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Preise des Büros für Gleichstellung an Evelina Rajca und Tama Tobias-Macht

... verliehen bei der Eröffnung des Rundgangs am 12. Juli 2012.
1. Preis des Büros für Gleichstellung an Evelina Rajca (3.500 Euro):
Evelina Rajcas Arbeiten beschäftigen sich auf sehr offene und ungewöhnliche Weise mit der Beziehung von Mensch und Tier. In einer fotografischen Arbeit zum Beispiel hat Evelina Rajca einen ausgestopften Löwen in ein Waldstück gebracht, um sich selber zusammen mit dem Löwen zu inszenieren; in einer Videoarbeit wurde ein Marder zu einer Möbiusschleife zerschnitten und eine skulpturale Arbeit zeigt ein präpariertes Wildschein, aufgespießt auf Baustahl. In der Videoarbeit „kontrafaktisch und assoziativ“ taucht der Betrachter in eine merkwürdige Welt zwischen chinesischen Bauruinen ein, wieder tauchen Tiere auf, diesmal jedoch eine riesige Anzahl toter Schmetterlinge und ein Tiger im trüben Wasser. Evelina Rajcas künstlerisches Interesse beschränkt sich jedoch nicht auf Tiere. Unter ihren Arbeiten befinden sich auch eine Klangperformance, aufgeführt an einem Unterführungsgeländer, und eine Installation, die sich auf faszinierende Weise mit Armprothesen beschäftigt. Gerade diese mediale und thematische Offenheit hat die Jury sehr beeindruckt. Dieser überaus vielseitige Arbeitsansatz, ausgeführt mit einer hohen künstlerischen Energie, birgt nach Ansicht der Jurymitglieder viel Potential für die Zukunft. (Aus der Laudatio von Prof. Beate Gütschow)    

2. Preis des Büros für Geichstellung an Tama Tobias-Macht (500 Euro):
"Tama Tobias-Machts Film "Trilogie" beschäftigt sie sich mit Heimat und Identität. In ruhigen, machtvollen Bildern dokumentiert sie die privaten Räume dreier sehr unterschiedlicher Protangonisten: einem Sammlerinnenpaar, einer älteren Dame im oberbergischen Land und einer Familie, deren Wohnung direkt an den Bahngleisen des Hansaringes liegt. Die Jury fand den Film über das Sammlerinnenpaar Nicola Bscher und Mayen Beckmann besonders herausragend. In "2000 m2"  mit Garten“ – so der Titel dieser Arbeit – schildert Tobias-Macht in konzentrierten Einstellungen eindrücklich den Lebensraum dieser zwei Frauen. Ihr Haus, eine 2000 m2 große Villa, ist gefüllt mit Kunst. Angestellte kümmern sich um den Erhalt von Kunstwerken, im Keller befinden sich mehre Räume mit modernster Haustechnik, auch der Garten, der sorgfältig von einem Gärtner gepflegt wird, ist mit mehreren Installationen bespielt. Tama Tobias-Macht dokumentiert diesen spektakulären Ort fast ohne Kameraschwenks. Sie verlässt sich vollkommen auf die Bilder und arbeitet gleichzeitig intensiv mit den vorgefundenen Geräuschen, die sie oft über mehrere Einstellungen hinweg führt. Die Protagonisten sprechen kaum, sie gehen alltäglichen Verrichtungen nach. Der Film gibt Einblick in das Betriebssystem Kunst: Bekannte Werke werden im Kontext einer privaten Sammlung gezeigt, der alltägliche Umgang mit Kunst dokumentiert: Abstauben, Pflegen, Kaufen und Verkaufen. Tama Tobias-Macht schafft es, diese besondere Welt prosarisch zu beschreiben. Die Jury möchte dabei besonders die Strenge und Konsequenz ihrer filmischen Inszenierungen hervorheben. (Aus der Laudatio von Prof. Beate Gütschow)  
Bei der Eröffnung des Rundgangs 2012 am Donnerstag, 12. Juli,  wurden  die Preise des Büros für Gleichstellung (dotiert mit 3.500 Euro und 500 Euro) verliehen. Sie gingen an Evelina Rajca (1. Preis des Büros für Gleichstellung) und Tama Tobias-Macht (2. Preis des Büros für Gleichstellung). Die Laudatio sprach und die Preise übergab Prof. Beate Gütschow.
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