Dieser Filmabend präsentiert Produktionen von Absolvent/innen der KHM,
deren Fernsehserien im letzten Jahr für Furore gesorgt haben. Für die
erste Staffel der Serie "Weinberg" (auf TNT Serie) erhielten die beiden
KHM-Absolventen Till Franzen (Regie) und Jan Martin Scharf (Regie und
Buch) den Grimme-Preis Spezial 2016 in der Sektion "Fiktion". Jan Martin
Scharf wurde als Autor der neuen Serie "Club der roten Bänder" (auf
VOX) zusätzlich mit einem Grimme-Preis 2016 in der Sektion "Kinder und
Jugend" ausgezeichnet und beim Deutschen Fernsehpreis 2016 geehrt.
In
dem von Prof. Dietrich Leder moderierten Abend wird jeweils eine Folge
der folgenden Serien gezeigt und mit den Machern diskutiert.
Weinberg (Fernsehserie, 6 Folgen, je 52 bis 55 Min., TNT)
Ein
Mann erwacht desorientiert auf einem Weinberg oberhalb des Dorfes
Kaltenzell. Neben ihm in den Reben hängt die Leiche einer jungen Frau.
Verwirrt stolpert er den Weinberg hinab und sieht zwischen den
Rebstöcken eine Gestalt: Ein seltsamer Junge, der sofort davon läuft.
Der Mann findet schließlich eine Gaststätte, wo er um Hilfe bittet. Als
ein Trupp aus Dorfbewohnern an den Ort des Geschehens zurückkehrt, ist
die Leiche verschwunden. War alles nur Einbildung? Der Mann versteht
nicht, was für merkwürdige Dinge an diesem Ort vor sich gehen und kann
sich nach wie vor nicht erklären, wer er eigentlich ist. Er beginnt, auf
eigene Faust zu ermitteln und stößt auf viele Ungereimtheiten und tiefe
Abgründe in der scheinbaren Dorfidylle.
Team Regie: Till Franzen, Jan Martin Scharf; Buch: Arne Nolting, Jan Martin Scharf; Idee: Anke Greifeneder, Philipp Steffens; Kamera: Timo Moritz; Schnitt: Martin Wolf, Ton: Eric Rueff; Redakteurin: Anke Greifeneder; Produktion: Gerda Müller, Jan Kromschröder, Philipp Steffens und Anke Greifeneder; Produktion: Bantry Bay Productions, Twenty Four 9 Films für TNT Serie; Erstausstrahlung: 6. bis 10. November 2015 auf TNT Serie
Club der Roten Bänder (Fernsehserie, 10 Folgen, je 46 Minuten, VOX)
Die
Fernsehserie erzählt mit viel Einfühlungsvermögen, Leichtigkeit und
Humor vom Alltag in einem Krankenhaus. Protagonisten der Serie sind
sechs Kinder und Jugendliche, die gemeinsam auf der Kinderstation leben
und sich anfreunden. Einige von ihnen sind schon seit einer Weile auf
der Station, andere kommen neu dazu. Der Freundeskreis der sechs
Protagonisten unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Cliquen.
Der einzige Unterschied ist, dass sie eben alle zusammen im Krankenhaus
leben. Hieraus entsteht ein einzigartiges Gefühl des Zusammenhalts, was
ebenso wohl doch nur an diesem Ort entstehen kann. Herz der Serie ist
nicht Trauer, sondern unbändiger Lebenswille, Freude, Mut und Stärke.
Team:
Buch: Arne Nolting, Jan Martin Scharf; Regie: Richard Huber, Felix
Binder, Andreas Menck, Sabine Bernard; Kamera: Robert Berghoff; Schnitt:
Knut Hake; Ton: Eric Rueff; Redaktion: Bernd Reichart; Producer: Frauke
Neeb, Tobias Ketelhut; Produzenten: Gerda Müller, Jan Kromschröder;
Produktion: Bantry Bay Productions; Erstausstrahlung ab 9. November 2015
auf VOX
Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres (Fernsehserie, 3 Folgen je 28 Min., NDR)
Die
29-jährige Jennifer arbeitet trotz verpatzter Gesellen- prüfung
(Prüfungsangst!) seit Jahren als Friseurin und „Make-up-Artistin“ im
Salon „Hair & Care“ im Hamburger Speckgürtel. Im Jeans-Mini und mit
nicht immer blickdichten Leggins geht Jennifer lächelnd durchs Leben.
Unbeirrt von der Ablehnung durch ihren neuen Chef Dietmar träumt sie –
mittlerweile auf die 30 zugehend – von einem Leben auf der Überholspur.
Bei der Suche nach dem perfekten Weg zur Selfmade- Unternehmerin halten
ihre Träume selten mit der Wirklichkeit Schritt, was ihren Optimismus
aber nicht erschüttert.
