Künstlerische Arbeiten Studierende

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Autor/innen:
Betreuung:
Prof. Dr. Siegfried Zielinski
Prof. Frans Vogelaar
Prof. Anthony Moore
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de

Deterritoriale Schlingen

Autor/innen:
  • Sven Mann
  • Thom Kubli
Autor/innen:
Entstehungsjahr: 2002
Kategorien: Installation, Klanginstallation
Ein Klangraum wird durch 11 Sender aufgespannt, die dynamisch Schlingen bilden. Dieser ""Schlingenraum"" wird individuell von den Empfänger-Zuhörern ertastet. Aus partialen Wahrnehmungen entsteht eine Öffentlichkeit. Die Zuhörer verknüpfen sich untereinander aktiv und interagieren mit den Sendern. Sender und Empfänger performieren sich wechselseitig. Das Agieren des Einzelnen im öffentlichen Raum ist abhängig von der räumlichen Wahrnehmung und den damit einhergehenden Raumvorstellungen. Eine mögliche Raumkonstitution durch Syntheseleistungen wie Wahrnehmungs-,Vorstellungs- oder Erinnerungsprozesse bedingt eine aktive Verknüpfung durch Menschen (Martina Löw, Raumsoziologie, 2001). Das Radio – verbreitete low-cost Technologie und stellvertretend für ein ständig wachsendes und günstiger werdendes Angebot verschiedenster Kommunikationstechnologien – bietet durch das Prinzip der ""drahtlosen Übertragung"" die Möglichkeit eines potentiellen Empfangs an jeder beliebigen Stelle. Der Empfang ist unabhängig von physikalisch gebundenen Strukturen, wie Kabel oder verlegten Netzwerken, und umgeht die damit verbundene visuelle Verankerung einer euklidischen Raumwahrnehmung. Der akustische Zugang zum räumlichen Verständnis läßt die topologische Grenzziehung zwischen einem Innerhalb und Außerhalb zerfallen. Öffentlicher und privater Raum, sowohl als materielles wie auch als soziales Gebilde, unterliegen keiner klaren Abgrenzung mehr. Vielmehr entsteht eine Überlagerung unterschiedlicher relationaler Raumsituationen, deren Erleben und gleichzeitiges Entstehen sich durch das Mitwirken der Akteure konstituieren. Digital fragmentierte Klänge und Rhythmusschleifen werden mittels eines selbstreflexiven Algorithmus auf 11 Kanälen prozessiert und in klanglichen Gruppen arrangiert. Anhand der jeweils vorhergehenden Prozesse werden in Echzeit fortwährend neue Strukturen generiert. Die Relation der Klänge unter- und zueinander beschreibt eine dynamische Räumlichkeit, die sich in Klangfeldern bewegt. Die Klänge werden durch UKW-Sender unterschiedlicher Frequenzen mit kurzer Reichweite übertragen und erhalten ihre räumliche Anordnung über die Positionierung der Empfänger. Als Empfänger dienen handelsübliche tragbare Radios, Taschenradios, Ghettoblaster. Diese werden in variablen Gruppen im Raum positioniert, können durch verschiedene Räumlichkeiten und den Außenraum verteilt und idealerweise vom Rezipienten bewegt werden. Die gesendete Information verläßt den vorgesehenen, performativen Raum und bewegt sich in einen vermeintlich öffentlichen Raum. Nicht durch das Übertragen einer abgeschlossenen Komposition, sondern durch das Senden von Partialen wird der Raum genutzt, die Aufführung in ihrer Form neu zu strukturieren. Erst der Rezipient als potentieller Träger eines Empfängers verändert die klanglichen Strukturen in ihrer topologischen Anordnung und macht sie von der notwendigen Bildung sozialer Strukturen abhängig. Die klangliche Organisation entspricht einem komplexen System, dessen Konrollstruktur dezentralisiert ist. Die einzelnen Dynamiken der jeweiligen Kanäle verhalten sich derart, daß kleinere Empfängergruppen der Installation in sich funktional sind. Mittels der durch die Rezipienten veränderbaren Anordnung der Empfänger charakterisieren potentielle Umstrukturierungen die räumliche Diskontinuität. Hardware: Macintosh G4 Computer mit 512 MB RAM, Audiokarte mit 16 analogen Ausgängen. Software: Programm Supercollider zur Steuerung, Verwaltung und Generierung der Klänge. 11 selbstgebaute UKW-Radiosender mit variabler Sendefrequenz, als Empfänger dienen handelsübliche Radiogeräte. Die Installation besitzt eine variable Größe.
Betreuung:
Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Prof. Frans Vogelaar, Prof. Anthony Moore
Autor/innen:
  • Sven Mann
  • Thom Kubli
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de

Festivalteilnahmen

    01.01.2003
    transmediale- Medienkunstfestival, Berlin, 2003 (01.01.2003)
    Minitasking (Software, 2002)
    von Anne Pascual
    von Marcus Hauer
    Deterritoriale Schlingen (Klanginstallation, 2002)
    von Sven Mann
    von Thom Kubli
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