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Dan Graham an der KHM

KHM
Der US-Künstler hält einen Vortrag über seine künstlerische Arbeit
14.05.08
19:00h
Aula
Der US-amerikanische Künstler Dan Graham hält am 14. Mai 2008, um 18 Uhr, an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) auf Einladung von Prof. Julia Scher (Fächergruppe Medienkunst) einen Vortrag über seine künstlerische Arbeit.
Dan Graham (geb. 1942 in Urbana/Illinois, lebt in New York City), der zu den Pionieren der Konzept-, Video- und Performancekunst zählt, ist einer der einflussreichsten US-amerikanischen Künstler seiner Generation. In seinen Werken verwischt er die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Gattungen und arbeitet in verschiedenen Medien wie Performance, Video, Film, Fotografie, Installation, aber auch Architektur oder Theorie. Im Mittelpunkt von Grahams künstlerischen wie theoretischen Arbeiten, die u.a. in vier documenta-Ausstellungen zu sehen waren (Kassel 1972, 1977, 1982, 1992), stehen immer die Aspekte Alltag und Urbanität, das Subjekt und seine Beziehungen zur Umwelt, beobachtete Beobachtung, Machtstrukturen, Überwachung und Kontrolle, Kommunikation und Information.
 
Seit über 20 Jahren arbeitet Dan Graham überwiegend mit Installationen im öffentlichen Raum. Seine „Two-Way Mirror Pavilions“ (Zweiwegspiegel-Pavillons) – z.B. „Skateboard Pavilion“ (1989), „Yin/Yang“ (2002), „Waterloo Sunset“ (2002/03) oder „Homage to Vilanova Artigas“ (2006) – sind hybride Strukturen, die funktionale mit skulpturalen Elementen verbinden. Neben dem architekturhistorischen Rückgriff (auf barocke Gartenpavillons, Gewächshäuser oder die provisorischen Ausstellungspavillons im deStijl) und der Bezugnahme auf moderne Büro- und Stadtarchitektur (transparentes und reflektierendes Glas, Stahlstützen) ist die innere wie äußere Erfahrbarkeit der Pavillons (je nach Lichteinfall) von zentraler Bedeutung.
 
Neben der bildkünstlerischen ist die schriftstellerische Tätigkeit ein zentraler Bestandteil seines Gesamtwerkes. Seine Veröffentlichungen reichen von frühen konzeptuellen Arbeiten in Magazinen, über Schriften, die sich mit den Arbeiten zeitgenössischer Künstler auseinandersetzen, bis hin zu Analysen der Popkultur. Legendär ist Grahams 1966 in gekürzter Form in der Zeitschrift „Art in America“ erschienene Foto-/Textarbeit „Homes for America“ (Eigenheime für Amerika), in der er die Problematik von stereotypen Reihenhaus-Vorstadtsiedlungen als neuer Stadtform diskutiert. In dem als Artikel konzipierten Werk untersucht Graham die Variationsmöglichkeiten von seriellen Haustypen. Eine andere einflussreiche Arbeit ist das 1982 gedrehte Video sowie die gleichnamige Publikation „Rock My Religion“, in denen Rockmusik in Parallelität zu den Shakern, einer aus den Quäkern hervorgegangenen US-amerikanischen Freikirche, betrachtet wird.
 
Im Februar 2009 findet im Museum of Contemporary Art (MOCA) Los Angeles eine umfangreiche Retrospektive mit Grahams Arbeiten statt, die anschließend im Whitney Museum of American Art in New York sowie im Walker Art Center, Minneapolis zu sehen sein wird.
In NRW ist Dan Graham zurzeit mit Arbeiten in den Gruppenausstellungen „No.1: Destroy, she said“ (bis 18. Juni 2008, Julia Stoschek Collection, Düsseldorf) und „Kavalierstart 1978–1982“ (bis 20. Juli 2008, Museum Morsbroich, Leverkusen) vertreten.
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