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Vortrag von Katherina Zakravsky (Wien)

KHM
"Kurze Geschichte der kulturellen Genitalien. Zu Sex und Gender im Zeitalter des Transhumanen" im Rahmen der Vorlesung Film als Leben /Leben im Film von Prof. Dr. Marie-Luise Angerer.
08.12.10
19:00h
2.04
Filzengraben 8-10
Die Kategorie „Gender“ als sozio-kulturelle Performanz der Geschlechteridentität hat so sehr Eingang in die immer auch technokratisch bestimmte soziale Organisation des Alltags gefunden, dass sich die Sorge melden könnte, der Begriff hätte inzwischen seine Sprengkraft innerhalb der feministischen Theorie eingebüßt. Darüber hinaus melden sich auch seit Judith Butlers Interventionen, so vor allem in „Bodies that Matter“, gewichtige Stimmen, die die saubere Scheidung in ein soziales und ein körperliches „Geschlecht“ – ergo „Gender“ und „Sex“ –, in der einst das politische Potential von „Gender“ lag, in Zweifel ziehen.
Man muss nun keineswegs einem universellen Konstruktivismus, der auch alle affektiven, leiblichen und sexuellen Momente umfasst, das Wort reden, um dennoch klar zu sehen, dass wir in ein Zeitalter eingetreten sind,  in dem die kulturelle und künstliche Bestimmung auch des sexuellen Geschlechts nicht nur Thema wird, sondern auch Mode, Kunst, Entertainment und Ware. Somit wird der versuchsweise „kulturelles Genital“ genannte Topos Schau- und Kampfplatz für neue Formen des Gechlechtlichen – jenseits der Differenz von „Sex“ und „Gender“. Und dies lässt sich an Beispielen aus Popkultur und Pornographie demonstrieren. Auch Butlers „Lesbian Phallus“, Preciados „Dildotopia“, die personalisierten Gummi-Genitalien bekannter Porno-Queens, die anarcho-mastorbatorischen Experimentalfilme aus „Xtube“ und die anamorphotischen Späße der Hollywood Comedy werden zur Sprache kommen.
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