spitzt sich hier extrem zu. Gegenseitige Rüpeleien bis hin zu. Schlägereien mit Polizeieinsatz sind die Folge. 2009 kommt es zu derart extremen Vorfällen, dass allen klar wird: so kann es nicht weitergehen. „Borschemich (neu)“ (2011, HD-Cam, 14 Min.)
von Christine Uschy Wernke
Der zwölfjährige Niklas liebt sein Dorf Borschemich am Niederrhein - und seinen Opa, auf dessen nahe gelegenem Bauernhof er einen großen Teil seiner Freizeit verbringt. Seitdem er denken kann, hilft Niklas seinem Opa bei der Arbeit auf den Feldern und mit den Tieren. Besonders interessieren ihn die Maschinen und der Trecker, auf dem er alleine herumfahren darf. Doch die Idylle ist in Gefahr: In einem Jahr soll ganz Borschemich dem Erdboden gleich gemacht werden, weil unter dem Dorf Braunkohle liegt. Die vier Filme sind eine Produktion der Blinker Filmproduktion GmbH und BOOGIEFILM GbR in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien Köln (Prof. Dr. Sabine Rollberg und Solveig Klaßen) im Auftrag des WDR (Andrea Ernst und Birgit Keller-Reddemann) mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der ifs internationale filmschule köln.