MOOZ

Logo
Logo Text

MOOZ – on moving images and audiovisual arts 

Der Storyteller

01:06
Der Storyteller
Milan Ruben Kappen
2013, 1 Min., Farbe

2013, 1 Min., Farbe

Regie: Milan Ruben Kappen

Buch: Michael Binz
Schauspiel: Piet Fuchs, Julia Karl, Thomas Hatzmann 
Schauspiel: Hans-Günter Brünker, Luise Schmidt
Kamera: Christian Mario Löhr
Schnitt: Johannes Schäfer
Betreuung: Prof. Lars Büchel
Produktion: Kunsthochschule für Medien





Der Werbefilm erzählt die Geschichte eines Mannes, der keine Geschichten erzählen kann.

Aus Zeitmangel konnten die Filmemacher Milan Ruben Kappen und Michael Binz den Termin für ein Interview bezüglich „Der Storyteller“ leider nicht wahrnehmen. Glücklicherweise konnte die filmkunstkino-Redaktion die Großmütter der beiden kurzfristig ausfindig machen und einladen um das Gespräch stellvertretend im Namen ihrer Enkel zu führen. Wir bitten um Ihr Verständnis.





Milan: Wenn ich früher davon erfahren hätte, hätte ich Plätzchen gebacken.

Michael: Ja, das war ziemlich kurzfristig. Gibt's hier entkoffeinierten Kaffee? Nein? Ich hätte meinen eigenen mitbringen sollen.
Milan: Achja, wir sollen ja jetzt über diese Reklame sprechen, die die beiden Jungs gemacht haben.

(Der Spot wird auf einem Tablet gestartet. Während der Vorführung herrscht bedrückende Stille).
Michael: Wie, das war's schon? Okay...
Milan: Wenn ich ehrlich sein darf, muss ich sagen, dass ich den überhaupt nicht verstanden habe.
Michael: Michael meinte, man muss vorher diesen "Krieg der Sterne" gesehen haben.
Milan: Ohje, ich war schon länger nicht mehr im Kino.

Michael: Naja, die Jungs haben's wenigstens probiert.
Milan: Warum durften die anderen Darsteller nicht so viel reden?
Michael: Stimmt. Fand ich jetzt auch nicht so gut.
Milan: Aber der Hauptdarsteller, der ist Spitze!
Michael: Ja, hat der nicht beim "Großstadtrevier" mitgespielt?
Milan: Den fand ich großartig. Wie heißt der nochmal?
Michael: Ich bin mir sehr sicher, dass der Luchs heißt.
Milan: Ja, genau! Piet Luchs!
Michael: Aber warum der sich für sowas hier her gibt.
Milan: Naja, ist halt' für einen guten Zweck. Aber ich finde es gut wenn Leute wie der Herr Luchs den Nachwuchs fördern.
Michael: Was macht eigentlich ihr Enkel jetzt? Meiner ist seit einem Monat arbeitslos obwohl er ein Diplom hat. Ich versteh das nicht...
Milan: Mein Milan arbeitet gerade an seinem Diplomfilm. Das soll so ein richtig schöner Krimi werden.
Michael: Ja? Toll, ich mag Krimis. Aber bitte nicht so brutal wie beim Tatort.
Milan: Ne, ne, der macht seine eigene Serie. Ich glaub' eher sowas wie Großstadtrevier.
Michael: Oh, wie schön. Vielleicht macht ja auch wieder der Herr Luchs mit?
Milan: Bestimmt.
Michael: Aber hoffentlich gibt es da nicht so viel Schießerei. Mich interessieren ja eher die zwischenmenschlichen Beziehungen der Polizeibeamten im Büroalltag. (Pause). Das ist spannend.
Milan: Da ich Rentnerin bin habe ich wenig Zeit und verpasse manchmal die ein oder andere Folge. Ich fände es schön, wenn man der Haupthandlung auch folgen kann selbst wenn man erst viel später einsteigt.
Michael: Schön gesagt. Sie scheinen da ein paar gute Ideen zu haben was Stoffentwicklung für serielle Formate angeht.
Milan: Vielen Dank, meine Liebe.
Michael: Mich reizt das ja schon seit Jahren endlich mal eine eigene TV-Serie zu entwickeln. Hätten Sie vielleicht Interesse bei einem saftigen Stück Sachertorte in dem gemütlichen Café um die Ecke ein Treatment zu schreiben? Meine Enkelin ist die Friseurin von einem bekanntem WDR-Redakteur. Die könnte ihm das mal weiterreichen. Der hat bestimmt Interesse daran.
Milan: Das klingt toll. Ich bin froh, dass wir beide uns kennen gelernt haben. Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Michael: Ja, dann war dieser Reklamefilm von den Jungs wenigstens für eine Sache gut.


Fiktives Interview — Michael Binz / Milan Robben Kappen



Mehr über Milan Kappen und Michael Binz und ihre Projekte erfahren Sie unter: www.mrkappen.com und www.ich-binz.net


Milan Kappen wurde 1987 in Bielefeld geboren. Grundständiges Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln seit 2009. Michael Binz wurde 1987 in Köln geboren. Grundständiges Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln von 2008 bis 2014. Diplom mit dem Film "HERMAN THE GERMAN".



← Alle Filme sehen

© MILAN RUBEN KAPPEN

ÜBER MOOZ

Der virtuelle Ort für künstlerische Arbeiten mit dem bewegten Bild und für experimentelle audiovisuelle Formate der Kunsthochschule für Medien hat einen neuen Namen: MOOZ. Die  auch weit über die KHM hinaus bekannte Plattform für Nahblicke auf die künstlerischen Projekte und Produktionen arbeitet nun mit dem Spiegelungsprinzip: MOOZ reflektiert die vielschichtigen Sequenzen und Formate, spiegelt bislang noch nicht Wahrgenommenes oder gerade erst Hergestelltes in die virtuellen Räume zurück. MOOZ vollzieht damit auch einen Perspektivwechsel: Es geht nicht nur um den Blick auf und in die überwiegend kurzen, audiovisuellen Formen und Entdeckungen zum Vlog, Found Footage, Essayfilm, dokumentarische und performative Formate, abstrakte und experimentelle, installative Anordnungen, sondern mit welcher Linse, welchem Fokus, welchem Zoom die Bewegtbildarbeiten zurückblicken auf die ebenso differente und vielstimmige Welt der User*innen.


Das Spiegelungsprinzip von MOOZ ist auch programmatisch zu verstehen: denn jedes Projekt wird von einer anderen Stimme reflektiert, der*die mit den künstlerischen Arbeiten denkt, einen spezifischen Fokus darauf richtet und die Betrachter*innen zu eigenen Projektionen anregt.


MOOZ@KHM.DE

Bitte warten