Team Regie: Lars Jessen; Buch: Andreas Altenburg, Harald
Wehmeier; Schauspiel: Katrin Ingendoh, Olli Dittrich, Doris Kunstmann
u.a.; Schnitt: Sebastian Schultz; Szenenbild: Dohrle Bahlburg; Kamera:
Oliver Schwabe; Produzenten: Lars Jessen, Sebastian Schultz;
Ausführender Produzent: Raoul Reinert; Redaktion: Bernhard Gleim, Adrian
Paul, Christoph Pellander; Produktion: Eichholz Film GmbH für den NDR;
Förderung: nordmedia; Erstausstrahlung ab 23. Dezember 2015, NDR
Fernsehen
Biografien der KHM-Absolventen
Till Franzen (*1973
in Flensburg), Studium am European Film College in Dänemark 1993/94 und
von 1995 bis 2000 an der KHM. Nach dem Studium Musikvideos für Blumfeld,
Stella, Whirlpool Productions, International Pony u.a. "Die blaue
Grenze" ist sein erster langer Spielfilm, der den Publikumspreis beim
Festival des deutschen Films erhält und 2005 in die Kinos kommt. Seit
2010 arbeitet Till Franzen als Fernsehregisseur und inszenierte von 2011
bis 2015 insgesamt 20 Folgen "Großstadtrevier" (ARD), 2015 die
preisgekrönte Serie "Weinberg" (TNT) und 2016 "Nord bei Nordwest" (NDR).
Jan Martin Scharf (*1974 in Köln. Besuchte die Film Academy New
York und absolvierte von 1998 bis 2004 ein Studium an der KHM. Sein
Abschlussfilm und erster langer Spielfilm "Wahrheit oder Pflicht" wurde
beim Festival Max-Ophüls-Preis 2004 und beim Studio Hamburg
Nachwuchspreis 2004 ausgezeichnet und startete 2005 in den Kinos. Jan
Martin Scharf arbeitet seit 2008 als Drehbuchautor für SAT1, RTL, ZDF
und WDR (u.a. "Wilsberg", "Friesland" und "Der letzte Bulle") und
Regisseur (u.a. "Cobra 11" und "IK1-Touristen in Gefahr"). Seit 2014
schreibt und inszeniert er die preisgekrönten Serien "Weinberg" für TNT
und "Club der roten Bänder" für VOX. 2015 kam sein zweiter langer
Spielfilm "Dessau Dancers" ins Kino. Jan Martin Scharf lebt und arbeitet
in Köln.
Lars Jessen (*1969 in Kiel) Von 1995 bis 1997 Studium an der KHM.
Seit 1998 arbeitet er als Regisseur für Fernsehen und Kino. Mit "Am Tag
als Bobby Ewing starb" gewinnt er 2005 den Max-Ophüls-Preis „Bester
Spielfilm“. Seine Mockumentary "Fraktus" wird für den Grimme-Preis
nominiert und gewinnt 2014 den HANS Musikpreis. Wie seine früheren
Spielfilme "Schimmelreiter", "Dorfpunks" und "Hochzeitspolka" startet
auch Fraktus erfolgreich im deutschen Kino. Lars Jessen führt Regie bei
zahlreichen Fernsehserien wie "Die Wache" (RTL), "Der Dicke" (ARD) und
"Großstadtrevier" (ARD). Ebenfalls für die ARD führt Lars Jessen Regie
bei den Tatorten "Borowski und die einsamen Herzen" (2008) und "Die
chinesische Prinzessin" (2013). Im Jahr 2010 gründet Lars Jessen die
Produktionsfirma Eichholz Film, mit der er u.a. auch die Fernsehserie
"Jennifer" für den NDR produziert.
Oliver Schwabe (*1966 in Hannover) Nach Ausbildung zum Fotograf Studium an der KHM (1994 bis 1998) und New York University. Seit 1999 als Fotograf, Kameramann und Filmemacher tätig. Sein Kurzfilm "Freunde/The Whiz Kids" (Regie: Jan Krüger) wird bei den Filmfestspielen in Venedig 2001 als „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhält er den Spiridon-Neven-Dumont-Preis. Seit 1998 Herausgeber von Videotagebüchern für den NDR und seit 2009 Regissseur von langen Musikdokumentarfilmen für NDR, ARTE, rbb und WDR. Für die preisgekrönten Filme wie "Die Krokodile der Familie Wandaogo", "Fraktus", "Sohnemänner" und "Was bin ich wert" zeichnet er für die Kamera verantwortlich. Mit "Egoshooter" (gemeinsam mit Christian Becker) gibt er 2003 sein Kinodebüt als Regisseur, 2008 folgt sein zweiter Kinospielfilm "Zarte Parasiten" (gemeinsam mit Christian Becker).